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140 - Im Land der Feuerdrachen

140 - Im Land der Feuerdrachen

Titel: 140 - Im Land der Feuerdrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Fernspähers hat sich herumgesprochen. Nun fürchten sich alle vor einer Infektion.«
    Matt schüttelte seine Arme, in der vagen Hoffnung, dass die Uniform dadurch schneller trocknen würde. »Schon irgendwelche Anzeichen für eine Annäherung des Mimikri-Wesens?«, fragte er.
    »Unser Beobachter meldet bisher noch nichts«, antwortete Naoki.
    Mit Beobachter meinte sie einen Cyborg, der mit einem Minigleiter auf fünfzehn Meter aufgestiegen war, um die umliegenden Berge im Auge behalten zu können. Er gehörte der Fraktion an, die künstliche Netzhäute besaß und Wärmebilder aufnehmen konnte. Auf diese Weise hofften sie den Moloch aufzuspüren. Denn getarnt oder nicht – jedes Lebewesen strahlte seine eigene Temperatur ab.
    Es sei denn, es handelte sich um einen Kaltblüter. Bei einer Lebensform dieser Größe galt das aber als unwahrscheinlich.
    »Ich helfe gern bei der Koordinierung an den Piers«, ließ sich Dave McKenzie aus dem Hintergrund vernehmen.
    Honeybutt schloss sich ihm sofort an.
    Matt und Aiko verfolgten dagegen andere Pläne.
    »Wir müssen sehen, was mit den Fernspähern passiert ist«, erklärten Aiko.
    Naoki wollte aufbegehren, darum fügte Matthew rasch hinzu: »Die Erkenntnisse, die wir dort gewinnen können, retten vielleicht einmal viele Leben!«
    Seufzend gab die Unsterbliche nach und stellten ihnen einen Großraumgleiter zur Verfügung. Nur wenige Minuten später ließen sie Tokios zerfallene Grundmauern hinter sich. Die Position der Fernspäher war recht genau bekannt. Kurz vor ihrem Tod hatten sie noch durchgegeben, dass sie dem Pass zurück in Richtung Okaya folgten.
    Aiko nutzte altes, im Bordcomputer gespeichertes Kartenmaterial zur Navigation. Knapp eine Stunde später erreichten sie ihr Ziel. Trotz des beginnenden Abendrots waren die Leichen nicht zu übersehen. Aiko landete und sie stiegen beide aus.
    »Kein schöner Anblick«, sagte Matt, als er die von Schleim zerfressenen Gestalten sah.
    Selbst das LP-Gewehr in seinen Händen mochte ihm keine rechte Sicherheit geben. Einem inneren Instinkt folgend, hielt er sich von den Toten fern.
    Aiko besaß weniger Berührungsängste.
    Kurz entschlossen kniete er sich neben einem jungen Toten nieder und streckte die Hand aus, um dessen Kapuze zur Seite zu rücken. Er hatte den Stoff noch nicht einmal berührt, als die milchige Substanz auf dem Körper in die Höhe schnellte.
    Blitzschnell zog Aiko die Hand zurück, doch ein paar Spritzer landeten trotzdem auf seinem nackten Unterarm.
    Sofort fraßen sie sich in seine Haut, doch statt auf Fleisch, stießen sie darunter nur auf künstliche Plysterox-Prothesen.
    Dieser leichte, aber ultrafeste Kunststoff ließ sich von so einer kleinen Säuremenge nicht zerfressen.
    Rasch breitete sich der parasitäre Organismus auf der Haut aus und wuchs dabei leicht an.
    »Was ist das denn für ein Teufelszeug?«, fluchte Aiko.
    »Schnell Matt, hilf mir, bevor es sich in meine Schultern frisst.«
    Als ihm der Cyborg den nackten Arm hinhielt, wusste Matt sofort, was er zu tun hatte. Rasch fächerte er den Strahl des LP-Gewehres auf, fuhr damit über den Arm und brannte den schäumenden Belag herunter.
    Das Plysterox geriet dabei zwar in Mitleidenschaft, aber mit ein wenig Gestank von verbranntem Plastik in der Nase ließ es sich ganz gut Leben. Besser jedenfalls als mit einer Infektion der hochaktiven Schleimtropfen.
    Matt ging sofort dazu über, die am Boden liegenden Leichen zu verbrennen. Mit der breiten Streuung des Lasers schien das kein Problem zu sein, doch die milchig-weißen Lachen traten überraschend die Flucht an.
    Matt traute seinen Augen kaum, als sich die klumpigen Parasiten aus den Wirtskörpern zurückzogen und zu einem gemeinsamen Ganzen verschmolzen.
    »Zerstör das Zeug, bevor es verschwinden kann!«, rief Aiko alarmiert.
    Sein Freund Matt reagierte bereits. Rasch erhöhte er die Intensität des Strahls, der daraufhin ein drei Meter durchmessendes Loch in die Landschaft brannte. Die gesamte Qualle verwandelte sich in eine stinkende Rauchsäule, die ohne weiteren Schaden zu verursachen vom Wind verweht wurde.
    »Ist dir eigentlich klar, was das gerade zu bedeuten hatte?«, fragte Aiko erschüttert.
    »Sicher«, gab Matt nicht minder geschockt zurück. »Der Moloch pflanzt sich laufend fort. Wahrscheinlich hat er schon ein Dutzend Nachkommen gezeugt. Die Insel ist auf jeden Fall verloren.«
    ***
    Dave fuhr gerade mit einem der offenen japanischen Jeeps durch die Ruinen, um Nachzüglern den

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