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1398 - Tänzer, Tod und Teufel

1398 - Tänzer, Tod und Teufel

Titel: 1398 - Tänzer, Tod und Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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russischen Händlern. Überall, wo das verdammte Zeug angebaut wird, kennt er die Erzeuger und die Händler. Gerüchten zufolge soll er an einem Zusammenschluss aller arbeiten, wobei er dann der große Boss ist.«
    Allmählich zweifelte ich daran, ob es wirklich ein Fall war, der uns anging. Die Aussagen der Kollegin wiesen auf ein reines Drogenproblem hin.
    Es war zwar schlimm genug, aber da waren wir die falschen Leute.
    »Und jetzt haben Sie gemeint, dass wir von Chiram geschickt worden sind.«
    »Klar.«
    »Warum?«
    »Um alle Spuren zu beseitigen«, erklärte sie. Für einen etwas längeren Augenblick schaute sie die drei Frauen auf der Bettkante an, ohne sie jedoch anzusprechen. Dann sagte sie plötzlich: »Und da kann es noch einen Grund geben.«
    »Welchen?«, fragte Suko.
    Sema drehte sich wieder um. »Es geht das Gerücht um, dass Burna einen letzten Coup gelandet hat. Eine der größten Lieferungen hatte sie zur Seite geschafft, und niemand weiß, wo das Zeug jetzt ist.«
    »Auch Sie nicht?«
    »Nein, John.«
    »Und sie hat Ihnen auch nichts darüber erzählt?«
    »So ist es. Ich hörte dieses Gerücht, aber ich weiß auch, dass Chirams Leute hinter ihr her waren. Und das sind alles keine Chorknaben. Nun hat man sie erwischt. Ich muss mich nur noch über die wahren Umstände ihres Todes erkundigen.«
    »Da brauchen Sie nur uns zu fragen.«
    Mich traf ein erstaunter Blick. »Sie? Wieso das denn?«
    »Das werde ich Ihnen gern erzählen, aber nicht hier. Ich denke, wir sollten uns einen Ort suchen, der keine Ohren hat.«
    »Einverstanden.«
    Wäre es nach mir gegangen, wir wären sofort gegangen, aber Sema musste erst noch mit den drei Frauen sprechen und sie beruhigen. Sie, die noch immer wie die Hühner auf der Stange saßen, nickten, und jetzt konnten sie auch ihre Tränen nicht zurückhalten.
    Beim Hinausgehen sagte die Kollegin leise: »Angst! Alle hier haben Angst. Es ist schlimm. Das ist eine Welt, in die ein Fremder nicht eindringen kann. Selbst ich als Türkin habe meine Probleme damit.« Sie schüttelte den Kopf. »Die Menschen sind verdammt arme Schweine und werden ausgebeutet wie in den Zeiten der Sklaverei. Man kann es nicht ändern. Die Furcht schweißt ihre Lippen zusammen. Viele sind froh, dass sie hier leben können. Außerdem werden sie immer an ihre Verwandten in der Türkein erinnert. Diese Menschen sind das perfekte Druckmittel.«
    »Und was ist mit Ihnen, Sema?«
    »Was soll sein? Ich tue mein Bestes, ehrlich. Aber ich bin keine Sozialtante, sondern Fahnderin bei der Drogenpolizei. Das sind schon Unterschiede.«
    »Sie versuchen an diesen Chiram heranzukommen?«
    Sema Mayek lachte mich an. »Nein, John, nein, was denken Sie? An Chiram heranzukommen, das ist so gut wie unmöglich für mich. Er ist der Boss, er hat die Macht, und er übt sie auch aus. Er ist wie ein Gott für meine Landsleute. Nur nicht der liebende Gott, sondern der gefährliche und auch der strafende. Da können einige Menschen wirklich ein Lied von singen. Das heißt, sie können es eigentlich nicht, denn sie leben nicht mehr. Wenn Chiram straft, endet das mit dem Tod, und auch Folter ist nicht selten.«
    Ich hatte ihr gut zugehört. Der Name Chiram war mir neu, aber Drogenbekämpfung fällt auch nicht in meinen Bereich. Meine Freunde und ich kümmern uns um andere Dinge, die meist hinter den Kulissen des menschlichen Theaters ablaufen.
    In diesem Fall lagen die Dinge etwas anders. Trotzdem würden Suko und ich nicht aufgeben. Ich brauchte mir nur das Bild der toten Burna ins Gedächtnis zu rufen. Ich wollte den Mörder haben, und wenn ich näher über die Sache und vor allem Burnas Tod nachdachte, überkam mich der Eindruck, dass dieser Killer kein normaler Mensch war. Also doch ein Fall für Suko und mich?
    Wir wandten uns der alten Treppe zu, an der Suko bereits wartete. Als er uns kommen sah, schnellte sein Arm als Warnung in die Höhe. Dabei schaute er durch den schmalen Geländerspalt in die Tiefe.
    »Probleme?«, fragte ich.
    »Noch nicht, aber die könnte es geben.«
    »Wieso?«
    »Zwei Männer haben das Haus betreten, und ich hörte ihre Stimmen und auch die von Hausbewohnern.«
    »Weiter.«
    »Sie gefielen mir nicht.«
    Suko war kein Spinner. Auf seinen Ratschlag hin zogen wir uns zurück. Die beiden Männer gaben sich keine Mühe, leise zu sein. Die harten Tritte hinterließen Echos, die immer lauter wurden.
    »Ich kann mir vorstellen, was hier abläuft«, flüsterte Sema. »Chiram hat seine Leute geschickt.

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