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1403 - Schrei aus dem Dunkel

1403 - Schrei aus dem Dunkel

Titel: 1403 - Schrei aus dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dabei nicht belassen. Die Schreie müssen in einem Zusammengang mit dem Kreuz stehen. Allerdings weiß ich nicht, in welchem. Ich kann mir zudem niemanden vorstellen, das ist das Tragische an der Sache. Ich stehe da wie ein dummer Junge und muss hinnehmen, dass es ein Geheimnis gibt. Und das ist die Verbindung zwischen dem Kreuz und den verdammten Schreien.«
    »Kannst du denn sagen, wer geschrieen hat? Ich denke da nicht an eine bestimmte Person, sondern meine es mehr allgemein.«
    »Nein, das weiß ich nicht. Es ist mir wirklich ein Rätsel. Ich muss passen.«
    »Männer – Frauen?«
    »Keine Ahnung, wirklich. Es können beide gewesen sein, aber das ist alles nicht so sicher.«
    Glenda hatte die Stirn in Falten gelegt. Ich sah ihr an, dass sie stark nachdachte, aber sie gelangte zu keinem Resultat, und als sie den Kopf schüttelte, da hatte auch sie gepasst.
    Ich musste plötzlich lachen, und es war auch ein Lachen der Erleichterung. »Es ist alles so verrückt, Glenda. Da wollten wir uns einen schönen Abend machen, was ja auch geklappt hat, und plötzlich werden wir an der Fortführung gestört. Mir kommt es beinahe vor, als stünden wir unter Beobachtung irgendwelcher Mächte, die nur darauf gewartet haben, zuschlagen zu können.«
    Da Glenda auch ihren Gedanken nachhing, konzentrierte ich meine Blicke auf das Kreuz. Es hatte sich nicht verändert. Es war gleich geblieben. Ich konnte die Buchstaben an den Seiten sehen, aber ich sah sie nicht aufglühen, und als ich meine Hand dicht über dem Kreuz schweben ließ, da drang mir auch keine Wärme entgegen.
    Alles normal nach außen hin!
    Aber es lag auf der Hand, dass ich mir Sorgen machen musste.
    Nicht nur wegen der Veränderung des Kreuzes, sondern auch wegen der Schreie in meinem Kopf, denn sie mussten in einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem Verhalten des Kreuzes stehen.
    »Willst du es nicht wieder vor deine Brust hängen, oder traust du dich nicht?«
    »Im Moment denke ich noch nach.«
    Glenda schaute mich an, und ihr Blicke wechselte dann hinüber zu meinem Talisman. Ich sah ihr an, dass sie etwas auf dem Herzen hatte und sich ihre Gedanken um einen bestimmten Punkt drehten.
    Noch sprach sie es allerdings nicht aus.
    »Was hast du für Probleme?«, fragte ich sie.
    »Ich weiß es auch nicht genau. Ich habe darübernachgedacht, was dir widerfahren ist, und jetzt sehr ich das Kreuz vor mir liegen.«
    »Und?«
    Sie lächelte etwas verhalten. »Was würdest du sagen, wenn ich es nehme und es mir umhänge? Wäre es dann wohl möglich, dass ich das Gleiche erlebe wie du?«
    Dieser Vorschlag überraschte mich wirklich, und ich musste erst mal darüber nachdenken. Glendas Gesicht zeigte einen Ausdruck, der aus einem Mittelding zwischen Verzeihen und Wollen bestand, sodass ich leicht verunsichert wurde.
    »Es war nur ein Vorschlag«, sagte sie. »Du musst ihn nicht für bare Münze nehmen.«
    Ich hob die Schultern an. »Was soll ich dazu sagen, Glenda?«
    »Nichts, vergiss es.« Sie steckte mir ihre Hände entgegen.
    »Nein, nein, das werde ich nicht vergessen. Ich denke sogar, dass wir es riskieren sollten.«
    »Ehrlich?«
    »Ja, wenn ich dir das sage.«
    Glenda zögerte noch. Sie schluckte einige Male. Dann rieb sie über ihre Nase und hob die Schultern. »War wohl keine so gute Idee, John. Ich habe mich zu weit vorgewagt.«
    »Überhaupt nicht«, widersprach ich. »Das Verhalten des Kreuzes ist mir ja selbst ein Rätsel. Es wäre wirklich interessant zu erfahren, wie es auf dich reagiert. Solltest du das Gleiche erleben wie ich, werde ich es dir sofort wieder abnehmen.«
    Sie hatte sich zwar dazu entschlossen, aber sie stellte trotzdem noch eine Frage. »Und du stehst hundertprozentig hinter mir?«
    »Ich schwöre es.«
    »Na gut.« Sie nickte, griff nach dem Kreuz und streifte es sich mit einer behutsamen Bewegung über den Kopf…
    ***
    Der Schrei war da, daran gab es keinen Zweifel. Harry Stahl und Karl Eberle hörten ihn gleichzeitig, nur war Harry davon mehr betroffen oder überrascht als der Einheimische.
    Er hörte ihn durch den Tunnel gellen. Der Schrei konnte sich aus zahlreichen anderen zusammensetzen oder nur von einer Person stammen, er war jedenfalls vorhanden, und er bohrte sich wie ein Folterinstrument in die Köpfe der beiden Männer.
    Der Tunnel war noch leer, und Harry Stahl kümmerte sich auch nicht um die Fahrbahn, er hatte sich zur Seite gedreht und starrte die Wand an, als könnte er so dem verdammten Schrei entgehen.
    Das war nicht

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