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1400 - Götter der Nacht

Titel: 1400 - Götter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in den Gedankenwindungen abspielen? „Schalte das Licht aus!" befahl er Sattavankual. Und als dieser den entsprechenden Schalter betätigt hatte, fuhr er fort: „Besitzt der Woodir von Pemtach ebenfalls die Kraft der Alten?"
    „Ja, er besitzt sie", antwortete der Glaubenslehrer. „Aber so wankend er auch im Glauben sein mag, er wird es niemals wagen, sie gegen die Bürger von Zuul einzusetzen. „Was nützte es ihm auch?" meinte Reginald Bul1 nachdenklich. „Gleiche Waffen auf beiden Seiten. Keiner hat einen Vorteil." Das Licht im Tank war inzwischen erloschen. Perry Rhodan wandte sich abermals an Sattavankual. „Was für eine Rechtfertigung ihr auch immer für diese Grausamkeit anführen möget", sagte er bitter, „ihr seid Barbaren. Und jetzt lasst uns gehen. Mir dreht sich der Magen um, wenn ich noch länger hier stehen muss."
    Er gönnte sich ein paar Stunden Ruhe. Aber der Schlaf ließ ihn im Stich. Er konnte den Wall der Gedanken, die den Ruhesuchenden quälten, nicht überwinden. Etwas Unglaubliches war geschehen. Niemand wusste bisher, was aber dass es geschehen war, daran gab es keinen Zweifel. Der Verband der 14 Raumschiffe war von mehreren Strukturverdrängungen eingeschlossen und aus dem Kurs geschleudert worden. Es gab einen Bezug, an dem man sich hätte orientieren können nämlich die gedachte Linie, die von Hyperion-Alpha nach X-DOOR führte. Wo aber befand sich relativ zu dieser Linie der Sternhaufen, dem Chattu und seine vier Schwesterwelten sowie die Sonne Masharta angehörten? Solange die Reichweite der Fernorter auf zwölf Lichtjahre begrenzt war, ließ sich das nicht feststellen.
    Sato Ambush hatte die Theorie entwickelt, es sei DORIFER, der die Strukturverdrängungen anheize. Im Augenblick, als die Gefahr vorüber war, hatten sich die DORIFER-Kapseln an Bord der KARMINA und der CIMARRON in nichts aufgelöst. Zufall oder kausaler Zusammenhang? Die Kapseln waren die einzigen Fahrzeuge, die mit erträglichem Risiko ins Innere eines Kosmonukleotids vordringen konnten. Hatte DORIFER den ehemaligen Gängern des Netzes diese Möglichkeit ein für allemal nehmen wollen? Es gab noch Gänger des Netzes, allerdings nur dem Namen nach; denn das Psionische Netz existierte nicht mehr. Sie waren in der Mächtigkeitsballung ESTARTU tätig, um den verwirrten und notleidenden Völkern der Zwölf Galaxien zu helfen. Einige von ihnen taten auf DORIFER-Station Dienst und beobachteten von dort aus das Kosmonukleotid. Irgendwann würden sich Zeit und Gelegenheit finden, einen Kurier in ESTARTUS Reich zu schicken und durch ihn zu erfahren, was in der Umgebung DORIFERS beobachtet worden war und ob sich wirklich alle DORIFER-Kapseln in nichts aufgelöst hatten.
    Benneker Vling, die Manifestation der Superintelligenz ES, hatte unmittelbar nach dem Abklingen der Strukturverdrängungen einen Abgang genommen, wie er ursprünglich sicher nicht geplant war. In seiner Stimme hatten Angst und Entsetzen mitgeschwungen, als er seine ominösen letzten Worte hervorstieß: „Das ist das Ende. Lebt wohl, ihr werdet mich nicht mehr..." Wessen Ende? Wie hätte der Satz abgeschlossen werden sollen?
    Benneker Vling war nicht freiwillig gegangen. Er war einem unbekannten Einfluss zum Opfer gefallen. Ließen sich daraus Schlüsse auf das Schicksal des Überwesens ES ziehen? War ES in tödliche Gefahr geraten? Hatte deswegen die Manifestation Benneker Vling aufhören müssen zu existieren?
    Die Ungereimtheiten, auf die man seit jenen Ereignissen gestoßen war, verblüfften noch mehr. Wo hatte man je von einem Zweigvolk der Hauri gehört, das die Lehre des Hexameron und die Gebote des Herrn Heptamer für unwichtig hielt und stattdessen die Götter der Nacht anbetete? Wo hätten Hauri je freiwillig die Raumfahrt aufgegeben und geduldet, dass sich ihre Technik um Jahrhunderte rückwärts entwickelte? Hauri waren Meister des psionischen Handwerks; das erforderliche Rüstzeug hatte ihnen das Hexameron zur Verfügung gestellt. Aber die Hauri, die Perry Rhodan kannte, waren Psi-Mechaniker; sie besaßen keine natürlich angeborenen Parafähigkeiten auf psionischem Gebiet. Warum waren die Khorra anders? Es musste in ihrer Vergangenheit ein dramatisches Ereignis gegeben haben, das sie zu den übrigen Hauri in Kontrast setzte. Damals hatten sie paranormale Fähigkeiten entwickelt, die Kraft der Alten gegründet und die Raumfahrt aufgegeben. Das Ereignis hatte nicht nur ihr Bewusstsein, sondern auch ihren Körper beeinflusst. Für die Hauri war

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