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1398 - Tänzer, Tod und Teufel

1398 - Tänzer, Tod und Teufel

Titel: 1398 - Tänzer, Tod und Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beobachteten mich aufmerksam.
    »Hörst du noch zu, John?«
    »Sicher.«
    »Also, pass auf. Du bist ja davon ausgegangen, dass der Zahlencode zu einem Schließfach gehört, und da hast du auch richtig gelegen. Aber es ist nicht das Sesam öffne dich zu einem Bankschließfach, sondern zu etwas anderem.«
    »Was denn?«
    »Damit kannst du ein Fach aufschließen, dass du auf einem Friedhof findest.«
    »Wie…?«
    »Ja. Der Schlüssel gehört zu einem alten Urnengrab, das sich auf dem Highgate Cemetery befindet.«
    Ich war zunächst mal stumm und fragte mit leiser Stimme: »Bist du dir sicher?«
    »Und ob. Ich habe mich bei den zuständigen Stellen der Stadt erkundigt. Dort wurde mir gesagt, dass es auf dem Friedhof eine alte große Gruft unter der Erde gibt. Dort hat man Nischen in das Erdreich hineingebaut, die Urnen mit der Asche hineingestellt und diese Nischen wieder verschlossen. Es ist noch ein Relikt aus der Vergangenheit. Heute wird das nicht mehr praktiziert, aber die Nischen gibt es, die Urnen auch und natürlich die dazu gehörigen Schlüssel.«
    »Verdammt, das ist die Spur!«
    »Meine ich doch, Geisterjäger. Damit bist du mir etwas schuldig.«
    »Ich werde es einlösen.«
    Glenda wurde ernst. »Braucht ihr Hilfe?«
    »Nein, wirklich nicht. Du kannst die Kollegen aus dem Spiel lassen. Da schaffen wir schon.«
    »Dann bis später.«
    Ich ließ das Handy wieder verschwinden. Sema und Suko hatten nur wenig mitbekommen. Sie wartete darauf, aufgeklärt zu werden, und das tat ich schnell.
    »Das ist es!«, flüsterte Suko. »Das genau ist es. Verdammt, da werden wir ihn finden.« Er schaute Sema an.
    Sie sagte nichts, aber ihr Gesicht hatte einen harten Ausdruck angenommen. »Worauf warten wir dann noch? Ich will dieser Bestie in die Augen sehen, und wenn es das Letzte ist, was ich in meinem Leben überhaupt zu sehen bekomme…«
    ***
    Chiram trank soeben seine zweite Tasse Tee, als ihn der Anruf erreichte. Es meldete sich ein bestimmter Apparat. Wenn das eintraf, dann rief jemand an, der zu den wenigen Personen gehörte, die diese bestimmte Telefonnummer kannten.
    Der Mensch meldete sich nicht mit seinem Namen. Er sagte zunächst nur einen Satz.
    »Ich weiß Bescheid!«
    Chiram ließ seine Tasse sinken. »Wo?«
    »Auf einem Friedhof.«
    »Hm. Sehr schlau gemacht. Aber ich habe mit einem exorbitanten Versteck gerechnet.«
    »Dann fahre ich hin.«
    Die Antwort hätte auch eine Frage sein können. Jedenfalls hatte Azer sie so klingen lassen.
    »Ja, das ist schon in Ordnung.« Chiram sprach stets sehr vorsichtig und wurde nie so deutlich, dass man ihm etwas anhängen konnte. Es war möglich, dass man ihn überwachte. Beweise hatte er nicht, doch die Vorsicht war die Mutter der Porzellankiste. »Nur werde ich noch etwas beifügen, mein Freund.«
    »Bitte was?«
    »Ich sorge für eine Absicherung. Schließlich möchte ich, dass du in Ruhe arbeiten kannst.«
    »Das akzeptiere ich.«
    »Wohin musst du?«
    »In die Erde.«
    »Ein Grab?«
    »Nein, eine Gruft. Ich werde etwas aufbrechen müssen, denke ich. Aber ich schaffe es. Außerdem habe ich dort die nötige Ruhe, die ich brauche. Keine Sorge.«
    »Wohin musst du genau?«
    Chiram erhielt die Antwort und wollte wissen, wie viele Leute er schicken sollte.
    »Das überlasse ich dir.«
    »Gut, ich werde einen Wagen mit vier Männern postieren.«
    »Nein, lass sie dorthin kommen, wo die alten Urnen in einem großen Grab liegen.«
    »Sehr gut.«
    »Ich melde mich wieder.«
    »Tu das…«
    Chiram war sehr zufrieden. Erst jetzt konnte er sich zurücklehnen und seinen Tee richtig genießen. Ihm ging es nicht so sehr um den finanziellen Verlust. Dass ihm die Ladung vorenthalten worden war, hatte einen Imageschaden bei ihm hinterlassen und vor allen Dingen bei den Leuten, mit denen er zusammenarbeiten wollte. Er dachte an die Bosse in den umliegenden Ländern, denen er versprochen hatte, einen perfekten Weg nach Europa zu öffnen. Wenn er sich die Sendung zurückgeholt hatte, war alles wieder klar.
    Warum, so dachte er, ist das Leben manchmal so kompliziert? Die Antwort war einfach. Weil es Menschen gab und Menschen nicht reagierten wie Marionetten oder manchmal Fehler beginnen.
    Für Chiram war es ein Grund, sie fast zu hassen…
    ***
    Highgate Cemetery ist ein Friedhof, dem durchaus eine große Geschichte nachgesagt werden kann. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eröffnet, spiegelten die Grabmäler durchaus den Geschmack der viktorianischen Ära wieder.
    Mächtige

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