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1406 - Barriere im Nichts

Titel: 1406 - Barriere im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Der Raum vor dir", antwortete Rhodan, „enthält periphere Steueranlagen für die Energieversorgung der CIMARRON. Das allein wäre nicht so schlimm, aber direkt dahinter liegt ein Teil der eigentlichen Reaktoren. Nun steht in diesem Raum ein Mann namens Quando Perst. Er hält eine selbstgebastelte, scharfe Bombe in der Hand. Wenn sie explodiert, explodiert das ganze Schiff mit, und wie es aussieht, können wir ihn nur schwer daran hindern, den Zünder auszulösen ..."
    „Weshalb das?"
    „Das kann am besten ich erklären", sagte der Terraner namens Reginald Bull, während sich Rhodan wieder an die Türöffnung begeben hatte und in den Raum dahinter sah. „Die Bombe ist selbst hergestellt, wie gesagt. Allerdings hat dieser Quando dabei so wenig Sorgfalt verwendet, daß schon eine kleine Erschütterung den Kasten in die Luft jagt."
    Salaam Siin dachte nach. Existierte denn keine Möglichkeit, die Bombe auch gegen den Willen des Mannes unschädlich zu machen? Auf seine Frage hin zuckte Reginald Bull nur hilflos mit den Schultern. „Das ist nicht so leicht", erklärte der Mausbiber, der mit einem Meter Größe um die Hälfte kleiner war als Salaam Siin. „Quando hat wohl durch Zufall perfekte Arbeit geleistet. Schon wenn ich versuche, die Bombe telekinetisch zu entschärfen, geht sie unter Umständen hoch. Ich kann nicht genau genug arbeiten."
    Erst jetzt hatte sich Salaam Siin auf die gespannte Atmosphäre eingestellt, er spürte die Angst der Menschen ringsum fast körperlich. Und außerdem wurde ihm klar, in welch eine Lage er sich hineinbegeben hatte. Eine falsche Bewegung dieses Mannes in der Halle, und sie alle waren tot. „Ich kann ebenfalls nicht helfen." Die Frau namens Iruna von Bass-Teth war mit Sicherheit imstande, den Körper des Mannes per Pedotransfer zu übernehmen.
    Weshalb tat sie es nicht? Sie gab die Antwort dazu: „In Quandos Körper finde ich schlimme Bedingungen vor. Er steht vermutlich unter Drogen; es ist möglich, daß ich sofort zusammenbreche. Zu gefährlich also."
    „Ja, Salaam Siin", fügte Reginald Bull hinzu, „deshalb kommen wir auf dich. Du sollst ihn quasi überzeugen, daß er uns die Bombe freiwillig übergibt. Dann schafft Gucky den Kasten mit einer Teleportation hinaus ins All."
    Der Meistersinger kämpfte mühevoll die Panik nieder, die von seinem Denken Besitz hatte ergreifen wollen. Nein, jetzt durfte er nicht versagen. So oft in letzter Zeit hatte er gekämpft, und am Ende hatte zwar ein Sieg gestanden, aber auch der Tod für viele ihrer Gegner. Hier würde es anders aussehen. Ein Sieg würde nicht töten, sondern Leben retten. „Ich versuche es", antwortete er deshalb. „Aber ich bin allein, ich habe nicht die Unterstützung eines ophalischen Chors oder der HARMONIE. So kann ich keine Wunder vollbringen, wie ihr vielleicht denkt. Erzählt mir genau, was dieser Mann will, und weshalb er es will. Außerdem hat Iruna von Bass-Teth etwas von Drogeneinfluß erwähnt, ich muß auch darüber Bescheid wissen."
    „Sicher", antwortete Reginald Bull nervös. „Hoffentlich läßt sich Quando so lange hinhalten. Sein Zustand ist wirklich schlimm, aber Perry spricht mit ihm. - Zunächst zu dem, was der Mann will: Er hat uns ein Ultimatum gestellt. Wir sollen sofort in die Milchstraße einfliegen, oder sein Leben habe keinen Sinn mehr und er wolle die CIMARRON aus Rache sprengen. Irgendwie ist er zu der Überzeugung gekommen, daß wir absichtlich an der Wahnsinnsbarriere scheitern."
    „Außerdem glaubt er, daß seine Frau und sein Kind trotz der 695 Jahre noch am Leben sind", erzählte Gucky weiter. „Deshalb die ganze Geschichte. Die Frau hieß Amica, das Kind Tarni. Er hat ihren Verlust nicht ertragen und deshalb angefangen, Psychopharmaka zu schlucken. Jetzt dreht er durch."
    „Wie ist es möglich, daß niemand seine gefährliche Entwicklung frühzeitig erkannt hat?"
    Reginald Bull lachte bitter. „Die CI-MARRON ist kein Sklavenschiff, unsere Besatzungsmitglieder tun und lassen in gewissen Grenzen, was sie wollen. Sie werden aus einem guten Grundsatz heraus nicht überwacht. Außerdem gab es jede Menge anderer Fälle wie den von Quando.
    Wir hatten alle Hände voll zu tun. Leider hat sich ein unauffälliger Fall als der gefährlichste erwiesen. Ein Mediker und eine von Quandos Mitarbeiterinnen hatten ihm schon helfen wollen, aber vergeblich."
    Bull deutete auf die beiden Menschen am anderen Ende des Korridors. „Jetzt stehen sie da hinten und warten, daß wir mit der

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