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140 - Die Loge des Gehenkten

140 - Die Loge des Gehenkten

Titel: 140 - Die Loge des Gehenkten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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fragte ich.
    »Sowohl das eine wie das andere wäre dankbar«, sagte der Parapsychologe. »Wobei eine räumliche Abweichung nicht so schlimm wäre. Bei einer zeitlichen Abweichung würden wir Mr. Silver erst recht nicht finden… Was machen wir mit Professor Reeves? Beerdigen wir ihn hier?«
    Mir war, als würden sich Eisfinger um meine Kehle legen und zudrücken. »Der arme alte Mann.«
    Ein tiefer, langer Seufzer geisterte davon.
    Weder ich noch Lance Selby hatten ihn ausgestoßen.
    Sondern Brian Reeves.
    Der alte Mann lebte!
    ***
    »Gibt es auch schwarze Hexen?« fragte Wes Bodegar.
    Der Apotheker schüttelte den Kopf. »Nein. Weiße Hexen stehen auf der Seite des Guten. Die anderen sind einfach nur Hexen, Teufelsbräute, vor denen man sich ihn acht nehmen muß, wenn man den unheimlichen Geschichten glaubt. Sie verhexen Haustiere, peinigen ihre Nachbarn mit ihrem bösen Zauber, treiben es mit dem Satan und tun in ihrem Leben keine einzige gute Tat. Von weißen Hexen hat niemand etwas zu befürchten. Dennoch haftet ihnen der Geruch des Unheimlichen, Unerklärbaren an, und so meiden alle ihre Nähe. Sollte Fedora tatsächlich eine weiße Hexe sein, könnte sie Nero Quater und seinen Blutschwestern vielleicht das Handwerk legen.« Abe Bodegar nickte entschlossen. »Ich werde zu ihr gehen und sie um Hilfe bitten.«
    »Wir gehen mit dir, Vater«, sagte Hyram Bodegar.
    »Wir alle«, sagte Judson. »Dich allein hört sie vielleicht gar nicht an, aber wenn die ganze Familie sie um Hilfe bittet, wird sie uns nicht fortschicken.« Abe Bodegar strich sich mit der Hand aufgeregt über den Bart. »Was sollen wir ihr geben? Sie wird uns bestimmt nicht umsonst helfen, und wir sind arme Leute.«
    »Ich bin sicher, daß sie nichts von euch nimmt, wenn sie erfährt, worum es geht«, sagte der Totengräber.
    »Es ist ihr Auftrag, das Böse in allen seinen Formen zu bekämpfen«, sagte York. »Sie kann gar nicht anders, als uns zu helfen.«
    »Kriegt sie sonst Schwierigkeiten?« fragte Abe Bodegar.
    »Wenn sie sich nicht bedingungslos für das Gute einsetzen, verlieren weiße Hexen ihre übernatürlichen Fähigkeiten«, sagte der Apotheker. »Ich weiß das alles nur vom Hörensagen. Ob es stimmt…« Er zuckte mit den Schultern.
    »Ich werde den Schutz der weißen Hexe für meine Familie auf mich erflehen«, sagte Abe Bodegar fest.
    ***
    Professor Reeves, der Totgeglaubte, lebte!
    Er schlug die Augen auf, schaute mich an, wies mit seinem dünnen Zeigefinger auf mich und sagte: »Bobby Bonner, nicht wahr?«
    Ich grinste. »Alles, was Sie wollen, Professor.« Am liebsten hätte ich ihn umarmt, so froh war ich darüber, daß er noch unter den Lebenden weilte.
    Ich hatte furchtbare Gewissensbisse gehabt, denn schließlich war ich es gewesen, der gesagt hatte, sie sollten mehr »Gas« geben.
    Er setzte sich auf und blickte sich um. »Wo sind wir?«
    »In der Vergangenheit«, antwortete Lance Selby. »Wie fühlen Sie sich?« Reeves überhörte die Frage. »Welches Jahr?« wollte er wissen.
    »Das wissen wir noch nicht«, sagte Lance.
    Der alte Professor rieb sich die Hände. »Es hat also geklappt.«
    »Alle Geräte sind zwar kaputt, aber wir sind hier«, sagte Lance.
    »Und… wir haben noch keinen blassen Schimmer, wie wir wieder zurückkommen.«
    »Wollen wir das denn schon?« fragte Reeves. »Haben Sie Mr. Bronce etwa schon gefunden?«
    »Silver«, sagte ich.
    »Sag’ ich doch«, bemerkte Reeves. »Ja«, sagte ich der Einfachheit halber. »Hauptsache, wir wissen, was Sie meinen, nicht wahr? Sie haben uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt, Professor.«
    »Ich? Wieso?«
    »Nun ja, Sie waren ziemlich weggetreten«, sagte Lance Selby. »Wir dachten schon, Sie wären überhaupt ganz…«
    »Junger Mann, denken Sie, ich steige mitten im Experiment aus?«
    »Professor Reeves, Sie sind zum Küssen«, sagte ich grinsend.
    »Lassen Sie sich zu nichts hinreißen, Mr. Broll. Ein bißchen mehr Respekt vor dem Alter, wenn ich bitten darf.«
    »In Ordnung, Sir«, sagte ich mit gespieltem Ernst.
    Wir halfen dem zerstreuten Professor auf die Beine. »Wieso sind wir ausgerechnet auf einem Dorffriedhof gelandet?« wollte Brian Reeves wissen.
    »Kann ich noch nicht sagen«, erwiderte ich. »Hoffentlich hat das seine Richtigkeit. Zuletzt befand sich Mr. Silver in einem keltischen Hügelgrab, wie Sie wissen. Die Magie des blauen Kristalls beförderte ihn mitsamt dem Grab in eine andere Zeit - und vielleicht auch auf einen anderen Friedhof.«
    »Das

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