Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
140 - Die Loge des Gehenkten

140 - Die Loge des Gehenkten

Titel: 140 - Die Loge des Gehenkten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Krieg anfangen, bitte versteh das doch.«
    »Ich verstehe nur eines«, zischte Nora Jennings, »daß du lieber mich als deinen Job verlieren würdest Das ist der Dank dafür, daß ich zwanzig Jahre treu zu dir gehalten habe.«
    Sie schluchzte.
    »So fang doch nîcht an zu weinen«, sagte der Bürgermeister. »Du weißt, daß ich dich nicht weinen sehen kann. Na schön, ich werde Carl Roomer ins Gebet nehmen und ihm die Leviten lesen - zufrieden? Aber nun hör auf zu weinen.«
    Sie trafen zu Hause ein, und der Bürgermeister versorgte das Pferd.
    Jennings schlug seiner Frau einen Schlummertrunk vor. Er schüttete Scotch in zwei Gläser und reichte Nora eines.
    Plötzlich vernahmen sie beide ein dumpfes Poltern!
    Nora blickte ihren Mann erschrocken an. »Was war das, Jason?«
    Die Augen des Bürgermeisters verengten sich. »Scheint so, als hätten wir unerwünschten Besuch im Haus.«
    ***
    Blau… Alles war blau.
    Diese Farbe war überall - um mich herum, in mir. Ich dachte und fühlte blau. Keine andere Farbe konnte sich darin behaupten.
    Ich stellte eine seltsame Form von Bewegung fest. Obwohl ich mich nicht vom Fleck rührte,; kam ich woanders hin. Ich sah es nicht, spürte es nur.
    Die Kraft des Zeitkristalls… Wir hatten sie herausgefordert, nun war sie entfesselt und schleuderte mich über alle Dimensionsschranken hinweg in die Vergangenheit.
    Das nahm ich zumindest an.
    Ich wurde dorthin transportiert, wo sich Mr. Silver befand… wenn ich Glück hatte. Das war ja mein Wunsch gewesen. Jetzt passierte es.
    Mein Herz hatte keinen Grund, so zu rasen. Schließlich geschah nur, was wir initiiert hatten. Was mich an der Sache störte, war, daß ich keinen Einfluß auf das hatte, was der Zeitkristall mit mir anstellte.
    Der heftige Kopfschmerz war nicht mehr vorhanden.
    Ich merkte, daß ich auf dem Boden lag, setzte mich auf und blickte mich um. Eigentlich hatte sich nichts geändert. Ich befand mich noch im Versuchsraum.
    Es war nur alles unnatürlich blau.
    Ich stand auf, schwankte. Lance Selby war vorhin auch niedergestreckt worden.
    Er regte sich schon, aber Professor Reeves lag noch reglos auf dem Boden. Der alte Mann war nicht so wider, standsfähig wie wir. Hatte ihn die Ausweitung des Tests das Leben gekostet?
    Ich eilte zu ihm. »Professor Reeves! Professor, kommen Sie zu sich!« Ich schüttelte ihn an den schmalen Schultern, tätschelte seine Wangen.
    »Laß mich mal«, sagte Lance Selby und beugte sich über den weißhaarigen Mann, doch auch ihm gelang es nicht, Brian Reeves zu wecken. Mein Freund hob langsam den Kopf und schaute mich betroffen an. »Ich glaube, er ist tot, Tony.«
    ***
    Der Bürgermeister nahm einen Schluck vom Scotch und stellte das Glas weg. Seine Frau starrte zur Decke hoch und flüsterte mit bebenden Lippen: »Ich habe Angst, Jason.«
    »Du rührst dich nicht von der Stelle!« sagte Jason Jennings leise.
    Nora schaute ihn mit furchgeweiteten Augen an. »Was hast du vor?«
    »Ich kaufe mir den Kerl.«
    »Das… das halte ich für keine gute Idee, Jason«, stammelte Nora Jennings. »Was, wenn es mehrere Einbrecher sind?«
    »Egal, ob es einer, zwei oder drei Kerle sind. Ich schnapp’ sie mir«, sagte der Bürgermeister und eilte in sein Arbeitszimmer.
    In der Schreibtischschublade lag sein Revolver, geladen. Er nahm die Waffe an sich. Der Revolver vermittelte ihm ein gutes Gefühl. Mit der Waffe in der Hand konnte er auch drei Einbrecher einschüchtern.
    Bestimmt war es niemand aus dem Dorf. Jedenfalls kannte Jason Jennings niemanden, dem er so eine Frechheit zugetraut hätte. Als er aus dem Arbeitszimmer trat, sah ihn Nora unglücklich an.
    »Geh nicht hinauf«, bettelte sie. »Das ist zu gefährlich.«
    »Ich habe keine Angst, und du brauchst dich auch nicht zu fürchten«, sagte Jason Jennings.
    Sie hatten sehr leise gesprochen, nun ging der Bürgermeister zur Treppe. Er warf seiner Frau einen aufmunternden Blick zu, während sie sich die Unterlippe blutig biß.
    Langsam stieg er die Stufen hinauf.
    Sein Blick war gespannt nach oben gerichtet. Er hoffte, daß es nicht nötig sein würde zu schießen, aber wenn man ihn zwang, würde er abdrücken.
    Jedermann mußte ihm zugestehen, daß er sich verteidigte.
    Als er das Obergeschoß erreichte, blieb er kurz stehen.
    Drei Türen… Geschlossen.
    Hinter welcher befand sich die unerfreuliche Überraschung?
    Jason Jennings traf seine Wahl. Entschlossen näherte er sich der Tür zum Schlafzimmer. Er hob die Waffe, bevor er nach der Klinke

Weitere Kostenlose Bücher