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140 - Die Loge des Gehenkten

140 - Die Loge des Gehenkten

Titel: 140 - Die Loge des Gehenkten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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mehr Kraft zu erzeugen. Wir liegen im Moment unter der Hälfte der Gesamtkapazität. Aber wir würden Neuland betreten, können nicht vorhersehen, wie die Kristallmagie unseren vermehrten Krafteinsatz aufnimmt. Unsere Versuchsreihe könnte mit einem gewaltigen Paukenschlag enden.«
    Ich trat neben Lance Selby.
    Reeves sah mich an, als würde er mich in diesem Moment zu erstenmal sehen.
    »Sie riskieren wohl gern viel, Mr. Ballard«, sagte er. »So war doch ihr Name… Ballard, nicht wahr?«
    »Ganz recht, Professor Reeves. Ich stehe auf dem Standpunkt, wer nicht wagt, der nicht gewinnt.«
    »Wir werden unter Umständen alle drei unser Leben verlieren«, sagte Brian Reeves. »Ich bin ein alter Mann. Meine Lebenserwartung ist nicht mehr besonders hoch. Wenn mir etwas zustößt, ist das halb so tragisch, aber Sie beide haben noch einen großen Teil Ihres Lebens vor sich.«
    Ich versuchte ihm klarzumachen, daß es für uns ungemein wichtig war, über die magische Brücke zu gehen »Ich weiß, ich weiß«, sagte Brian Reeves. »Wegen dieses Mr. Gold.«
    »Silver«, stellte ich richtig.
    »Silver… ja«, sagte er. »Weil dieser Mann Ihr Freund ist, und weil Freundschaft für Sie beide mehr zählt als die eigene Sicherheit.«
    »Mr. Silver hat mehr als einmal sein Leben für uns aufs Spiel gesetzt«, sagte ich. »Er darf das gleiche von uns erwarten.«
    »Wissen Sie, was ich glaube, Mr. ...«
    »Ballard.«
    »Ja, Ballard. Ich kann mir Namen so schlecht merken. Also ich glaube, daß Sie… Was wollte ich eigentlich sagen? Ich furchte, es ist mir entfallen. Naja, vielleicht fällt es mir später wieder ein… Ach ja, ich glaube, daß Sie der beste Freund sind, den man sich wünschen kann.«
    Er streckte mir die Hand entgegen. »Hat mich riesig gefreut, Sie kennenzulernen, Mr. Polland. Machen wir Schluß für heute?«
    »Professor Reeves«, sagte Lance Selby eindringlich, »wir wollten die Test-Intensität erhöhen, um zu einem besseren Ergebnis zu kommen.«
    »O ja, ich erinnere mich. Habe ich Sie schon auf die Gefahren aufmerksam gemacht, die unter Umständen auf uns zukommen können?«
    »Ja, Professor«, antwortete ich, »das haben Sie.«
    »So? Sie müssen meine Zerstreutheit entschuldigen, Mr. Willard, aber dieses Projekt nimmt mich so sehr gefangen…«
    »Ich bin dafür, daß Sie darangehen, mit Gefühl Gas zu geben, Professor«, sagte ich.
    Er fuhr sich mit gespreizten Fingern durch das weiße Haar und blickte nachdenklich auf den Boden. »Milland… Benny Milland… Sagen Sie, hat Ihr Vater nicht für den britischen Staatssicherheitsdienst gearbeitet?«
    »Nein, Sir.«
    »Ich glaube, der Mann, den ich meine, hieß nicht Milland, sondern Eckland… oder so ähnlich. Namen… Warum müssen alle Menschen einen Namen haben? Ich kann sie ja doch nicht behalten.«
    Lance Selby wies auf den Zeitkristall und sagte geduldig: »Professor Reeves…«
    Der zerstreute Mann nickte.
    »Wenn Sie dann soweit wären…« sagte Lance.
    Brian Reeves trat an seine Apparate.
    Das Abenteuer begann…
    ***
    Die Bodegars waren einfache und einfältige Menschen, Holzfäller, denn für diese Tätigkeit war nicht viel Verstand nötig. Sie waren alle rothaarig -der Vater und seine vier Söhne.
    Abe Bodegar, das Familienoberhaupt, trug einen roten Bart, seine Söhne Jack und Judson trugen das Haar hinten etwas länger. Alle zusammen hatten ein besonderes Merkmal: ihr Kinn war sehr ausgeprägt und sprang weit vor.
    Eine Mrs. Bodegar gab es nicht mehr. Sie ruhte seit langem schon auf dem Dorffriedhof, hatte bei der Geburt ihres jüngsten Sohnes Wes ihr Leben verloren. Das Kindbettfieber hatte sie dahingerafft.
    Keiner der Bodegars verfügte über ein gewinnendes Äußeres. Ihre Gesichter schienen aus grauem Sandstein zu bestehen, aber sie waren anständige, ehrliche Leute, arbeitswillig und gottesfürchtig, und es gab im ganzen Dorf niemanden, der etwas gegen sie gehabt hätte.
    Jeden Sonntag erschienen sie gemeinsam in der Kirche, und es war ihnen mit ihrer Andacht ernst. Was andere herunterleierten, ohne darüber nachzudenken, kam ihnen vom Herzen.
    Sie hatten keine Feinde, die Bodegars, lebten mit allen in Frieden und Eintracht, waren arm, aber stolz auf ihre sauberen Seelen.
    Sie waren noch nicht im Bett gewesen, als Caney, Field, York und Fitzpatrick in ihr Haus einfielen. Keiner von ihnen konnte die haarsträubende Geschichte glauben, die sie hörten.
    Dem Grab entstiegene Skelette… Höchstwahrscheinlich auf dem Rachefeldzug gegen die

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