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14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

Titel: 14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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als hätte ich die König-Wilfred-Kirmes selbst miterlebt . Aber nun musst Du ins Bett gehen . Wenn Du morgen wieder zur Kirmes willst , brauchst Du Deinen Schlaf .
    Ich räusperte mich. »Ich habe dir noch nicht alles erzählt, Dimity.«
    Tut mir leid , ich wolle Dir nicht das Wort abschneiden . Fahr doch fort , bitte .
    »Eine Reihe ungewöhnlicher Dinge haben sich bei der Kirmes ereignet.«
    Ungewöhnlicher als ein umherwandelnder Baum?
    »Ja, weil der Baum nichts anderes als ein verkleideter Kerl auf Stelzen war. Die Dinge, von denen ich dir berichten will, waren sehr real.« Um Mut zu schöpfen, warf ich Reginald einen verstohlenen Blick zu, dann kauerte ich mich wieder in meinen Sessel und bemühte mich, wie eine abgespannte Zeitungsreporterin zu klingen. »Ich muss dir eine Geschichte erzählen. Es geht um Liebe. Wenn es stimmt, was ich glaube, braucht die König-Wilfred-Kirmes bald einen neuen Handlanger. Oder einen neuen König. Kommt drauf an, was als Erstes passiert.«
    Eine hervorragende Einleitung , Lori . Mein Interesse ist jedenfalls geweckt .
    »Zu meiner Geschichte gehören eine Handsäge, eine beschädigte Brüstung, ein fliegender Sandsack, ein gerissenes Seil.« Ich hielt inne. »Und ein Liebesdreieck.«
    Hurra! Ich wusste , Du würdest mich nicht enttäuschen , Liebes . Bitte fahr fort mit Deiner aufregenden Erzählung . Ich sitze wie auf glühenden Kohlen .
    Tante Dimitys Antwort troff vor Sarkasmus, doch ließ ich mich davon nicht entmutigen. Ich hatte schon so oft die Grenzen der Vernunft überschritten, dass es törichter Optimismus gewesen wäre, hätte ich eine ernste und nüchterne Reaktion erwartet. Ihr neckender Ton bestärkte mich nur darin, ihr zu beweisen, dass meine Vermutungen keine Einbildung waren.
    »Heute früh, ehe die Kirmes die Pforten öffnete, hörte ich das Geräusch einer einzelnen Handsäge, das aus dem Bishop’s Wood zu uns herüberdrang. Hätte ich mehrere Sägen gehört, hätte ich keinen Gedanken daran verschwendet, doch das Geräusch einer einzelnen Säge deutete darauf hin, dass sich eine Person an einem spezifischen Objekt zu schaffen machte.«
    Es deutet auch darauf hin , dass jemand in den frühen Morgenstunden arbeitete , als das Kirmesgelände noch verlassen dalag .
    »Das ist richtig.« Von Tante Dimitys Bemerkung ermuntert, fuhr ich fort. »Während der Eröffnungszeremonie brach ein Teil der Brüstung am Wehrgang des Torhauses ab. Und zwar in dem Augenblick, als sich König Wilfred darauflehnte. Wenn Lord Belvedere ihn nicht am Surkot gepackt und zurückgerissen hätte, wäre der König sechs Meter tief auf die Erde gestürzt.«
    Großer Gott . Wie betrüblich .
    »Es wird noch betrüblicher, wenn man bedenkt, dass der König die Zeremonie geprobt hat und sie jeden Morgen wiederholt. Mit anderen Worten, er stützt sich also bei jeder Vorführung auf dieselbe Stelle.«
    Eine ziemlich sichere Vermutung , würde ich sagen . Willst Du , dass ich eine Beziehung zwischen einer einzelnen Handsäge und der eingestürzten Brüstung herstelle?
    »Noch nicht.« Ich wollte mich nicht zur Eile antreiben lassen. »Erst als ein junger Mann namens Edmond Deland auf der Bühne erschien, um die Trümmer zu beseitigen, brachte ich die beiden Ereignisse zusammen. Edmond ist eine Art Hausmeister der Kirmes und trägt kein Kostüm. In der Tat scheint er der einzige Mitarbeiter zu sein, der bei der Arbeit moderne Alltagskleidung trägt.«
    Kann man von seinem Aufzug darauf schließen , dass er nicht ganz vom Geist der Kirmes ergriffen ist?
    »Ja, das glaube ich. Aber vor allem hat mich seine Reaktion auf den Zwischenfall mit der Brüstung erstaunt – er verhielt sich irgendwie … merkwürdig. Als er die Trümmer erblickte, wirkte er mürrisch. Und als er zu dem Loch in der Brüstung hinaufschaute, wurde sein Ausdruck wütend und enttäuscht. Außerdem kam ich nicht umhin, die Handsäge in seiner Schubkarre zu bemerken.«
    Ah , ich verstehe! Du glaubst , dass sich Edmond Deland mit seiner Handsäge am frühen Morgen an der Brüstung zu schaffen machte , in der Hoffnung , die Eröffnungszeremonie zu stören . Als die Zeremonie wie geplant weiterlief , war er wütend und enttäuscht , weil sein Plan nicht aufging . Bin ich auf dem richtigen Weg?
    »Fast. Ich werde jetzt ein wenig vorauseilen. Erinnerst du dich an die Madrigalsängerinnen, von denen ich dir erzählt habe?«
    Wie könnte ich die kleine Mirabel vergessen , das hübsche Mädchen mit den haselnussbraunen Augen und der

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