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1401 - Herr der Trümmer

Titel: 1401 - Herr der Trümmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Auftrag. Geht und verjagt sie. Wehrt euch mit aller Kraft, auch wenn ein paar von euch zerstört werden."
    Der Roboter drehte sich und bewegte sich in Richtung des Ausgangs. Er hob die Arme ein wenig an, als müsse er einen Türöffner betätigen. „Irgendwann wird keiner von uns mehr da sein, um dich zu schützen. Was kommt dann?"
    „Ich werde dann auf mich allein angewiesen sein. Ich werde versuchen, mich den Nachstellungen aller Fremden zu entziehen. Denn vergeßt nie euer Programm. Es gibt nur eine Art von Besuchern, die Freunde sind. Sie müßt ihr einlassen. Alle anderen sind Feinde und müssen bekämpft werden. Geh nun, und .verkünde meine Worte all denen, die noch übrig sind!"
    Der Roboter verschwand draußen auf dem Korridor. Die Tür schloß sich, und die kleine Lichtergruppe an der Wand, die bisher gebrannt hatte, erlosch. Das Energiesparprogramm desaktivierte sie und hielt nur die Notstromzufuhr aufrecht, die zur Erhaltung des Systems diente. Mehr wurde im Augenblick nicht benötigt, und deshalb ließ die Maßnahme auch keine Schlüsse auf die Versorgung des Systems zu.
    Der Roboter marschierte davon. In regelmäßigen Abständen schickte er Impulse an den Landesherrn, ohne daß dieser sie beantwortete. Sie dienten dazu, ihn ständig über die Standorte der einzelnen Maschinen zu informieren, ohne daß er die Außenbeobachtungsanlagen einschalten mußte. R-Letzter suchte die anderen Roboter auf und berichtete ihnen über die internen Kommunikationsanlagen das, was der Landesherr ihm übermittelt hatte.
    Warum dieser sich oft auf akustischem Weg mit ihnen in Verbindung setzte, wußten sie nicht. Sie besaßen ihr Programm und folgten ihm.
    Und der Landesherr wartete. Er wartete darauf, daß zum ungezählten Mal Fremde in sein Land eindrangen, gegen die er kämpfen mußte.
    Er mußte es nicht aus Langeweile oder aus Pflicht gegenüber einer anderen Instanz tun. Er tat es aus Selbsterhaltungstrieb.
    Die CASSI-2 flog in jenem Teil des dem Mutterschiff zugeteilten Sektors, der sich am weitesten von Hangay entfernt befand.
    Die Entfernung zu X-DOOR betrug auf die Lichtminute genau, 500 Lichtjahre, und Harold Nyman führte die Jet bis auf eine Million Kilometer oder 3,3 Lichtsekunden an die Ansammlung verschieden großer Metallgebilde heran. Umrisse unterschiedlichster Art trieben im Leerraum, und die anfängliche Vermutung, daß es sich um einen Sammelplatz für Trimarane handelte, hatte sich endgültig zerschlagen.
    Das, was von dem Friedhof der Raumschiffe zu orten war, bildete ein Durcheinander von Einheiten und Einzelteilen, die von ihrer Form her kaum etwas miteinander zu tun hatten. Es gab Kugelgebilde, Keilschiffe, Bananenschiffe, Kegelformen und bizarre Konstruktionen, die unvollständig wirkten. Alles in allem sah es aus, als hätten hier verschiedene Völker ihren Produktionsausschuß oder ihren Müll abgeladen.
    Norman Speck richtete sich über seinen Ortern auf und gab dem Beibootkommandanten ein Zeichen. „Die Auswertung ist beendet", sagte er. „Es handelt sich um etwa hunderttausend Einheiten. Sie sind von ganz unterschiedlicher Qualität und Quantität."
    „Wir gehen näher heran!" reagierte Nyman.
    Er beschleunigte die Jet und brachte sie bis zweitausend Kilometer vor die ersten Wracks. Erneut tasteten die Orter alles ab, was sich in ihrem Erfassungsbereich befand. Das Ergebnis veränderte sich jetzt deutlich. Es handelte sich in erster Linie um Schiffsteile und kleine Segmenteinheiten, die unbeschädigt schienen. Dazwischen trieben größere Schiffe mit teilweise deutlichen Schäden oder die Trümmer von Raumern. Alles in allem bildete der Schiffsfriedhof ein Sammelsurium bunt durcheinander gewirbelter Formen, so als habe ein Kind seinen Baukasten ausgeschüttet.
    Die Besatzung der Space-Jet beratschlagte. „Irgendwo da drinnen steckt der Trimaran", zog Harold Nyman das Fazit. „Sobald er die Deckung verläßt und den freien Raum aufsucht, haben wir ihn.
    Andererseits zieht mich diese Ansammlung von Metall an. Ich möchte wissen, was es damit auf sich hat. Stehen wir an der Stätte einer gewaltigen Auseinandersetzung? Wenn ja, dann finden wir vielleicht Speicher zum Anzapfen oder sonstige Hinweise!"
    „Gut. Kümmern wir uns darum." Nadja Hemata schloß demonstrativ den Helm ihres SERUNS. „Wer bleibt im Schiff und wartet auf ein Lebenszeichen der Kartanin?"
    Sie entschieden sich, daß Tyly in der Jet zurückblieb und den Funkkontakt zu ihnen hielt. Gulliver Smog und Norman Speck

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