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1402 - Das Vampir-Puzzle

1402 - Das Vampir-Puzzle

Titel: 1402 - Das Vampir-Puzzle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Auch wenn es seit einiger Zeit ein Mautgebühr gab, um in die City zu gelangen, der Verkehr hatte sich meiner Ansicht nach nicht sichtbar verringert.
    Sarahs Haus stand in einer ruhigen Seitenstraße in einem Viertel, in dem auch zahlreiche Botschaften zu finden waren. Jane hatte nach dem Tod der Horror-Oma das Haus übernommen. Überhaupt hatte sie von der alten Lady einiges geerbt, doch dass sie eine reiche Frau war, ließ sie keinen Menschen merken.
    Von den Zinsen des Vermögens hätte sie ein prächtiges Nichtstuerleben führen können. Genau darauf verzichtete Jane. Es war nicht ihre Art. Sie brauchte die Action, und deshalb ging sie noch immer ihrem Beruf als Detektivin nach, wobei sie allerdings in der Lage war, sich die Aufträge aussuchen zu können.
    Anrufen hatte sie Justine nicht wollen, doch je mehr wir uns dem Haus näherten, desto nervöser wurde Jane.
    »Probleme?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung, John. Ich habe ein schon komisches Gefühl.«
    »Und wie sieht das aus?«
    »Es könnte etwas passiert sein.«
    »Keine Sorge, wir sind gleich da. Dann wird sich alles aufklären.«
    »Na ja.«
    Wir bogen in die Straße ein, in der das Haus stand. Bäume wuchsen an beiden Seiten. Sie bildeten eine winterlich kahle Kulisse, und auch die alten Bauten wirkten bei diesem grauen Himmel noch älter, als sie es tatsächlich waren.
    Einen Parkplatz war fast immer zwischen den Bäumen zu finden.
    Das war auch heute der Fall, und ich rangierte den Golf in die Lücke. Jane schnallte sich los, stieg aus und wartete darauf, dass auch ich den Wagen verließ. Ihr Blick war dabei auf das Haus gerichtet, doch sie konnte nichts entdecken, was ihr Misstrauen erregt hätte.
    Woher die Frau plötzlich gekommen war, wussten wir nicht. Sie konnte hinter einem der Bäume gewartet haben oder hatte möglicherweise eines der Häuser verlassen, jedenfalls fiel sie uns aus zwei Gründen auf.
    Zuerst war es ihr Gang. Dann, als sie etwas näher gekommen war, sahen wir, dass die Kleidung des Oberkörpers in Fetzen herabhing.
    Ihre Brüste lagen frei, und genau das war es, womit wir Probleme hatten. Hinzu kam ihr Gang, der sehr steif wirkte, und sie bewegte sich auch nur mit kleinen Schritten. Sie hatte uns nicht gesehen, stakste aber am Rand des Gehsteigs entlang und dabei von einem Baum zum anderen, die sie kurz berührte, als wollte sie ihn abklatschten, und danach ihren Weg wieder aufnahm.
    Wir waren stehen geblieben, und ich fragte: »Kennst du die Frau?«
    »Nein, aber wir werden sie gleich kennen lernen.«
    Die Straße, in der Jane wohnte, war auch tagsüber recht ruhig. Außer uns war die Frau keinem anderen Menschen aufgefallen, und obwohl wir in der Nähe standen und sie uns sehen musste, nahm sie keine Notiz von uns. Sie schien in ihrer eigenen Welt gefangen zu sein, was Jane Collins auf eine Idee brachte.
    »Sie läuft wie unter Hypnose, John…«
    »Saladin?«
    Jane nickte heftig. »Daran habe ich auch gedacht.«
    Das Denken brachte uns nicht weiter. Wir mussten die Frau selbst fragen, die noch sehr jung aussah und, obwohl es nicht eben warm war, mit nacktem Oberkörpers herumlief, ohne Anstalten zu machen, ihre Blößen zu bedecken. Sie sah aus, als würde sie die Kühle und den Wind gar nicht spüren, und beinahe wäre sie gegen uns gelaufen, als wir plötzlich vor ihr standen.
    Im letzten Moment stoppte sie ab, und sie hob sogar den Kopf, sodass wir in ihr blasses Gesicht schauen konnten.
    Ja, ein sehr blasses Gesicht und mit Augen, in denen wir keinen Ausdruck erkennen konnten. Sie waren leer, und das deutete darauf hin, dass sie geistig gar nicht in dieser Welt war.
    Weder Jane noch ich hatten sie jemals gesehen. Sie wollte weitergehen, aber da standen wir als Hindernis.
    Jane fasste sie an. Willenlos ließ die Frau es mit sich geschehen.
    »Wer sind Sie?«
    Keine Antwort.
    »Bitte, können Sie uns nicht ihren Namen sagen…?«
    »Warte mal«, flüsterte ich, denn mir war erst jetzt etwas aufgefallen. Es ging um eine Rötung an ihrem Hals. Dort zeichneten sich überdeutlich zwei Bissspuren ab, und auch die dünnen Streifen des eingetrockneten Bluts auf der hellen Haut fielen uns auf.
    Als ich auf die Wunden deutete, nickte Jane Collins. Sie lachte dabei und sagte: »Eine Vampirin – oder?«
    Da die Frau nicht reagierte und auch keinerlei Anstalten traf, uns das Blut auszusaugen, war ich mir nicht so sicher. Ich schaute mir die Wunden am Hals genauer an. Ja, sie waren vorhanden, aber sie waren nicht besonders tief. Wenn ein

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