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140 - Die Loge des Gehenkten

140 - Die Loge des Gehenkten

Titel: 140 - Die Loge des Gehenkten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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geheimnisvolle Krall belebte sie mehr.
    Damit hatte Field nicht gerechnet. Fassungslos ließ er die Flinte sinken.
    Er hatte keine Erklärung für das, was geschehen war, und er hätte es wohl kaum geglaubt, wenn es seine Freunde nicht auch gesehen hätten. Sie stürmten auf ihn zu und schlugen ihm lachend und begeistert auf die Schultern.
    »Mann, du warst großartig!« rief Lorne Caney aus. »Du hast sie richtig weggefegt! Das blöde Weib hätte lieber im Grab bleiben sollen.«
    »Wir bestimmen den Verlauf der Party«, behauptete der Apotheker.
    »Die haben sich die Feier zur hundertsten Wiederkehr ihres Todestages bestimmt anders vorgestellt«, lachte Kenny Fitzpatrick blechern. »Wenn du die anderen beiden Skelette ebenso souverän erledigst, ist der Spuk bald vorbei.«
    Field kippte den Lauf, zog die leergeschossene Patrone heraus und schob eine neue in die Öffnung.
    Da gellte ihnen vom Ende der Straße ein markerschütterndes Gelächter entgegen, und als sie ihren Blick dorthin richteten, sahen sie, daß Field mit seinem Schuß nichts erreicht hatte.
    Raquel Quater stand dort.
    Das Skelett hatte sich wieder zusammengefügt.
    ***
    »Wir haben Kontakt mit Mr. Silver!« sagte ich außer mir vor Freude.
    »Wir beschossen den blauen Kristall mit magisch aufgeladenen Ionen«, erklärte Lance Selby. »Oszillierende Impulse gehen durch den Kristall in jene Zeit, in der sich unser Freund befindet.«
    »Welche Zeit ist es?« wollte ich wissen. »Reenas sprach von der Vergangenheit. Genaueres wollte er mir nicht sagen.«
    Störwellen geisterten über den Bildschirm. Ich beugte mich über den Zeitkristall, doch darauf war noch weniger zu erkennen.
    »Die Zeit läßt sich mit diesen Geräten nicht eingrenzen«, sagte Lance Selby. »Du ahnst ja nicht, wie schwierig es war, zu diesem Bild zu kommen.«
    »Das ist zweifellos eine Meisterleistung«, sagte ich anerkennend. »Aber was ich sehe, genügt mir nicht. Ich weiß, das klingt unbescheiden, Lance, ab es reicht nicht, Mr. Silver zu sehen. Wir müssen versuchen, zu ihm zu gelangen. Mit diesem verschwommenen Geisterbild fange ich nichts an. Könnt ihr der ganzen Geschichte nicht mehr Power geben? Mehr Strom, mehr Laser, mehr… was weiß ich was, damit erst mal das Bild auf dem Monitor schärfer wird. Wir müssen Mr. Silvers Umfeld erkennen.«
    »Klar, und vielleicht spaziert einer durch den Kristall und hält uns seine Zeitung so vor die Kamera, daß wir das Datum lesen können«, sagte Lance gallig- »Lance, bitte versteh mich. Es ist euch gelungen, zwischen hier und dort eine Brücke zu schlagen, aber wir können nicht hinübergehen. Das… das muß doch auch noch zu schaffen sein. Dieser kleine Kristall hat ein riesiges Hügelgrab transportiert. Wenn ihr die richtigen Voraussetzungen schafft, bringt er uns zu unserem Freund.«
    »Wir würden uns damit auf sehr dünnes Eis begeben«, warnte mich der Parapsychologe.
    »Ich bin bereit, alles zu riskieren.«
    »Und wenn der Versuch schiefgeht?«
    »Was ist? Willst du nicht auch, daß Mr. Silver wieder bei uns ist?«
    ***
    Es kam nicht oft vor, daß sich Kenny Fitzpatrick bekreuzigte. Er war zwar kein Held, aber auch kein bigotter Mann, der wegen jeder Kleinigkeit den Schutz des Herrn für sich erflehte, aber diesmal glaubte er, diesen Schutz dringend nötig zu haben.
    »Meine Güte, man kann sie nicht erschießen«, stöhnte er, während das Knochenweib hinter einem Haus verschwand.
    »Eigentlich hättet wir das wissen müssen«, sagte Lorne Caney zutiefst geschockt. »Wenn Höllenkraft die Qua ter-Geschwister aus ihren Gräbern geholt hat, hat man mit gewöhnlicher Munition keine Chance.«
    »Wir haben uns zu früh gefreut«, sagte Quincey York zerknirscht.
    Eine Haustür öffnete sich, und ein Mann erschien im weißen Leinennachthemd, mit einer Zipfelmütze auf dem Kopf. »Wer hat denn da geschossen? Wart ihr das?«
    »Gehen Sie wieder zu Bett, Mr. Farrington!« antwortete der Apotheker.
    »Ihr könnt doch nicht mitten in der Nacht hier herumballern!« regte sich Farrington auf.
    »Es ist schon vorbei.«
    »Besoffene Bande! Immer muß man sich über euch ärgern.«
    »Gehen Sie wieder schlafen, Mr. Farrington.«
    »Das kann ich nun nicht mehr. Wenn ich einmal wach bin, kann ich nicht mehr weiterschlafen. Das habe ich euch Verrückten zu verdanken. Ich werde mich über euch beim Bürgermeister beschweren, jawohl, das werde ich tun, gleich morgen früh.«
    »Tun Sie, was Sie nicht lassen können«, gab Lorne Caney

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