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14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

Titel: 14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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unheilvollen Strahlen des Himmelskörpers!«
    Peggys Stand war womöglich einer der populärsten auf der Kirmes, da sie ihn mit Artikeln bestückt hatte, die weniger dekorativ als nützlich waren. Man konnte zusehen, wie sich die Regale mit Gesichtsschutzschirmen, Sonnencreme, Lippenbalsam, Einmalkameras, Insektenspray, Papiertaschentüchern und Desinfektionstüchlein leerten; und das Mineralwasser wurde ihr förmlich aus den Händen gerissen.
    Abgesehen davon, dass sie einige elementare Wünsche ihrer Kunden befriedigen konnte, bot sie ihnen obendrein eine denkwürdige Show. Ob sie es beabsichtigte oder nicht, jedenfalls war sie eine ausgezeichnete Unterhalterin. Eine mit einer eisernen Lunge ausgestattete Marktschreierin. Nachdem die Menschen ihre Einkäufe getätigt hatten, verweilten sie noch ein wenig in der Nähe des Standes. Doch nicht nur das Volumen ihrer Stimme hatte Unterhaltungswert, sondern auch ihre Erscheinung. Peggy füllte ihr gelb und blau gestreiftes Mieder zur Gänze aus, und doch wirkte sie keineswegs lächerlich, sondern im Gegenteil majestätisch. Ihre statuenhafte Erscheinung und ihre gebieterische Präsenz in Verbindung mit ihrem praktischen Sortiment sorgten für einen steten Kundenstrom an ihrem Stand.
    »Ich frag mich, wie lange die Schnürbänder noch halten werden«, sagte eine ruhige Stimme hinter mir.
    Ich drehte mich um und sah Sally Pyne hinter mir stehen und an mir vorbei in Peggys Richtung spähen.
    »Sie sind aus Nylon, aber auch Nylon hat seine Grenzen«, fuhr sie fort. Sie trat einen Schritt zurück und betrachtete mich kritisch, wobei sie sich davon überzeugte, dass wir beide hinter dem Baum verborgen waren. »Du füllst dein Oberteil hübsch aus, Lori – nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig.«
    » Sally «,protestierte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Erzähl mit bloß nicht, dass du das nicht weißt«, sagte sie tadelnd. »Ich habe gesehen, wie der Typ mit der langen Nase sich an dich rangemacht hat.«
    In der Hoffnung, ihre Aufmerksamkeit von meinen auffälligen Reizen abzulenken, musterte ich ihre Baumwollbluse, ihre Schlabbershorts und Turnschuhe und fragte sie: »Warum trägst du kein Kostüm?«
    »Ich war zu sehr damit beschäftigt, Sachen für andere zu nähen, und hatte keine Zeit mehr, mich selbst einzukleiden. Im Übrigen fühl ich mich wohl, wie ich bin.« Sie schob die Hände in ihre Taschen und schaukelte auf den Absätzen. »Hast du schon von König Wilfreds Krone gehört?«
    Mein Mund blieb offen stehen, als mich erdbebenartig die Erkenntnis überkam. Es war so schockierend offensichtlich, dass ich mich wie ein hoffnungsloser Schwachkopf fühlte, weil ich nicht früher darauf gekommen war. Die guten alten Einwohner von Finch waren veritable Bluthunde, wenn es darum ging, saftige Informationshappen zu erschnüffeln. Sie hatten eine hervorragende Beobachtungsgabe, waren aufmerksam, unerbittlich und stets begierig, mit anderen zu teilen, was sie in Erfahrung gebracht hatten. Wozu brauchte ich Fremde auf der Kirmes zu befragen, um herauszufinden, was vor sich ging? Es reichte, wenn ich mit meinen Nachbarn plauderte.
    »Nein.« Ich beugte mich näher zu Sally. »Ich habe nichts von König Wilfreds Krone gehört.«
    Sally rückte noch näher zu mir und senkte die Stimme. »Er trägt heute eine andere. Es heißt, dass die spitze, die er gestern auf dem Kopf hatte, verloren gegangen ist.«
    »Verloren gegangen?«, wiederholte ich in harmlosem Ton.
    »Gestohlen«, sagte sie. »War ein stolzes Sümmchen wert, sagt man.«
    »Du machst Witze. Für mich hat sie wie billiger Tand ausgesehen.«
    »Die meisten der Juwelen waren Strasssteine«, bekräftigte Sally, »aber die Saphire und Diamanten waren echt. Er hat sie vom Verlobungsring seiner Mutter abnehmen und in die Krone einsetzen lassen, in Erinnerung an sie, sagen die Leute.«
    »Armer Calvin.« Ich schüttelte traurig den Kopf. »Hat er Anzeige bei der Polizei erstattet?«
    »Nein. Calvin will nicht, dass Polizisten in dem Camp herumschnüffeln. Ihnen könnte das eine oder andere, was sie dort sehen, nicht gefallen.« Sie zwinkerte. »Unkonventioneller Tabak und solche Sachen.«
    Plötzlich stand Mr Barlow neben Sally. Er schien wie aus dem Nichts aufgetaucht zu sein, aber auch er achtete penibel darauf, dass der Baum Peggy Taxmans Sicht auf ihn verstellte. Wie Sally trug auch Mr Barlow normale Sommerkleidung. Doch offensichtlich war es ihnen auch ohne Verkleidung gelungen, Tratsch

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