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1401 - Das Blutversprechen

1401 - Das Blutversprechen

Titel: 1401 - Das Blutversprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihnen leben sollte.
    Aber was für eine Person?
    Ich kannte sie, aber trotzdem würde ich nie behaupten, dass ich sie besonders gut kannte. Ich wusste nicht genau, woher sie kam und wie es wirklich in ihrem Innern aussah. Möglicherweise war sie auch eine Frau, die es geschafft hatte, sich bei den Templern einzuschmuggeln und mit ihrer Wiedergeburt nur geprahlt hatte.
    Alles war möglich, aber nichts musste sein. Wenn ich mich irrte und sie normal war, umso besser. Denn eine Verräterin in seiner Mannschaft wünschte ich Godwin nicht.
    Der Weg in die Höhle hinein war recht sicher, denn das Flackerlicht von drei Fackeln gab genügend Licht und schuf an den Wänden ein geheimnisvolles und unruhiges Muster.
    Schon oft habe ich den Begriff von einer anderen Welt benutzt, und hier traf er wieder zu. Wir hatten eine ganz andere Welt betreten. Eine Welt der Stille und der alten Geheimnisse, das war irgendwie zu spüren. Auch mich hielt eine gewisse Ehrfurcht erfasst. Fragen, die ich auf dem Herzen hatte, schob ich zurück und blieb am Ende der Rampe stehen, um mich umzuschauen. Auch die beiden vor mir gingen nicht weiter. Sie hatten das Zentrum der Höhle erreicht und blieben dort stehen wie zwei Fremde, die sich erst mal orientieren mussten.
    Bevor ich das tat, schaute ich sie an. Es war schon ungewöhnlich, sie so beieinander zu sehen. Dicht standen sie zusammen und hielten sich an den Händen fest. Da konnte man von zwei Verliebten sprechen oder von zwei Menschen, die sich gefunden hatten und nun den Weg gemeinsam gehen wollten.
    Godwin nickte mir zu und sprach mich auch an. »Hier ist der Ort, John, an dem sie sich wohl versteckt hat.«
    »Du meinst die echte Maria Magdalena, als sie an Südfrankreichs Gestaden eintraf?«
    »Genau die meine ich.«
    »Ist es nur eine Annahme von dir, oder hast du auch einen Beweis dafür?«
    »Es ist zu spüren. Und Sophia weiß es auch. Aber das ist nicht alles. Wende dich nach rechts und schau dir bitte die Wand dort an. Dort wirst du es erleben.«
    Ich hatte schon beim Betreten gesehen, dass diese Wand dort nicht so glatt war. Auf Einzelheiten hatte ich nicht geachtet, was sich nun änderte.
    Als ich den Kopf gedreht hatte, sah ich zwar etwas, doch das war mir nicht genug. Ich trat näher an die Wand heran und nahm mir auch eine der drei Fackeln mit.
    Sophia und Godwin sagten nichts mehr. Sie ließen mich gehen und schauen. Das Fackellicht war unruhig. So musste ich mich mit den Schattenspielen an der Wand abfinden. Und die Helligkeit aus der Höhlenöffnung reichte auch nicht aus, um die Wand in aller Ruhe betrachten zu können.
    Zu dicht wollte ich auch nicht heran, weil sonst mein Blickwinkel zu klein wurde. Deshalb blieb ich in einer bestimmten Entfernung stehen und schaute mir die Szene an.
    Bei ihr musste man von einem sehr alten Fresko sprechen. Fresken sind ja Wandmalereien, und es wunderte mich schon, dass sie sich im Laufe der Zeit so gut gehalten hatten.
    Natürlich waren die Farben verblasst. Jedoch nicht so stark, wie man es eigentlich hätte annehmen müssen. Sie waren gut zu erkennen. Allgemein gesprochen konnte man sie als Pastellfarben bezeichnen, und schon beim ersten Hinschauen erlebte ich die Szene als Gesamteindruck.
    Sie zeigte das Motiv einer Landung. Ein Segelboot lag im Hintergrund vor Anker. Von diesem größeren Schiff aus war ein Boot mit einer Besatzung bis ans Ufer gerudert worden.
    Die Personen hatten das Ufer erreicht. Einige von ihnen wirkten erschöpft, deshalb saßen sie wohl auf dem Boden. Ein Mann und eine Frau standen. Die Frau trug ein langes Kleid. Sie schaute dabei landeinwärts, ebenso wie der Mann, der neben ihr stand und seinen linken Arm ausgestreckt hatte, als wollte er ihr zeigen, was sie in der Zukunft erwartete oder wo ihre Zukunft lag.
    Die Frau mit den dunklen Haaren sollte die geheimnisvolle Maria Magdalena darstellen. Davon musste ich ausgehen. Als zweite Person interessierte mich der Mann neben ihr, der wie ein Beschützer auf sie wirkte.
    Mir ging einiges an Gedanken und Vermutungen durch den Kopf.
    Ich musste tief in meiner Erinnerung graben, um herauszufinden, um wen es sich bei diesem Mann handelte.
    Da gab es nur eine Lösung, die auch in vielen Schriften hinterlassen worden war. Der Mann neben Maria Magdalena war Joseph von Arimathia, ein reicher Kaufmann und derjenige, der mit ihr aus dem Heiligen Land nach Frankreich geflohen war. Hier hatte die Frau eine neue Heimat gefunden. Hier war sie zu einer Verkünderin ihres

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