14 - Unheimliche Schwestern
Geschlechter an. Aber der athletische Bereich muss und wird
geschlechterspezifisch bleiben.«
Piper
und zahlreiche andere Mädchen standen auf und stürmten wütend aus dem
Klassenzimmer, trotz der mehrmaligen Aufforderung der Lehrerin, sich sofort
wieder hinzusetzen.
Justin,
Raul und ein Haufen anderer Jungs schüttelten ihre Köpfe. »Weibliche
Gefühlsduselei«, flüsterte Justin abfällig. »Sie können einfach nichts dagegen
machen. Noch ein Grund, warum sie in unseren Teams nichts zu suchen haben.«
Die
Pausenklingel schellte und die Schüler ergossen sich auf die Flure. Buffy ging
zu ihrem Spind und verzog sich dann kurz auf die Toilette, um sich etwas Tinte
von den Händen zu waschen, die ein kaputter Füllfederhalter hinterlassen hatte.
Nachdem sie sich die Hände gewaschen hatte, stellte sie fest, dass sich keine
Papiertücher mehr im Spender befanden. Aber schließlich war auch
Toilettenpapier Papier.
Während
sie in einer Kabine stand, einen Streifen Papier abriss und sich damit über die
Finger wischte, hörte sie Stimmen und Schritte, die in Richtung WC steuerten.
Die
Moon-Schwestern.
Buffy
schloss behutsam ihre Kabinentür, legte den Toilettensitz leise auf die Brille,
hockte sich auf ihn und fragte sich, ob sie vielleicht an Verfolgungswahn litt.
Warum ging sie diesen Mädchen aus dem Weg? Nun ja, mal abgesehen von der
Tatsache, dass die Schwestern sie ständig betatschten und ihre Mutter echt
unheimlich war.
»Die
Szene in meiner ersten Stunde war wirklich köstlich. Ich kann mir nicht
vorstellen, wie die Reaktion angemessener hätte ausfallen können.« Die Stimme
gehörte zu Calli Moon. »Die Mädchen fühlten sich durch
die Ankündigung von Direktor Snyder zurecht beleidigt, und die Jungen benahmen
sich wie die Urmenschen. Sie mussten natürlich ihre dümmliche maskuline
Pseudo-Stärke zur Schau stellen.«
Polly
fuhr fort. »Die Worte von Direktor Snyder waren nichts anderes als das typische
männliche Attackieren einer Sache, die sie weder kontrollieren noch aufhalten
können. Nun, ich sage, fordern wir sie heraus und sehen wir, wer der Bessere
ist!«
Nun
mischte sich auch Allison in das Gespräch ein. »Oh ja?«, krächzte sie. »Oh ja?
Kein Scherz, meine Freundin!«
Eine
höfliche, verbessernde Stimme sagte: »Allison, versuch es noch einmal. Bitte.«
Allison
senkte ihre Stimme. »Pardon. Was ich sagen wollte, ist, dass du Recht hast,
Calli.«
Nun
versucht sie schon wie die Moons zu klingen, ging es Buffy durch den Kopf. Das
ist ja noch ätzender als ihre frühere Sprechweise.
»Es
ist eine so wundervolle Entwicklung, dass eure Familie nach Sunnydale gekommen
ist«, fuhr Allison langsam fort. Sie unterbrach sich gelegentlich und überlegte
ihre Worte genau, bevor sie weitersprach. »Eure Gegenwart ist ein wahrer Segen
für uns.«
Buffy
lehnte sich gegen die Zwischenwand aus Stahl und lugte durch den Türspalt. Sie
sah Allison, Calli und Polly, die sich im Spiegel bewunderten und ihre Juwelen
zurechtrückten.
»Du
bist unsere liebste Nummer Drei«, hauchte Polly und drückte Allison einen
Schmatzer auf die Wange. »Und du leistet wirklich vorzügliche Arbeit. Wirbst
für die Ideale. Verkündest unser Wort! Wir sind so stolz auf dich.«
»
Oh, ich kann dem nur zustimmen«, stimmte Calli auch prompt zu. »Wir sind sehr
stolz auf dich. Und dieser Ring ist ja wirklich wunderschön. Ist das ein
Amethyst?«
Allison
hielt den Ring hoch. »Ja. Ich habe ihn noch nie zur Schule getragen. Mein Vater
würde das nicht erlauben. Er gehörte meiner Mutter.«
»Mir
würde er gefallen«, verkündete Calli recht einfach.
Und
ebenso einfach zog ihn sich Allison vom Ringer und überreichte ihn Calli. Die
streifte ihn über ihren Finger und besah ihn sich mit liebevollem Blick.
»Wunderschön«, bekundete sie mit entzückt hauchender Stimme. »Absolut
exquisit.«
Die
Tür zur Toilette ging auf und einige andere Mädchen kamen herein. Buffy presste
ihre Nase dichter an den Spalt, um zwei Mädchen zu erspähen, die sie für
Oberstufen-Schülerinnen hielt. Die Mädchen versammelten sich vor der
Spiegelfront und zückten ihre Schminktöpfe.
Weil
sie so nah am Türspalt hing, konnte Buffy das Parfüm der Moons riechen, und die
Intensität des Duftes ließ sie beinahe niesen. Sie rieb sich die Nase.
Die
Schülerinnen warfen den Moon-Schwestern aus den Augenwinkeln einen schrägen
Blick zu. Während eine von ihnen ihre Mascara-Flasche aus der Handtasche
fummelte, sagte sie: »Also, ihr seid die
Weitere Kostenlose Bücher