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14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

Titel: 14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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seid ihr nicht beim Festgelage?«
    »Lass es mich so formulieren: Es ist nicht gerade eine jugendfreie Veranstaltung. Ich werde dir später darüber berichten. Jetzt gehen Ihre Lordschaften und ich erst mal nach oben und nehmen ein dringend benötigtes Bad. Ich hoffe, es besteht die Möglichkeit, zu Hause ein Festmahl zu bekommen, wir sind nämlich am Verhungern.«
    »Tötet das gemästete Kalb!«, brüllte Will und schwenkte seine kleine Faust in der Luft.
    »Bier! Bier! Bier!«, rief Rob.
    »Ach du lieber Gott!«, sagte ich matt.
    »Während wir unser Bad nehmen«, kündigte Bill an, »werden die Jungen und ich uns ein wenig über gute Manieren unterhalten.«
    »Eine ausgezeichnete Idee.« Ich deutete mit einer Kinnbewegung zur Küche. »Inzwischen bereite ich das Festmahl zu.«
    Da ich es versäumt hatte, Vorräte von gemästetem Kalb anzulegen, gab es Lachspasteten und einen vorzüglichen gemischten Salat zum Abendessen. Will und Rob beklagten sich nicht, ebenso wenig verlangten sie Bier statt Milch. Sie sprachen mit einigermaßen gedämpften Stimmen, und obwohl sie aufgeregt über ihren Tag auf der Kirmes erzählten, kam ihnen kein einziger Fluch gegen irgendwelche Schurken oder Halunken über die Lippen. Ihre Rückkehr zu zivilisiertem Verhalten ließ erkennen, dass Bills kleine Ansprache nicht auf taube Ohren gestoßen war.
     
    »Ich glaube nicht, dass wir weitere Festgelage besuchen werden«, sagte Bill.
    Wir beide hatten es uns auf dem Sofa im Wohnzimmer gemütlich gemacht. Die Jungen waren im Bett, in der Waschmaschine drehte sich ein Berg schmutziger Wäsche, und Bills Barett, das man nicht waschen konnte, lag auf dem Beifahrersitz des Range Rovers. Ich war nicht gewillt, mir die Cottageluft durch den speziellen Zeltduft verpesten zu lassen.
    »Warum nicht?«, fragte ich. »Ich dachte, ihr würdet euch köstlich beim Bankett des Königs vergnügen.«
    »Das dachte ich auch. Aber das Zeltlager ist … kein Platz für Kinder. Nicht für meine Kinder zumindest.«
    »Wie meinst du das?«, drängte ich.
    Bill schürzte die Lippen. »Erinnerst du dich an ›freie Liebe‹?«
    »Vage.«
    »Im Camp ist sie noch immer groß in Mode. Und sie beschränkt sich nicht nur auf die Privatsphäre von Zelten oder Wohnmobilen. Das Ganze spielt sich unter freiem Himmel ab, vor jedermanns Augen. Ich hoffe nur, dass ich mit den Jungen rechtzeitig die Kurve gekriegt habe. Jedenfalls will ich mir die Bilder, die sie in der Schule womöglich zeichnen werden, nicht ausmalen.«
    »Sind die anderen aus dem Juniorteam auch so früh gegangen?«
    »Ja. Wir beschlossen spontan und ohne Absprache eine Kehrtwendung, als der erste nackte Po in Sicht kam. Wir müssen wie eine Marschkapelle gewirkt haben.« Er legte den Kopf in den Nacken und lachte, doch das Lachen verwandelte sich rasch in ein Gähnen. »Ich weiß, Liebes, es ist erst neun, aber ich bin erschlagen. Kommst du mit zu Bett?«
    »Bald, aber ich muss erst noch eure Kostüme zum Trocknen aufhängen, außerdem will ich Dimity von der Kirmes erzählen.«
    Bill nickte. Er war einer der wenigen Menschen, die über Dimitys fortdauernde Gegenwart im Cottage Bescheid wussten, und verstand besser als irgendjemand, wie viel sie mir bedeutete.
    »Vergiss nicht, Dimity von dem nackten Hintern zu berichten«, sagte er.
    »Bestimmt nicht.«
    Bill hatte es halb im Spaß gesagt, ich jedoch nicht. Ohne es zu wissen, hatte er mir einen Hinweis geliefert, der sich möglicherweise als wesentlich für das Puzzle erweisen sollte, das zusammenzufügen ich mich bemühte. Und ich hatte ganz bestimmt vor, mit Tante Dimity darüber zu sprechen.
    An der Tür zum Arbeitszimmer trennten wir uns. Bill ging nach oben ins Schlafzimmer und ich auf dem kürzesten Weg zum blauen Notizbuch. Ich hatte ausreichend Zeit gehabt, meine Gedanken zu ordnen. Wenn ich sie noch viel länger für mich behielt, lief mein Kopf Gefahr zu explodieren.

11
    ICH HATTE ES SO eilig, endlich meine Zwiesprache mit Tante Dimity aufzunehmen, dass ich über die Ottomane stolperte. Widerstrebend änderte ich die Richtung und ging zuerst zum Kamin, um die Lampe auf dem Kaminsims anzuknipsen. Als Nächstes entzündete ich im Kamin ein Feuer und blieb einen Moment lang ruhig stehen, um die Stille des Arbeitszimmers in mich aufzunehmen.
    »Ich muss einen kühlen Kopf bewahren, ruhig und gefasst sein, wenn ich Dimity mein Anliegen darlege«, erklärte ich Reginald. »Ansonsten glaubt sie, ich hätte mich erneut auf Vampirjagd begeben. Ich

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