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14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

Titel: 14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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vollführte eine ausladende Handbewegung in Richtung der kleinen Tür im Ostturm, »Sir Peregrine den Reinen!«
    Ein großer, breitschultriger Mann mit einem hübschen, glatt rasierten Gesicht und schulterlangem blondem Haar schritt über den Wehrgang. In Kettenhemd und Brustharnisch gekleidet, trug er auf dem linken Arm einen Schild, und die rechte Hand ruhte auf dem Heft seines Schwerts. Sein Brustharnisch glänzte in der Morgensonne, und sein Schild war mit der Abbildung eines sich aufbäumenden Einhorns geschmückt. Als er sich in männlicher Pose neben Lord Belvedere aufbaute, rief Jinks laut Hurra, und die Menge stimmte augenblicklich ein. Sir Peregrine bedachte den Beifall der Zuschauer mit einem mehrmaligen galanten Nicken.
    Lord Belvedere wartete, bis das Hurrageschrei abebbte, um dann eine ausladende Armgeste zum Westturm zu beschreiben. »Und hier ist … Sir Jacques de Poitiers, der Drachenritter!«
    Ein kleiner, stämmiger Mann mit kohlschwarzen Augen, langem dunklem Haar, einem dünnen Schnauzbart und einem spitzen Kinnbart trat aus der schattigen Tür des Turms und schritt über den Wehrgang. Sein Brustharnisch war zinnfarben, und sein Schild zeigte einen feuerspuckenden schwarzen Drachen. Während er sich gegenüber Sir Peregrine aufbaute, stieß Jinks ein lautes »Buh« aus, was ebenfalls begeistert von der Menge aufgenommen wurde. Sir Jacques knurrte, schwenkte eine Faust und warf den Kirmesbesuchern kampflustige Blicke zu, worauf die Buhrufe noch anschwollen.
    »Um zwei Uhr«, wiederholte Lord Belvedere, »werden diese furchtlosen Ritter einander auf dem Turnierplatz gegenübertreten. Wird Sir Peregrine obsiegen? Oder wird ihn der Drachenritter bezwingen? Kommt zum Turnierplatz, um euren Favoriten anzuspornen!«
    Die Ritter verbeugten sich – Sir Peregrine, indem er schnörkelreich mit der Hand wedelte, Sir Jacques mit einer schroffen und schnellen Bewegung – und schritten unter Buh- und Hochrufen über den Wehrgang zurück zu den Türen. Die Herolde hoben die Trompeten an die Lippen, um eine weitere Fanfare zu schmettern – die sich ziemlich ähnlich anhörte wie die erste –, dann wurden vom Dach des Turms Worte gerufen, die mir ebenfalls vertraut vorkamen.
    »Erhebt euch, vornehme Leute! Hier kommt unser großartiger und außerordentlich huldreicher Herrscher, der Herr des Lachens und des Frohsinns, Seine Majestät König Wilfred der Gute!«
    »Verbeugt euch in Gegenwart des Königs, ihr Hurensöhne«, brüllte Jinks zu uns herab, doch kaum kamen einige Besucher seiner derben Aufforderung nach, hob er anklagend den Zeigefinger und sagte in pingeligem Ton: »Ts, ts – so war’s doch nicht gemeint!«
    Gelächter erhob sich in den Reihen der Umstehenden, während Calvin Malvern, die mit Edelsteinen geschmückte Krone auf dem Haupt, in seinen prächtigen pflaumenfarbenen Surkot gewandet, in die Mitte des zinnengesäumten Wehrgangs trat. Lord Belvedere und sein Gefolge verbeugten sich ehrerbietig, ehe sie sich im Halbkreis hinter den König stellten, während Jinks auf die Knie fiel und pathetisch katzbuckelte, womit er das Publikum zusätzlich zum Lachen brachte.
    »Wir heißen euch willkommen, vornehme Leute«, sprach König Wilfred und strahlte wohlwollend zu uns hinab. »Und wir hoffen, dass jede Minute, die ihr auf der Kirmes verbringt, vergnüglich sein wird.«
    Jinks war wieder aufgestanden und synchronisierte jetzt mit den Lippen lautlos die Ansprache des Königs, während er mit übertriebener Großspurigkeit den Ausdruck und die Gesten des Königs nachäffte.
    »Während ihr in den Gassen und Gängen unserer Kirmes wandelt«, fuhr der König fort, als wüsste er nichts von der Gegenwart des Hofnarren, »gebieten wir euch, fröhlich zu sein. Vergesst Sorgen und Mühsal! Esst, trinkt, singt und tanzt nach Herzenslust. Vor allem aber lacht, denn mit Gelächter vertreibt ihr die Gezeiten der Dunkelheit und des Kummers. Wir, euer König, erklären diesen Tag für …«
    Als König Wilfred seine beringte Hand auf die Brüstung legte und sich vorbeugte, um seinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen, ereigneten sich nacheinander mehrere Dinge: Ein Stück des Geländers, an das er sich lehnte, brach unter lautem Splittern von der Gipsmauer des Torhauses ab und stürzte auf die Erde. Eine Wolke von Gipsstaub wogte durch die Luft. Und dann verlor der König das Gleichgewicht.

7
    ALS ICH SAH, wie der König mit den Armen ruderte, im Versuch, nicht nach vorn zu kippen, schrie ich auf. Die Krone

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