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1401 - Das Blutversprechen

1401 - Das Blutversprechen

Titel: 1401 - Das Blutversprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Sympathie zwischen uns aufbaute.
    Ehrliche Augen schauten mir ins Gesicht.
    Ich hatte plötzlich das Gefühl, sie zu kennen. Allerdings nicht persönlich, sondern auf einer anderen Ebene, über die jedoch keiner von uns ein Wort sprach.
    »John Sinclair«, sagte sie mit leiser, aber fester Stimme. »Wieder schließt sich ein Kreis.«
    »Ja«, erwiderte ich, ohne genau zu wissen, was sie mit ihrer Bemerkung gemeint hatte.
    Godwin stand mir zur Seite. »Sie weiß, wer du bist. Ich habe es ihr erzählt.«
    »Sehr schön, alter Freund. Aber wer ist sie?«
    »Meine Frau!«
    Ich zuckte zusammen. Der Templer hatte diese Antwort gegeben, als wäre es das Normalste von der Welt, und ich musste tatsächlich für einen Moment die Luft anhalten.
    »Du glaubst mir nicht?«
    Ich wusste nicht, was ich auf diese Frage antworten sollte. Das alles war ziemlich überraschend für mich. Er hatte sie als seine Frau vorgestellt, und das hieß, dass sie verheiratet waren, obwohl diese Vorstellung nicht in mein Weltbild passte.
    »Habe ich tatsächlich richtig gehört, Godwin?«
    »Ja. Sie ist meine Frau.«
    »Partnerin…«
    »Nein, meine Frau.«
    Ich fühlte mich noch immer blockiert. »Wenn du das so intensiv sagst, deutet das auf eine Hochzeit hin.«
    »Ja, das ist auch eine gewesen. Ich kann dir sagen, dass ich diese Frau geheiratet habe.«
    »Und wo?«
    Er machte es spannend und deutete schließlich zu Boden, wo sich die Öffnung befand.
    »Doch nicht wirklich – oder?«
    »Ja, in dieser Höhle. Man kann sie auch als eine der ersten Kirchen ansehen, die Maria Magdalena geweiht sind. Dort habe ich mit ihr die Ehe vollzogen.«
    Ich war noch immer nicht überzeugt und schaute ihn mit einem Blick an, der ihn lachen ließ.
    »Du brauchst nicht zu zweifeln, John. Ich habe Sophia dort geheiratet.«
    »Ausgerechnet du, ein Templer?« Ich schüttelte den Kopf. »Wie ist das mit deinem Leben zu vereinbaren?«
    »Es gibt manchmal Ausnahmen, John.«
    »Die musst du mir erklären.«
    Godwin schaute seine Frau an, und erst als sie lächelnd nickte, nahm er das Wort wieder auf.
    »Ich habe von einer Ausnahme gesprochen und muss dir sagen, dass es auf die Frau ankommt. Ich habe sie nicht geehelicht, weil sie ungewöhnlich hübsch ist. Es gab da einen anderen Grund, den ich dir jetzt nennen werde.«
    »Da bin ich gespannt.«
    »Sophia Blanc kann auf eine gewisse Art und Weise mit dir verglichen werden, John.«
    »Oh…«
    »Ja, denn auch sie hat schon mal gelebt. Das dürfte dir ja nicht fremd sein.«
    »Stimmt. Als was hat sie denn gelebt? Hat sie dir das auch gesagt?«
    »Das hat sie.« Godwin nickte, und ich wunderte mich über den heiligen Ernst in seiner Stimme. »Sie war eine der bedeutendsten Frauen in der frühen Zeit, was auch die Templer bemerkt haben und sie deshalb so verehrten. Sie war…«, er legte eine Pause ein, und ich hatte plötzlich einen Gedanken, den ich nicht mehr verfolgen konnte, weil mir der Templer mit seiner Antwort zuvorkam, »… Maria Magdalena, deren Gebeine wir gefunden haben und die nun in Alet-les-Bains ihre letzte Ruhe gefunden haben.«
    Ich nahm nichts mehr wahr. Die Welt um mich herum war zwar die Gleiche geblieben, aber sie hatte sich trotzdem verändert.
    Ich hatte das Gefühl, von einem wilden Schwindel erfasst zu werden. Ich senkte den Kopf, schaute auf meine Schuhspitzen und hob die Schultern.
    »Ich weiß, dass es dir nicht leicht fällt, mir zu glauben, John, aber denke an dich und deine Wiedergeburten.«
    »Ja, das ist klar.« Ich hob den Kopf wieder an. »Nur dass ich vor einer Frau stehe, die in ihrem ersten Leben wirklich Geschichte geschrieben hat, wegen der fast Glaubenskriege begonnen worden wären. Das hat ja Glaubensrichtungen entzweit. Wegen ihr verschwanden Evangelien in der Versenkung. Sie wurde verteufelt, bis fast noch in die heutige Zeit hinein, obwohl man sie jetzt auch als Heilige verehrt.« Ich musste tief durchatmen. »Das ist wirklich ein Klopfer, den du mir da serviert hast, Godwin.«
    »Dieser Klopfer entspricht der Wahrheit.«
    »Und du hast sie geheiratet?«
    »In dieser Höhle. Mein Blut und ihr Blut haben sich vermischt. Wir sind die Zukunft eines möglicherweise neuen Geschlechts.«
    »Aber was sagen die Templer dazu? Ich meine, du bist deren Anführer. Kannst du bei deinen Freunden alles durchsetzen, was du willst und was du für richtig hältst? Ich will nicht unbedingt hetzen, aber ich meine, dass die Hochzeit eines Templerführers doch einiges durcheinander bringen

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