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140 - Im Land der Feuerdrachen

140 - Im Land der Feuerdrachen

Titel: 140 - Im Land der Feuerdrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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angewachsenen Atoll für Aufwind sorgte, herrschte ungewöhnlich gute Sicht.
    Ausgerechnet jetzt. Der Lavadrache hob sich in die Lüfte und setzte ihnen nach. Irgendwo weiter südlich, viele Kilometer entfernt, leuchtete die graue Front ebenfalls auf. Sie hatten es also nicht nur mit einem, sondern mit mehreren Drachen zu tun! Wenn die anderen auch noch aufmerksam wurden, waren sie endgültig erledigt.
    Matt griff nach dem Laserphasengewehr an seiner Seite. Es war auf seinen Handabdruck geeicht und konnte von keinem Fremden abgefeuert werden. Rasch machte er es scharf und fuhr den Teleskoplauf zu voller Länge aus.
    Ein Blick über die Schulter zeigte ihm, dass der Drache rasch aufholte. Matt löste den Gurt, drehte sich herum und kniete sich auf die Sitzfläche. Den Teleskoplauf auf die Nackenlehne gestützt, visierte er den Drachen an.
    Der Nebel um ihn herum wurde dichter, die Formen der Kreatur verschwammen. Matt zögerte mit dem Schuss. Er wollte das Tier nicht unnötig reizen, wenn gerade die Chancen auf eine kampflose Flucht wuchsen.
    Sekunden später wurden alle derartigen Hoffnungen zunichte gemacht.
    Zuerst spürte er nur einen frischen Luftzug, dann wirbelten die Schwaden über ihnen zur Seite. Im Licht der aufreißenden Nebeldecke sah er, dass der Drache heftig mit den Flügeln schlug, um klare Sicht zu schaffen.
    Matt zielte auf das rechte Auge des Monstrums und betätigte den Abzug. Der Strahl schlug direkt neben der Nasenwurzel im äußersten Augenwinkel ein.
    Erschrocken wich das Tier zurück und stieg in die Lüfte.
    Aiko riss das Steuer herum und begann im wieder zuziehenden Dunst Zickzack zu fliegen. Wütende Schreie ausstoßend, kehrte der Drache zurück. Sie hörten, wie er hinter ihnen durch die Wolken pflügte, um sie erneut aufzuspüren.
    Doch im Nebel gab es keine Spuren, die sich verfolgen ließen.
    Lautlos schloss sich die Front hinter ihnen und verschluckte den Gleiter mitsamt Insassen. Aiko legte den Flüstermodus ein, damit sich der Drache nicht am Summen der Triebwerke orientieren konnte.
    Zehn Minuten lang wurden die Düsen jetzt allein von den Batterien gespeist. Nachdem sie einige Kilometer Abstand gewonnen hatten, berechnete er einen Kurs, der sie auf direktem Weg zurück zu den Kameraden brachte.
    Mit kühler Präzision folgte er der Richtung, die der justierte Kompass anzeigte. Nur wenn die vor ihnen liegende Wolkendecke zu dünn werden drohte, wich Aiko davon ab.
    »Der Drache kreuzt immer noch hinter uns«, flüsterte Matt leise.
    »Ja, der hat noch nicht aufgegeben.« Aiko fasste sich nicht nur kurz, er legte auch den Finger auf die Lippen, um Schweigen einzufordern.
    Matt hielt sich die folgenden acht Minuten zurück, dann war die Zeit für den Flüstermodus abgelaufen. Nachdem die Aggregate wieder summten, konnten sie auch reden.
    »Was hat das alles zu bedeuten?«, fragte der Mann aus der Vergangenheit. »Igeln sich die Daa’muren jetzt im See ein, oder benötigen sie mehr Land für eine neue Basis? Kore scheint ihnen nicht mehr groß genug zu sein. Warum sonst sollten sie die Lücke zwischen den Inseln mit neuen Atollen ausfüllen?«
    »Vielleicht wollen sie eine riesige Landfläche schaffen, die bis nach Nipoo reicht?«, mutmaßte Aiko. »Das würde erklären, warum sie die letzten Menschen von der Insel vertreiben.«
    »Aber was sollte ihnen diese neue Landfläche nützen?«, hielt Matt dagegen. »Wollen sie einen eigenen Daa’murenstaat gründen? Schön wär’s, dann müssten wir uns nicht mit ihnen herumschlagen.«
    Sie rätselten noch eine Weile, ohne zu einem befriedigenden Ergebnis zu gelangen. Schließlich hörten sie auf, sich die Köpfe zu zerbrechen, und beschlossen, die Auswertung ihrer Beobachtung den Experten zu überlassen.
    Erst einmal galt es, sicher nach Hause zu gelangen. Der erste Schritt dazu war das Rendezvous mit dem Großraumgleiter.
    »Er ist nicht mehr weit«, erklärte Aiko nach einer Weile.
    »Wir müssten ihn schon bald zu sehen bekommen.«
    Die vulkanischen Aktivitäten lagen tatsächlich so weit hinter ihnen, dass sich der Nebel zu lichten begann. Matt fühlte Erleichterung in sich aufsteigen. Das blinde Herumfliegen zerrte an seinen Nerven. Leider konnten sie mit abnehmender Luftfeuchtigkeit nicht nur besser sehen, sondern wurden auch für andere sichtbar.
    Zum Beispiel für den drohenden Schatten, der plötzlich über ihnen am Himmel schwebte.
    »Achtung, Feind auf Fünf Uhr!«, rief Matt.
    Der Cyborg war mit der Fliegersprache des 21.

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