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14 - Der große Krieg

14 - Der große Krieg

Titel: 14 - Der große Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Janz
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Entente. Dazu zählte etwa die Landung britischer und französischer Truppen in Thessaloniki im Oktober 1915. Das war eine Verletzung der Souveränität des neutralen Landes, auch wenn der griechische Ministerpräsident im Gegensatz zum deutschfreundlichen König die Landung begrüßte.Griechische Zeitungen berichteten bald von brutalen Übergriffen der alliierten Truppen. Die Deutschen versuchten diese Nachrichten für sich auszubeuten. Sie erreichten damit die Öffentlichkeit außerhalb Mitteleuropas aber kaum, denn die propagandistische Lufthoheit lag längst bei den Alliierten. 21
Das Ende der Illusionen
    Ende August 1914 befanden sich die Alliierten im Westen fast überall auf dem Rückzug. 75

000 französische Soldaten waren in den Grenzschlachten in Lothringen, in den Ardennen und bei Charleroi gefallenen, davon 27

000 an einem einzigen Tag, dem 22. August. Die 3., 4. und 5. französische Armee und das britische Expeditionskorps zogen sich auf eine Linie zurück, die von Paris entlang der Marne nach Osten bis nach Verdun reichte. Die französische Regierung verlegte am 2. September ihren Sitz nach Bordeaux. Generalstabschef Joffre hatte die Stärke des Gegners unterschätzt und durch unnötige Offensiven die eigenen Kräfte geschwächt. Aber statt sich dies einzugestehen, gab er seinen Kommandeuren die Schuld an dem Debakel und warf ihnen öffentlich vor, den Gegner nicht energisch genug angegriffen zu haben, eine nach wie vor vom Kult der Offensive inspirierte Fehlerdiagnose, die völlig in die Irre ging. Die Kommandeure von zehn Armeekorps, 38 Divisionen und 90 Brigaden wurden abgesetzt. Das war die größte Säuberung in der Armee seit der Französischen Revolution. Auch die Generale Ruffey und Lanrezac, die Befehlshaber der 3. und 5. Armee, wurden ihrer Kommandos enthoben, dabei hatte Lanrezac durch seinen Rückzugsbefehl eine ganze Armee gerettet, ohne die Frankreich mit großer Wahrscheinlichkeit verloren gewesen wäre. 22
    Anfang September schien der deutsche Kriegsplan voll aufzugehen. Der Gegner zog sich auf breiter Front zurück, und die 1. Armee unter von Kluck stieß bis zu den nordöstlichen Vororten von Paris vor. Der Sieg schien nun zum Greifen nahe. Doch die Oberste Heeresleitung überschätzte die eigenen Kräfte. Die deutschen Armeen hatten sich bei ihrem Vormarsch bis zu 130 Kilometer von den Endpunkten ihrer Eisenbahnlinien entfernt. Je weiter sie vordrangen, desto schwieriger wurde ihre Versorgung. Diese basierte nun weitgehend auf Pferdefuhrwerken, da nur 4

000 Lastkraftwagen zur Verfügung standen, von denen viele nicht mehr einsatzfähig waren. Die deutschen Soldaten waren nach Gewaltmärschen von 40 Kilometern am Tag bei drückender Spätsommerhitze erschöpft. Dies galt vor allem für die 1. Armee,die bei der Verfolgung des Gegners die weiteste Strecke zurückgelegt hatte, wobei viele Nachzügler zurückgelassen werden mussten. Überdies standen die Deutschen nun tief im Feindesland und mussten immer mehr Soldaten zur Sicherung ihrer Nachschubwege einsetzen. Hinzu kam, dass Moltke bereits Ende August zwei Armeekorps mit 60

000 Mann von Belgien an die Ostfront verlegt hatte. Als die vier Divisionen im Osten eintrafen, war dort die entscheidende Schlacht bei Tannenberg (26. bis 30. August) schon geschlagen. Weitere sieben Divisionen waren zur Verfolgung der Belgier abgestellt worden, die sich nach Antwerpen zurückgezogen hatten, und zur Belagerung der Festung von Maubeuge. Dies war ein schwerer Fehler, wie sich bald zeigen sollte.
    Die Deutschen waren auf ihrem rechten Flügel entscheidend geschwächt, was im Widerspruch zu all ihren Planungen stand. Die Franzosen dagegen mobilisierten nun ihre Reserven und stellten rasch zwei neue Armeen auf. Die 6. Armee, die sich vor allem aus der Pariser Garnison rekrutierte, ging nordöstlich von Paris in Stellung, um die Hauptstadt zu verteidigen. Joffre übernahm persönlich das Kommando. Die 9. Armee unter General Foch stellte sich zwischen der 4. und 5. Armee südlich der Marne auf. Nun besaßen die Alliierten wieder ein Übergewicht; sie verfügten über eine Million Soldaten, die 750

000 Mann auf der deutschen Seite gegenüberstanden. Da ihre Kräfte zur Umfassung von Paris nicht ausreichten, änderten die Deutschen ihre Planungen und ließen die französische Hauptstadt rechts liegen, um den Gegner nach Südosten abzudrängen. Am 3. September überquerte die Vorhut der 1. Armee die Marne bei Meaux, etwa auf halbem Weg

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