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140 - Die Loge des Gehenkten

140 - Die Loge des Gehenkten

Titel: 140 - Die Loge des Gehenkten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zurück.
    »Erst anständigen Menschen ihre wohlverdiente Nachtruhe rauben, und dann auch noch freche Antworten geben, das haben wir gern!« wetterte der Mann im Nachthemd. »Man wird Ihnen die Waffe wegnehmen, Field, dafür sorge ich.«
    Farrington trat zurück und schmetterte die Haustür zu. Der Knall war fast ebenso laut wie vorhin der Schuß.
    »Ich kann seinen Groll verstehen«, sagte Field. »Wenn er wüßte, was in Wirklichkeit läuft, würde er sich in Angstschweiß auflösen.«
    »Was machen wir denn nun?« fragte der Totengräber. »Wir können nicht einfach den Kopf in den Sand stecken. Es muß etwas geschehen… Eines weiß ich: Den Friedhof betrete ich so rasch nicht mehr.«
    »Soll morgen nicht Pamperton beerdigt werden?« fragte Field.
    »Ohne mich.«
    »Auf dem Friedhof ist es meiner Ansicht nach noch am sichersten«, sagte der Apotheker.
    »Das bezweifle ich.«
    »Überleg doch mal: Nero Quater und seine Schwestern waren hundert Jahre lang da«, sagte York.
    »Du meinst, sie möchten endlich mal was anderes sehen?« fragte Fitzpatrick. »Willst du mir einreden, sie hätten einen Tapetenwechsel nötig?«
    »Auf jeden Fall können sie das, was Nero Quater dem Dorf vor hundert Jahren androhte, nicht auf dem Friedhof in die Tat umsetzen«, sagte der Apotheker.
    »Weiß einer von euch genau, was Quater damals sagte?« wollte Field wissen.
    Caney legte die Hände auf seine Brust. »Ich nicht, ich war nämlich nicht dabei, als man ihn aufknüpfte.«
    »Sehr witzig«, sagte Field verstimmt. »Ich lache morgen darüber, wenn es dir nichts ausmacht.«
    »Nero Quater schwor dem Dorf Rache«, sagte Kenny Fitzpatrick mit belegter Stimme. »Dem Dorf und den Nachkommen des Henkers im besonderen.«
    »Jedermann hier weiß, daß der Mann Milton Bodegar hieß«, sagte Quincey York ernst.
    Lorne Caney nickte mit finsterer Miene. »Und Abe, Judson, Hyram, Jack und Wes Bodegar sind seine Nackkommen. Wir müssen sie warnen!«
    ***
    Einen Augenblick herrschte Stille im Versuchsraum des parapsychologischen Instituts. Nur die Geräte summten, ratschten und tickerten.
    Lance Selby atmete tief durch. »Na schön, Tony. Mehr Power verlangst du. Das kann zu Folgen führen, deren Ausmaß sich nicht abschätzen läßt, aber ich bin dabei. Vielleicht zerstören wir den blauen Kristall, dann ist Mr. Silver mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nie wieder auffindbar und für alle Zeiten verloren.«
    »Es kann auch gutgehen, Lance«, sagte ich mit vibrierenden Nerven.
    »Wenn wir zuviel des Guten tun, könnten wir die im Kristall befindliche Kraft so sehr reizen, daß sie herauskommt und uns angreift.«
    »Hast du Angst davor?«
    »Wir kennen ihre wahre Stärke nicht, Tony.«
    »Wir könnten folgendes tun: Ihr erklärt mir haargenau, was ich tun muß, um die Testkraft zu erhöhen, und geht dann hinaus«, schlug ich vor.
    »Denkst du im Ernst, ich lasse dich das allein durchstehen?« fragte Lance Selby entrüstet. »Wir sind Freunde. Wie viele Abenteuer haben wir schon Seite an Seite bestritten?«
    »Ich habe sie nicht gezählt.«
    »Ich werde auch in Zukunft nicht kneifen, wenn es brenzlig zu werden droht.«
    »Dann schick wenigstens Reeves hinaus«, sagte ich.
    »Das kann ich nicht«, erwiderte Lance Selby. »Nur er weiß, wie man seine Apparate bedient. Wir beide müssen für ihn die Verantwortung tragen. Das könnte unter Umständen eine verdammt schwere Last werden.«
    »Mr. Silver steht schon eine halbe Ewigkeit in diesem Eisblock, Lance. Als das Hügelgrab mit ihm verschwand, stürzte für mich eine Welt ein. Ich dachte, den Freund nie wieder zu sehen. Plötzlich gibt es wieder eine vage Hoffnung, eine kleine Chance. Wir müssen sie nützen, das sind wir Mr. Silver einfach schuldig.«
    »Ich bin ganz deiner Meinung«, sagte Lance Selby. »Ich mußte lediglich auf die Schwierigkeiten hinweisen, mit denen wir möglicherweise zu rechnen haben.«
    »Gehen wir’s an, Lance.«
    Mein Freund legte dem zerstreuten Professor die Hand auf die Schulter. Brian Reeves sah ihn verwirrt an. »Irgendein Problem, Kollege?«
    Lance schüttelte den Kopf. »Nein, Professor Reeves, noch ist alles in Ordnung, aber Tony Ballard will, daß wir den Versuch ausweiten, den magischen Kristall mit mehr Kraft beschießen…«
    »Tony Ballard?«
    »Mein Freund. Ich habe ihn Ihnen vorhin vorgestellt.«
    »Ach ja, Tony Ballard. Mit mehr Kraft sollen wir arbeiten. Das läßt sich natürlich machen. Es ist überhaupt kein Problem, mit meinen Apparaten

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