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140 - Im Land der Feuerdrachen

140 - Im Land der Feuerdrachen

Titel: 140 - Im Land der Feuerdrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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nach der Beute griff, die ihm über das Wasser zu entschlüpfen drohte.
    Das hatte nichts mit Hunger oder einer anderen natürlichen Regung zu tun. Es war ein Zwang, eine genetische Programmierung, die stärker als die Selbsterhaltung wirkte.
    Der Beweis für eine Mutation, wie sie nur die Daa’muren ersinnen konnten.
    Der Jeep erreichte den Strand, doch das machte es nicht einfacher.
    »Wir zu spät!«, brüllte der Mann am Steuer verzweifelt.
    »Letzte Schiff legt grad ab!«
    Dave wirbelte herum. Tatsächlich, der Japaner hatte Recht.
    Sämtliche Boote trieben bereits auf den Wellen der Bucht. Die ersten passierten schon die aufeinander zustoßenden Landzungen, die letzten tauchten gerade die Ruder ins Wasser, um die Schiffe in den Wind zu drehen.
    »Weiter!«, befahl Dave. »Einer der Gleiter wird uns aufnehmen!«
    Um seine Worte zu verdeutlichen, zeigte er auf die schwebenden Kolosse, die den Rückzug der Flüchtlinge deckten. Die englischen Sprachkenntnisse des Fahrers waren zwar begrenzt, trotzdem leuchteten seine Augen auf.
    »Fliegen mit Luftschiff! Verstehe!« Mit neuem Elan drückte er aufs Gas und jagte am Strand entlang. Zu ihrer Rechten schimmerte das Wasser, während zur Linken immer mehr blassgelbes Gewebe zwischen Steinen, rostigem Eisen und verdorrenden Pflanzen hervor quoll.
    Wo immer der Moloch nahe genug heran kam, bildeten sich Auswüchse, die in ihre Richtung strebten. Dave zerschoss sie, wo er konnte. Sein Laser schlitzte tief in den aufquellenden Leib, ohne dass sich das Wechselwesen davon aufhalten ließ.
    Dampfende, klebrige Schleimbrocken flogen in ihre Richtung.
    Es gab jedes Mal ein schmatzendes Geräusch, wenn sie gegen eines der Räder oder die Karosserie klatschten. Dave spürte, wie einige Spritzer seinen Overall benetzten, beachtete sie aber nicht weiter, denn er musste weiter schießen, um ihrer aller Leben zu retten.
    »Da vorne! Noch mehr Menschen!«, rief die Mutter der beiden Kinder neben ihm. Dave atmete erleichtert auf, als er der Richtung folgte, in die sie aufgeregt deutete. Auf einem vorgezogenen Steg hatten sich noch mehr Nachzügler unter der Führung von Honeybutt, Blair und Naoki versammelt. Alle drei Frauen schossen unablässig Richtung Festland, um einen Korridor freizuhalten, auf dem auch der letzte Jeep passieren konnte.
    »Los, dorthin!«, forderte Dave, aber der Japaner am Steuer hatte längst Kurs aufgenommen.
    Es klappt!, triumphierte der Wissenschaftler. Wir schaffen es noch!
    Neben Honeybutt und Naoki senkte sich ein Großraumgleiter ab, um sie aufzunehmen. In der offenen Seitenluke stand Matthew Drax, der sie aufgeregt näher winkte.
    Ein Glück! Matt und Aiko hatten ihre Mission in den Bergen rechtzeitig beendet.
    Dave feuerte längst wie besessen.
    Jeder Schuss wurde zum Treffer, bis sie an der aus zusammengebundenen Brettern bestehenden Pier anlangten.
    Die übrigen Männer und Frauen waren schon im Frachtraum verschwunden.
    »Los, denen nach!«, befahl Dave seinen Passagieren. Er selbst ging als letzter. Ein aus dem pulsierenden Gelb hervor schießender Strang, der ihm noch in den Rücken fahren wollte, verdorrte mitten in der Luft und zerfiel zu Asche, bevor er das Gewehr endlich herunter nahm und den anderen nachhetzte.
    Mit einem Sprung katapultierte er sich in die offene Luke.
    Matt wollte schon nach ihm greifen, aber Dave schaffte es von alleine.
    Sofort stieg der Gleiter mehrere Meter an, um Abstand zu gewinnen. Dann drehte er sich und begann das Ufer mit seinen schweren Bordwaffen zu beharken. Jetzt, da alle Menschen auf dem Wasser waren, setzten die Cyborgs Napalm ein. Vom Ufer bis zu den Bergen wurden die Ruinenstadt komplett eingeäschert.
    Aber was machte das schon? Es würde sowieso nie wieder jemand zurückkommen.
    Erst jetzt, da sie gerettet waren, fiel die Spannung von Dave ab.
    Erst jetzt, da sie in Sicherheit waren, fühlte er Schmerzen auf seinem Oberarm.
    Erst jetzt entdeckte er die Löcher in seinem Ärmel, dort, wo die Schleimtropfen niedergegangen waren. Die ätzenden kleinen Dinger hatten sich doch tatsächlich bis auf die Haut durchgefressen.
    Naja, halb so schlimm, dachte er. Aber dann schwoll der Schmerz schlagartig an, bis es sich anfühlte, als ob jemand mit Messern in seinem Bizeps herumbohren würde.
    Dave rieb über die Stelle, mit dem Erfolg, dass nun auch seine Fingerkuppen brannten. Entsetzt starrte er auf die Fäden, die sich vom Oberarm bis zur Hand zogen. Rasend schnell schäumte die Haut auf, bis seine Hand nur noch

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