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1405 - Sei schön für den Teufel

1405 - Sei schön für den Teufel

Titel: 1405 - Sei schön für den Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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allein lassen sollten. In deinem Zimmer kannst du nachdenken. Es ist alles für dich vorbereitet.«
    »Ich will aber nicht.«
    Ulema beugte sich zu ihr herab. Ihr fleischiges Gesicht näherte sich dem der jungen Frau. Die dunkelrot gefärbten Haare kamen Mandy noch mehr vor wie eine Perücke. Sie empfand die Lippen der Schwester wie zwei kleine Blutschläuche und musste wieder an die blutigen Augen denken, aber sie war nicht in der Lage, diese mir ihrem neuen Zustand in einen direkten Zusammenhang zu bringen.
    »Du musst, Mandy. Du gehörst zu uns. Du bist nun eine von uns. Du bist jetzt in eine neue Welt eingetreten, und damit beginnt für dich auch ein neues Leben. Das andere kannst du vergessen, denn du hast es hinter dir gelassen. Verstehst du?«
    Mandy schluckte. Die Gedanken wirbelte noch durch ihren Schädel, doch sie schaffte es, den Kopf zu schütteln.
    »Ich will aber kein neues Leben. Ich habe mich in dem alten sehr wohl gefühlt. Ich wollte nur eine neue Nase, verflucht noch mal. Alles andere war mir egal.«
    »Ihnen schon, aber uns nicht.«
    Mandy kam nicht mehr dazu, über die letzten Worte nachzudenken, denn sie vernahm die scharfe Stimme des Professors: »Schaff sie endlich weg, Ulema! Sie gehört in ihr Zimmer!«
    »Sofort!«
    Mandy hätte aufstehen müssen. Sie schaffte es nicht. Sie konnte sich einfach nicht bewegen, und so blieb sie sitzen und starrte weiterhin in den Spiegel.
    Erst jetzt fiel ihr auf, dass sich ihre die Augen nicht verändert hatten. Sie waren gleich geblieben, während ihr alles andere so schrecklich fremd vorkam.
    »Willst du nicht, Schätzchen?«
    »Ich… ich … kann nicht.«
    »Dann helfe ich dir!«
    Die Hilfe bestand aus einem kräftigen Ruck, mit dem Mandy hochgezerrt wurde. Ihre Beine waren noch immer schwach, und sie fing auch einen Blick des Professors auf, der sie irgendwie neutral anschaute und seine Lippen zu einem schmierigen Lächeln verzogen hatte.
    Sie haben etwas mit mir gemacht! Dieser Gedanke schoss ihr durch den Kopf und ließ sich nicht vertreiben. Etwas ist mit mir geschehen.
    Diese Teufel haben mich manipuliert… Sie glaubte nicht mehr daran, dass nur ihr Gesicht verändert war, da gab es noch etwas anderes, und sie hatte mehr und mehr den Eindruck, dass auch ihre Seele Schaden genommen hatte.
    So etwas zu wissen und anzuerkennen war für sie einfach furchtbar. Dass sie neben Ulema herging und von ihr mit einem kräftigen Druck gehalten wurde, war ihr nicht bewusst. Sie bewegte sich wie unter einem fremden Zwang, und in ihren Augen gab es kein Leben mehr. Der Blick glitt ins Leere.
    Sie verließen den Raum, ohne dass es ihr richtig bewusste geworden wäre. Auch die nächste Umgebung sah sie nicht, denn Mandy war immer noch mit ihrem Gesicht beschäftigt. Obwohl sie es nicht sah, schwebte es ihr immer vor Augen. Den Anblick konnte sie einfach nicht loswerden. Er hatte sich zu tief in ihr Bewusstsein gefressen.
    Sie gingen bis zur einer Tür. Dass die nicht zu ihrem Zimmer gehörte, bemerkte Mandy Lane nicht. Ulema schloss die Tür mit einem ungewöhnlichen Schlüssel auf, der Mandy ebenfalls unbekannte war, und schob die Frau dann über die Schwelle.
    »So, hier kannst du dich erst mal ausruhen.«
    Mandy Lane gab keine Antwort. Sie tat nichts mehr. Sie ließ sich führen. Mit ihren normalen Augen starrte sie ins Leere, und auch ihr Gesicht blieb starr. Bis auf das Zucken der Lippen. Ansonsten war alles nicht mehr so, wie es hätte sein sollen. Sie fühlte sich nicht mehr als Mensch, sondern eher als Roboter, der ferngelenkt wurde.
    »Ruh dich erst mal aus. Ich werde dann später noch nach dir schauen, Schätzchen…«
    Es waren die letzten Worte, die Mandy von der Schwester hörte, die dann die Tür schloss.
    Ruh dich erst mal aus…!
    Mandy wollt sich nicht ausruhen. Sie hätte sich aber nach einer derartigen Operation ausruhen müssen. Es wären Schmerzen zu spüren gewesen. Das alles hätte so sein müssen, und darauf hatte sie sich innerlich schon vorbereitet.
    Aber was war geschehen?
    Sie hatte ein neues Gesicht erhalten. Sie war nicht mehr sie selbst.
    Aber ansonsten – keine Schmerzen, nicht mal ein winziges Ziehen oder Zerren.
    Seltsam…
    Mandy hatte sich noch nicht gesetzt. Sie strich mit beiden Händen über ihr Gesicht. Sie fühlte die Haut, sie war weich, aber es war nicht so wie früher. Es blieb bei den Berührungen, die nicht tiefer gingen. Sie hätte ebenso über eine andere neutrale Haut Streichern können.
    »Das bin ich nicht«,

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