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140 - Im Land der Feuerdrachen

140 - Im Land der Feuerdrachen

Titel: 140 - Im Land der Feuerdrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Weg zu den letzten freien Booten zu weisen, als aus dem Funklautsprecher die Hiobsbotschaft erklang. »Es ist da!«, hieß es zwar zuerst nur, doch mehr brauchte auch gar nicht hinzugefügt werden. Um was es handelte, war schließlich jedem klar.
    Das Mimikri-Wesen!
    Der Moloch!
    Das gefräßige Ungeheuer, vor dem alle zitterten.
    Dave sah hinauf zu den Berghängen, ohne etwas Verdächtiges auszumachen. Er zweifelte aber keine Sekunde daran, dass seine Augen trogen. Hinter ihm stiegen bereits drei Großraumgleiter auf, um die riesige Mutation zu bekämpfen.
    Zielsicher jagten sie auf die umliegenden Kuppen zu und schossen ihre Strahlenkanonen ab.
    Dort, wo die Energiesalven einschlugen, verlor die Natur alle Farbe und die blassgelbe Maserung des Molochs kam zum Vorschein. Das Tier wand sich an diesen Stellen wie unter Schmerzen, doch hilflos war es noch lange nicht. Mit gezielten Ausformungen, die es den Gleitern entgegen schleuderte, setzte es sich zur Wehr. Gleichzeitig sandte es schenkeldicke Tentakel aus, die sich blitzschnell durch das Labyrinth der zerbrochenen Grundmauern schlängelten, um wenigstens noch die letzten Nachzügler zu erreichen.
    »Was ist denn plötzlich los?«, rief eine Mutter erschrocken, die zwei Kinder dabei hatte. Eins auf dem Arm, das andere, nur wenig älter, neben sich an der Hand. Zwei Männer, einer davon wohl ihr Gatte, und eine weitere Frau gehörten ebenfalls zu der Gruppe.
    »Springt auf!«, forderte Dave, ohne die Frage zu beantworten. »Die Zeit drängt!«
    Mit der Ladefläche und den beiden Sitzen gab es genügend Platz für alle. Allerdings dauerte die ganze Prozedur viel zu lange. Zwischen von Unkraut bewachsenen Steinhügeln quollen bereits die ersten Gewebeströme hervor. Ohne Sperrfeuer würden sie nicht entkommen.
    »Wer von Ihnen kann fahren?«, fragte Dave und bestimmte sogleich denjenigen Mann, der am schnellsten die Hand hob.
    Er selbst enterte die rückwärtige Ladefläche, legte mit dem LP-Gewehr an und feuerte auf den ersten Auswuchs. Seine Passagiere begannen zu schreien, als sie die sich abzeichnende Gefahr bemerkten. Das war wenig hilfreich, aber zumindest der Fahrer reagierte vollkommen richtig.
    Er gab einfach Gas und donnerte Richtung Hafen davon.
    ***
    Mit seinen Augenimplantaten entdeckte Aiko immer wieder Spuren niedergerollten Grases, abgeknickte Äste und weitere Kleinigkeiten, die ihnen bei der Suche weiterhalfen.
    Wahrscheinlich hätten sie den ARET aber auch so entdeckt, denn er stand auf einem erhöhten Plateau, das sich geradezu als Aussichtspunkt anbot.
    Von oben aus war das Fahrzeug überaus gut getarnt. Statt der halbrunden Dachform sah man auf Gräser, Blüten und Blumen, die unmöglich echt sein konnten.
    »Sie kaschieren den ARET mit einer kleinen Qualle«, analysierte Aiko abfällig. »Aber das nützt ihnen nichts. In meinem Wärmemodus leuchtet das verdammte Vieh wie eine rote Diode.«
    Seine Hände tasteten nach den Knöpfen der Bordgeschütze, doch der ARET kam ihnen zuvor. Grinsend sah Aiko dabei zu, wie der Energiestoß über ihrer Fronthaube zerfloss und in die Tiefe gelenkt wurde. »Tja, Freunde«, murmelte er grimmig.
    »Damit kommt ihr bei mir nicht durch.«
    Im Gegenzug schoss er zwei Lenkraketen ab, die die ARET-Panzerung durchschlugen und im Inneren detonierten. Vom Führerhaus bis zum Wohnbereich brannte sofort alles lichterloh.
    »Du warst dir unserer Überlegenheit ziemlich sicher«, staunte Matt, der schon wesentlich hartnäckigere Duelle zwischen ARETs und anderen Fahrzeugen gesehen hatte.
    »Na, sicher«, gab Aiko trocken zurück. »Nachdem Honeybutt und ich die Konstruktionspläne mit nach Amarillo gebracht hatten, wurde unsere Außenhüllen so modifiziert, dass sie die Strahlung der ARET-Kanonen absorbieren.«
    Nicht ohne ein gewisses Triumphgefühl flogen sie wieder zurück. In die Bucht von Tokio, in der längst ein Kampf auf Leben und Tod tobte.
    ***
    Die polierte Reaktorkugel des LP-Gewehres fest ans Kinn gezogen, gab Dave Schuss um Schuss auf die näher rückenden Ausflüsse des Molochs ab. Wann immer er traf, versengte das Gewebe unter der eindringenden Hitze zu schwarzem Brei.
    Aufsteigende Rauchfahnen markierten die Stellen, an denen die formlose Masse zurückzucke. Doch für jedes Rinnsal, das er kurzfristig stoppte, floss ein anderes umso schneller. Es war ein Kampf, der auf Dauer nur verloren gehen konnte.
    Die Großraumgleiter beharkten große Teile des sich aufbäumenden Körpers, der trotz aller Pein weiter

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