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1401 - Herr der Trümmer

Titel: 1401 - Herr der Trümmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zerstörung mutete regelrecht perfektioniert an. „Was ist das dort drüben?" Smog streckte die Hand aus. „Kannst du etwas erkennen?"
    Zwischen spitzen Trümmern hindurch schwebten sie bis zu einer Wand, vor der zwei umgeknickte Sitzelemente lagen.
    Zwischen ihnen hing die mumifizierte Gestalt eines Fremden. Der ausgemergelte Tote wies keine Schußverletzung auf, vermutlich war er den Dekompressionstod gestorben. „Er sieht aus wie ein Kartanin", stellte Norman fest. „Aber es ist keiner. Trotzdem erinnert er mich an die Feliden!"
    „Du hast recht!" Der „Ertruser" wandte sich von dem Toten ab. „Ich denke, ich weiß, woher das Schiff stammt. Der Tote gehört dem Volk der Gurrads an, und der Raumer stammt demzufolge aus der Großen Magellanschen Wolke. Aber was sucht ein solches Schiff hier? War es nur Neugier? Oder fand tatsächlich eine Schlacht statt?"
    Er wendete den SERUN und flog hinaus in den Korridor. Gemeinsam mit Speck durchkämmte er das Schiff nach weiteren Toten. Sie fanden keine.
    Gulliver Smog ließ den SERUN verschiedene Experimente durchführen. In den Triebwerkssektoren gab es Gase und flüssige Stoffe, Ablagerungen von chemischen und atomaren Prozessen.
    Strahlung hatte sich ausgebreitet, und der SERUN verarbeitete blitzschnell alle gemessenen Werte. Danach stand fest, daß das Wrack seit mindestens vierhundert Jahren hier am Friedhof lag. Vierhundert Jahre, ohne daß jemand sich um das Schiff gekümmert hätte.
    Die beiden Terraner verließen das Schiff und flogen zu einer kleineren Einheit hinüber, die sich keine dreihundert Meter entfernt befand. Möglicherweise handelte es sich um ein Beiboot, und ein Blick durch die transparente Kanzel zeigte seltsam geformte Wannen und eine Unzahl von Kabeln, die wie Schlingpflanzen über den Wannen hingen. Kontrollmechanismen waren nicht zu erkennen. Sie umflogen das Boot und stellten fest, daß das Heck mit der Triebwerkseinheit zerstört war. Es hatte das Schiff auseinandergerissen, und die Risse reichten weit nach vorn. Auch hier gab es kein Lebenszeichen. Messungen ergaben, daß das kleine Boot knapp hundert Jahre an seinem Platz lag.
    Gulliver Smog ließ sein Normalfunkgerät auf Maximalleistung fahren und rief nach Harold Nyman und Nadja Hemata. „Könnt ihr uns hören? Wir haben ein paar Dinge entdeckt, die bezeichnend für diese Friedhofsanlage sind. Schlauer sind wir dadurch allerdings nicht geworden."
    „Ich höre euch!" Das war die trillernde Stimme von Tyly Chyunz in der Jet. „Der Kontakt zu Harold und Nadja ist seit einer Viertelstunde endgültig abgebrochen. Sie sind weit vorgedrungen. Die Trümmer der Schiffe reflektieren alle ihre Funkwellen.
    Es kommt kein Ton hier an! Und auf Hyperfunk wollen wir ja verzichten, solange keine unmittelbare Gefahr besteht."
    Daß der Blue sich beim Aussprechen der terranischen Vornamen beinahe die hornartig strukturierte Zunge brach, konnten die beiden Männer deutlich hören. „Gut. Solange sich die beiden nicht melden, suchen auch wir weiter. Ende!"
    Sie beschleunigten die SERUNS und jagten davon. Sie bewältigten die Distanz von vier Kilometer zur nächsten größeren Einheit innerhalb kurzer Zeit und flogen an der Hülle des quaderförmigen Schiffes entlang. Hinter einem pyramidenförmigen Aufbau entdeckten sie ein Licht. „Aha!" Smog gab Gegenschub und ließ sich auf die Oberfläche des Schiffes absinken. Anziehungskraft war so gut wie keine festzustellen, und der Terraner legte sich flach und schob sich langsam vorwärts. „Da gibt es also doch noch Anzeichen von Leben!"
    „Falls es sich nicht um einen automatischen Vorgang handelt!"
    „Selbst wenn, Norman. Nimm deine fünf Sinne zusammen. Licht heißt, daß der Kahn noch nicht lange hier liegt und Energiereserven hat. Es ist besser, wir beschränken unsere Kommunikation jetzt auf ein Minimum!"
    Langsam bewegten sie sich um die kleine Pyramide herum auf das Licht zu.
    Sorgfältig achteten sie auf Bewegungen irgendwo in der Nähe, und die Passivortung der SERUNS arbeitete mit höchster Intensität.
    Das Licht kennzeichnete eine Schleuse, und nach kurzem Warten entschlossen sie sich, es zu versuchen und in das Schiff einzudringen. Erneut half ihnen die Technik der SERUNS beim Entschlüsseln des Mechanismus. Sie warteten, bis das Außenschott nach innen klappte. Sie folgten dem Lichtsignal, das aufleuchtete und sie aufforderte, die Schleuse zu betreten. Sie vergewisserten sich, daß die Luft rein war, dann postierten sie sich vor dem

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