Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

Titel: 14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
Vom Netzwerk:
Morgen von sieben bis neun trainieren. Es ist besser, mit den Pferden in der frischen Morgenluft zu arbeiten, außerdem haben sie dann genug Zeit, sich auszuruhen, ehe die Nachmittagsvorstellung beginnt.«
    »Waren die Soldaten und Knappen auch dort?«
    »Nur die Knappen.« Bill stützte sich auf die Ellbogen und beugte sich nach vorn, und ich hatte den Eindruck, als würde ihn das Thema ebenfalls interessieren. »Die Ritter können ihre Rüstungen nicht ohne Hilfe anziehen, außerdem brauchen sie für das Ringelstechen geübte Knappen, die die Ringe für sie halten. Wenn Harold und Drogo nicht dort gewesen wären …«
    »Drogo?«, fragte ich dazwischen.
    »Der Knappe von Sir Jacques.« Bill lächelte ironisch. »Sein richtiger Name ist Kevin McGee, aber er zieht den Namen Drogo Dragonfire vor.«
    »Kann man es ihm verübeln?«
    »Jedenfalls wenn Harold und Drogo nicht dort gewesen wären, hätten die Ritter bei jedem Waffenwechsel absitzen müssen. Es ist nicht einfach, in voller Rüstung und mit einer Lanze in der Hand auf- und abzusitzen.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte ich. »Warum haben die Soldaten ihnen nicht die Waffen gereicht?«
    »Die Soldaten waren gestern beim Training nicht dabei.« Bill warf einen verstohlenen Blick auf die Zwillinge, ehe er mit bedeutungsvollem Unterton sagte: »Ich glaube, sie haben sich in der Nacht davor ein wenig zu ausgiebig vergnügt.«
    »Sie waren voll wie eine Haubitze«, sagte Will zwischen zwei Löffeln Haferbrei leichthin.
    »Sturzbesoffen«, klärte Rob uns auf.
    »Knülle«, bemerkte Will.
    »Hackedicht«, schlug Rob vor, für den Fall, dass ich es noch nicht verstanden hatte.
    »Ich … Wie bitte?«, sagte ich verblüfft.
    »Das machen Soldaten«, meinte Rob sachlich. »Drogo sagte, dass die Soldaten Kopfweh hatten, weil sie einfach nicht Nein sagen können, wenn ihnen jemand eine Halbe von dem harten Zeug anbietet.«
    »Sie haben gezecht«, fügte Will hilfreich hinzu. »Und Frauenzimmer flachgelegt.«
    »Was ist das, Frauenzimmer flachlegen, Daddy?«, fragte Rob und blickte seinen Vater mit einem Paar unschuldiger brauner Augen an.
    Mein Mund blieb offen stehen, und Bill unterdrückte ein Lachen. Ich warf ihm einen durchdringenden Blick zu, und er nahm sofort wieder eine ernste Miene an, doch seine Stimme zitterte vor unterdrückter Belustigung, als er Robs Frage beantwortete.
    »Es ist ein Spiel für Erwachsene«, sagte er, um dann entschieden hinzuzusetzen: »Ich glaube, wir haben erst mal genug vom Turnierplatz gesehen, Jungs. Was haltet ihr davon, wenn wir heute den Rest der Kirmes erkunden?«
    Rob und Will stimmten bereitwillig zu, und ich war erleichtert. Mir schien, als hätten sie bereits allzu viel Zeit auf dem Turnierplatz verbracht. Ich wollte, dass meine Söhne etwas übers Spinnen und Weben lernten und nicht übers Zechen und Flachlegen. Ihre unerwarteten Beiträge beim Frühstück hatten mich derart aus dem Konzept gebracht, dass es einen Moment dauerte, bis ich den Faden wiedergefunden hatte.
    »Was machten die Ritter und Knappen nach ihrem Training?«, fragte ich. »Hielten sie sich im Zelt auf, um die Rüstungen zu polieren?«
    »Harold und Drogo gingen auf die Koppel, um nach ihren Pferden zu sehen«, sagte Bill. »Perry und Jack hingegen wuschen sich und begaben sich zum Torhausplatz, und zwar um halb zehn, denn die Zeremonie beginnt Punkt neun Uhr fünfunddreißig. Calvin mag zwar wie ein lässiger Kerl wirken, aber er hat den Laden fest im Griff.«
    »Es ist bestimmt eine Herausforderung, den Laden fest im Griff zu haben, wenn man es mit so vielen freiheitsliebenden Menschen zu tun hat.« Ich nippte an meinem Tee. »Hat es schon irgendwelche Meutereien gegeben?«
    »Nicht dass ich wüsste. Wie ich dir gestern sagte, ist Cal bei allen beliebt. Ich glaube, sie schätzen seine Managementfähigkeiten. Ein starker König, ein glückliches Königreich, so scheint es.«
    Ich wollte nicht, dass Bill das Gefühl bekam, dass ich ihn ausfragte, also widmete ich mich meinem Käseomelett und ließ Bill sich seinem zuwenden. Nachdem er ein paar Bissen gegessen hatte, begann ich von neuem.
    »Auf der Kirmes muss es ja ziemlich ruhig sein, bevor sie ihre Pforten öffnet. Abgesehen vom Turniergelände freilich.«
    »Es ist wie eine Geisterstadt«, pflichtete Bill mir bei. »Vor neun, wenn die Essensverkäufer auftauchen, passiert gar nichts. Während Will und Rob die Ponys striegelten, stieg mir der Duft von Steak-und-Nieren-Pie in die Nase. Der

Weitere Kostenlose Bücher