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1406 - Barriere im Nichts

Titel: 1406 - Barriere im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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benötigte dringend Ruhe und etwas Nahrungszufuhr.
    Mit dem Verklingen der Melodie brach Quando Perst zusammen.
    Es war, als hätten die letzten Kräfte ihn verlassen. Sie alle waren dem Tod nur um Haaresbreite entgangen, das begriff der Meistersinger nun, und vielleicht war es gut, daß die Erkenntnis so spät kam.
    Durch den Korridor stürzten die beiden Menschen heran, die ihm Perry Rhodan als einen Mediker und eine Mitarbeiterin des Mannes vorgestellt hatte. Salaam Siin schenkte ihnen kaum Beachtung - ebensowenig wie Reginald Bull und Perry Rhodan. Er verstand ihre Worte nicht mehr.
    Sekunden später tauchte der Mausbiber wieder auf. Der Mutant mit dem braunen Pelz und der schrillen Stimme klappte den Helm zurück und zeigte seinen Nagezahn. „Alles klar, Sänger. Die Bombe ist explodiert, kaum daß ich sie losgelassen hatte. Und dich bringe ich am besten in die HARMONIE zurück, was meinst du?"
    Gucky wartete seine Reaktion nicht ab.
    Im nächsten Augenblick fand sich Salaam Siin in der leeren Projektorschüssel des Netzschiffes wieder. Die Syntronik schuf von sich aus eine Illusion von warmer, leerer Wüstenlandschaft, wie sie der Meistersinger in den letzten Wochen so oft gewählt hatte. Dazu erklang ein ophalischer Chor. Aus der Melodieführung der künstlichen Stimmen entstand der Gesang der Heraldischen Tore von Siom Som.
    Salaam Siin war froh darum, denn er selbst konnte nicht singen.
     
    *
     
    Den nächsten Tag widmete er Covar Inguard. Er versuchte, dem „Barbaren" von Bugaklis auf ähnliche Weise zu helfen wie vorher Quando Perst, doch es funktionierte nicht in gewünschter Weise.
    Er brachte einfach die notwendige Klangfülle nicht auf. Trotzdem - am Ende der musikalischen Behandlung war Inguard wieder so stabil wie vor dem ersten Kontakt mit der Wahnsinnsbarriere. „Mehr kann ich für dich nicht tun", meinte Salaam Siin zum Abschied. Sein Membrankranz fühlte sich wund und löchrig an. „Dein Vorurteil gegen alles, was kartanisch ist, mußt du wohl ohne meine Hilfe loswerden."
    „Ich hätte diese Hilfe nicht gewollt", antwortete Covar Inguard. „Denken kann ich immer noch für mich allein. Eigentlich gehöre ich nicht in eine solche Umgebung, Meistersinger, das weißt du. Aber ich werde damit fertig."
    Er verließ die HARMONIE durch einen Prallfeldtunnel zur CIMARRON, wo Eirene ihn in Empfang nahm. Gehörte die Behandlung dieses Mannes zu seinen Mißerfolgen? Salaam Siin wußte es nicht, aber er dachte sich, daß es auf etwas anderes ankam. Zumindest versucht hatte er es, er hatte Musik nicht zerstörend eingesetzt, sondern damit Leben gerettet, nicht zu vergessen Covar Inguards geistige Gesundheit. Was wollte er mehr?
    Später am Tag kehrten die Kartanin von der SORONG zurück. Sie nahmen sich kaum Zeit für die Begrüßung und gingen daran, auch den Rest des überflüssigen Enerpsi-Triebwerks auszubauen.
    Nur Dao-Lin-H'ay nahm an ihrer Aktivität nicht teil. „Ich habe von deinen letzten Taten gehört", sagte die ehemalige Wissende, als sie mit Salaam Siin in der Projektorschüssel beisammensaß. „Hast du jetzt begriffen, was ich meinte? Ich habe gesagt, du kämpfst auch; eben auf deine Art. Kampf muß nicht blinde Gewalt bedeuten. Kampf ist Alltag, und wir alle tun unser Bestes dabei."
    Salaam Siin starrte müde in die vorgespiegelte Wüstenlandschaft hinaus.
    Nur ein paar stachlige Gewächse unterbrachen das Einerlei, und in der Ferne begrenzten flache Hügelzüge seinen Blick. „Ich glaube schon", antwortete er
     
    7.
     
    Nachricht aus M30 Sie unternahmen den Test mit Sonden und unbemannten Booten noch an anderen Stellen. Überall blieb das Ergebnis dasselbe: Man kam nicht hinein in die Milchstraße, und offenbar gelangte auch nichts hinaus, weder Raumschiffe noch Hyperortungsechos. Nur das sichtbare Licht stand als Beweis, daß ihre Heimatgalaxis noch existierte. „Perry!" rief Lalande Mishkom. „Reginald! Wir fangen einen interessanten Funkspruch auf!"
    Rhodan nahm unverzüglich seinen Platz ein und ließ sich die Signale in den Monitor überspielen. Neben ihm stand Reginald Bull und wartete gespannt ab, was dabei herauskam. Es handelte sich um eine automatische Botschaft; dafür sprach die Tatsache, daß der Empfänger nicht gesprochene Worte sondern reinen Text auswarf. „Ich bin der Eremit von Satrang", stand da. „Ich warne alle Raumfahrer, sich der Milchstraße zu nähern, denn eine dunkle Macht hält diese Sterneninsel fest im Griff.
    Sie zerstört alle an Geist und

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