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140 - Die Loge des Gehenkten

140 - Die Loge des Gehenkten

Titel: 140 - Die Loge des Gehenkten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wollte ich wisssen.
    »Es ist alles… irgendwie anders. Die… die Zeit stimmt nicht mehr.« Lance horchte immer in sich hinein, bevor er sprach, als würde er wiedergeben, was ihm Odas Geist übermittelte.
    »Was willst du damit sagen? Was heißt das, die Zeit stimmt nicht mehr? Schau dich doch um. Oda irrt sich. Wir befinden uns nach wie vor im parapsychologischen Institut, und wir sollten versuchen, dieses blaue Licht abzustellen, ehe wir daran Schaden nehmen. Es könnte uns verstrahlen, vergiften. Ich habe keine Lust, zur Marionette des blauen Kristalls zu werden.«
    Lance begab sich zu den zerstörten Geräten.
    Er zog plötzlich die Luft scharf ein und streckte die Hand aus.
    Er löschte damit das Licht.
    Schlagartig war es dunkel, aber nicht nur das. Sobald das Blau in sich zusammengefallen war, sah ich vom Versuchsraum nichts mehr. Er war weg!
    Tatsächlich, so unglaublich es klingen mag, den Versuchsraum gab es nicht mehr. Wir schienen es mit einer blauen Luftspiegelung zu tun gehabt zu haben.
    Der magische Fächer, der sich im Versuchsraum des parapsychologischen Instituts entfaltet hatte, mußte dieses Bild mit auf die Zeitreise genommen und hier noch eine Weile aufrechterhalten haben.
    Nun konnten wir sehen, wo wir wirklich waren.
    Auf einem Friedhof in der Vergangenheit!
    ***
    Quincey York musterte Abe Bodegar. »Sollen wir bei euch bleiben?«
    Der bärtige Mann holte tief Luft. »Das können wir von euch nicht verlangen.«
    »Ich habe es dir angeboten«, sagte der Apotheker.
    »Vielleicht setzt ihr euch damit einer großen Gefahr aus«, meinte Abe Bodegar. »Wenn die Skelette wiederkommen…«
    »Vielleicht bleiben sie draußen, wenn wir bei euch bleiben.«
    »Die ganze Nacht?«
    »Ich habe mir im Leben schon viele Nächte wegen Unwichtigerem um die Ohren geschlagen«, sagte York. Er schaute Field, Caney und Fitzpatrick an. »Was meint ihr dazu?«
    Lorne Caney räusperte sich verlegen und wischte die feuchten Handflächen am Hosenboden trocken. »Ich hätte nichts dagegen zu bleiben, aber ich muß an meine Frau denken. Sie ist ein zänkisches Weib, dem ich manchmal am liebsten den Hals umdrehen würde, aber wir gehören zusammen, vor allem dann, wenn so schreckliche Dinge passieren. Sie ist allein. Mag sein, daß ich nichts für sie tun kann, wenn ich bei ihr bin, aber dann stehe ich wenigstens auf dem Platz, auf den ich gehöre.«
    »Lorne hat recht«, sagte Abe Bodegar. »Jeder muß zuerst an die eigene Familie denken. Lorne an seine Frau… Ich an meine Söhne…«
    Kenny Fitzpatrick schnippte mit dem Finger. »He, was ist mit Fedora? Man spricht eine Menge ungereimtes Zeug über sie, und niemand will ihr so recht über den Weg trauen, aber vielleicht kann sie helfen.«
    »Fedora?« sagte der Apotheker zweifelnd. »Wie denn?«
    »Jeder weicht ihr aus, obwohl sie ein schönes Mädchen ist«, sagte Lorne Caney. »Alle machen einen großen Bogen um ihr Haus, ich ebenfalls. Sie hat sich damit abgefunden, daß das ganze Dorf sie meidet. Denkst du, die hilft einem von uns, nachdem wir so lange nichts von ihr wissen wollten?«
    »Wenn jemand etwas für die Bodegars tun kann, dann nur sie«, behauptete der Totengräber überzeugt. »Man sagt, sie stehe mit übersinnlichen Mächten in Verbindung. Das ist ja der Grund, weshalb jedermann Angst vor ihr hat. Sie müßte das doch verstehen.«
    »Es wird sogar noch mehr von ihr behauptet«, sagte der Apotheker heiser. »Was?« wollte Andrew Field wissen. »Daß sie eine weiße Hexe ist.«
    ***
    Wir befanden uns nicht mehr im parapsychologischen Institut, sondern auf einem mir völlig unbekannten Dorffriedhof. Ich sah eine Kirche, eine Aufbahrungshalle, Häuser. Wenige Schritte von mir entfernt befand sich ein offenes, frisch geschaufeltes Grab, daneben lag Professor Reeves, der tote Professor Reeves, den die Kraft des Zeitkristalls ebenfalls in die Vergangenheit befördert hatte.
    Mit tat es leid um den Mann. Er hatte viel dazu beigetragen, den blauen Kristall des schwarzen Druiden zu aktivieren.
    Leider hatte er den letzten Test nicht überlebt. Seine Apparate auch nicht, aber die wären zu ersetzen gewesen.
    Wenn alles richtig abgelaufen war, mußten wir uns nun in jener Zeit befinden, in die es Mr. Silver verschlagen hatte.
    Aber welche Zeit schrieb man? Welches Jahr?
    Und wo war der Eisblock, in dem sich Mr. Silver befand?
    Als ich mit Lance darüber sprach, meinte er, daß wir auch geringfügig vom Kurs abgekommen sein konnten.
    »Zeitlich oder räumlich?«

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