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14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

Titel: 14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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aufzuschnappen.
    »Ich nehme an, du hast Lori von der Krone erzählt«, sagte er zu Sally.
    »Ja, soeben.«
    »Warten Sie nur, bis Sie von der Sache mit der Kanone erfahren«, sagte Mr Barlow.
    »Das wollte ich gerade erzählen«, sagte Sally und runzelte irritiert die Stirn.
    »Was ist denn mit der Kanone passiert?«, fragte ich.
    »Jemand hat sich daran zu schaffen gemacht«, erklärte Mr Barlow. »Deshalb gab es heute Morgen keine Kanonensalve.«
    »Sagen die Leute«, warf Sally ein.
    »Du meine Güte«, sagte ich. »Was heißt, jemand hat sich daran zu schaffen gemacht?«
    »Jemand hat am Rohr herumgefummelt«, sagte Mr Barlow. »Wenn sie losgegangen wär, hätte es die Kanoniere ins Jenseits befördert.«
    »Ich habe was anderes gehört«, sagte Sally. »Ich habe gehört, dass jemand das Rohr mit Kanonenkugeln gefüllt und es gegen das Torhaus gerichtet hat.«
    »Wie auch immer«, sagte Mr Barlow und bedachte Sally seinerseits mit einem Stirnrunzeln, »Horace Malvern ist der Kragen geplatzt. Er sagt, er will nicht, dass das verflixte Ding noch mal eingesetzt wird. Er will es von seinem Grundstück weghaben, bevor jemand verletzt wird.«
    »Wo ist sie jetzt?«, fragte ich.
    »Sie haben sie wohl zu ihrem Camp rübergeschafft«, sagte Mr Barlow und nickte vage in Richtung des Schaustellerlagers.
    »Sie hätten sie gar nicht erst hierherbringen sollen«, meinte Sally. »Gefährliches Ding, so eine Kanone.«
    »Nein, nicht wenn man sie richtig handhabt«, erklärte Mr Barlow.
    In Befürchtung, sogleich Zeugin eines verbalen Finch’schen Tauziehens zu werden, beschloss ich, die beiden allein zu lassen.
    »Tut mir leid«, sagte ich und reichte Sally die langstielige Rose. »Ich muss mich beeilen. Bin mit Bill und den Jungen beim Streichelzoo verabredet.«
    »Schön, Sie gesehen zu haben, Lori«, sagte Mr Barlow.
    »Wo wir es gar nicht gewohnt sind, so viel von dir zu sehen«, sagte Sally schelmisch.
    Ihr Kichern begleitete mich, während ich, mit hochrotem Gesicht, in die nächstbeste Gasse flüchtete. Sallys anzüglicher Kommentar hatte mich daran erinnert, dass ein Plausch mit Nachbarn auch seine Schattenseiten haben konnte. Doch mein Schamgefühl war bereits wieder vergessen, als ich in der Ferne ein Glitzern sah – ein Sonnenstrahl, der sich auf einer Kristallkugel verfangen hatte. Ich eilte auf die Stelle zu, erkannte den Stand mit den Bronzedrachen und wusste, dass ich endlich die ruhige Gasse wiedergefunden hatte.
    Die Kristallkugelverkäuferin war in ein lebhaftes Gespräch mit einer jungen Frau vertieft, die einen Turban trug, ein paillettenbesetztes Bolerojäckchen und eine Flaschengeist-Hose. Ich nahm an, dass die junge Frau eine potenzielle Kundin war, und hielt mich etwas im Hintergrund, um das Ende des Verkaufsgesprächs abzuwarten. Doch bald wurde meine Aufmerksamkeit von einem aufgeregten Geflüster erregt, das aus dem Durchgang zwischen zwei Ständen zu meiner Linken kam.
    Augenblicklich war mein geübter Beobachtungsinstinkt hellwach. Ohne zu zögern huschte ich in die Nähe, um die Flüsternden zu belauschen. Im Bruchteil einer Sekunde wusste ich, dass ich ins Schwarze getroffen hatte. Edmond und Mirabel waren in ein hitziges Gespräch vertieft und machten sich nicht die Mühe, sich einer mittelalterlich anmutenden Mundart zu bedienen.
    »Ist mir egal, ob du mich je wieder eines Blickes würdigst«, sagte Edmond. »Ich will nur nicht, dass du verletzt wirst.«
    »Ich werde nicht verletzt werden«, sagte Mirabel.
    »Du weißt nicht, in was für eine Sache du da hineingerätst«, sagte Edmond. »Er hat einen gewissen Ruf …«
    »Ein Mann wie er muss schließlich einen Ruf haben«, unterbrach Mirabel ihn. »Ich weigere mich ganz einfach, alle Geschichten zu glauben, die über ihn in Umlauf sind.«
    »Jede einzelne davon ist wahr. Ich habe erlebt, wie er andere Mädchen auf die gleiche Weise ausgenutzt hat. Er sucht immer das jüngste und unerfahrenste Mitglied der Truppe aus.«
    »Ich bin zwanzig Jahre alt, Edmond«, sagte Mirabel aufbrausend. »Ich bin kein Kind mehr.«
    »Ich weiß. Aber auf diesem Gebiet hast du noch keine Erfahrung. Man verfängt sich leicht im Reich der Fantasie.«
    »Ich denke, dass ich sehr wohl zwischen Realität und Fantasie unterscheiden kann, vielen Dank«, sagte Mirabel ärgerlich.
    »Wenn du das könntest, würde dir klar sein, dass er mit dir spielt. Für ihn ist es nur ein Spiel. Es ist nicht wirklich. Er verkörpert eine Rolle, und zu seiner Rolle gehört es, junge

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