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141 - Dämonenbilder sieht man nicht

141 - Dämonenbilder sieht man nicht

Titel: 141 - Dämonenbilder sieht man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Megalithikum nicht verändert hatte. Sie waren eine der wirkungsvollsten Beschwörungen der Schwarzen Magie, die dem zumeist ahnungslosen Opfer einen qualvollen Tod bescherten.
    „Diesmal werde ich ihn zerquetschen", fauchte Luguri, der Erzdämon und Fürst der Finsternis. „Dorian Hunter muß sterben, und mit ihm die abtrünnige Hexe Coco. Es wird ein besonderes Schauspiel sein, wenn sie erfahren, daß einer aus ihren eigenen Reihen zum Verräter wurde."
    Eine unwillige Bewegung brachte die glühenden Runen zum Erlöschen.
    „Alles verläuft nach Plan, Zakum. Nach meinem Plan. Nichts und niemand wird sich dem widersetzen können."
    „Natürlich", pflichtete Zakum bei, der uralte Dämon, der schon Asmodi gedient hatte und eigentlich immer dem jeweiligen Oberhaupt der Schwarzen Familie ergeben gewesen war. Er war mittelgroß, besaß eine graue, verrunzelte Haut, Spinnenfinger sowie dürre Arme und Beine. Doch die körperliche Schwäche wurde durch seine Teufelsfratze bei weitem wieder wettgemacht, die seine innere Bösartigkeit widerspiegelte. Die Menschen besaßen ein Wort, das Zakums Erscheinung wohl treffend charakterisierte: er war ein Sadist.
    Zornig funkelte Luguri ihn an.
    „Ich habe dich nicht herbeigerufen, um deinen Opportunismus zu hören. Was ich von dir will, ist eine Auskunft aus dem Archiv. Ist Zacharias Neubauer schon irgendwie in Erscheinung getreten? Niemand darf Verdacht schöpfen."
    „Du wärst schlecht beraten, würdest du die Antwort nicht längst kennen, Luguri", erwiderte der Dämon.
    Abermals entstanden feurige Zeichen in der Luft.
    „Ich will nur eine Bestätigung", fauchte Luguri. „Und ich will endlich die Macht zurück."

    Nachdem ihr Cousin praktisch über Nacht in die Klatschspalten der Presse geraten war und seine gutgehende Praxis hatte schließen müssen, hatte sie im wahrsten Sinne des Wortes auf der Straße gestanden. Da öffentliche Stellen ihr zudem eine Mitschuld am Tod des Patienten anlasteten, hatte sie nirgendwo eine neue Stelle gefunden. Nicht nur von Naturheilpraktikern, auch von approbierten Ärzten waren ihre Bewerbungen zwar höflich, aber doch mit einem keine Zweifel lassenden Unterton abgelehnt worden. Zu allem Überfluß hatte sie während des ersten Jahres nicht einmal erfahren, wohin es ihren Cousin verschlagen hatte. Burian war wortlos gegangen.
    „Elsbeth, bereiten Sie bitte den Ultraschall vor. Frau Müller möchte ein Foto von ihrem Sprößling - Elsbeth, was ist…?"
    Die Helferin schreckte aus ihren Gedanken auf, als der Arzt ihr zwei benutzte Spekula reichte. „Natürlich", beeilte sie sich zu versichern. „Sofort."
    Dr. Neubauer war der einzige, der ihr eine Chance gegeben hatte, und sie war ihm dankbar dafür. Nicht zuletzt drückte sich das in ihrer Bereitschaft aus, Überstunden einzulegen, wenn die Praxis es erforderte. Und der Gynäkologe arbeitete oft bis in die Nacht hinein. Über einen Mangel an Patienten konnte er sich nicht beklagen, wenngleich manche Frauen nur einmal kamen und sich dann nie wieder sehen ließen. Elsbeth hatte einen Blick dafür entwickelt, zumal sie regelmäßig und selbständig die Quartalsabrechnungen machte. Ihre Kollegin an der Anmeldung war vor einer halben Stunde zum Mittagessen gegangen, Frau Müller war die letzte Patientin an diesem Vormittag, und die Sprechstunde begann offiziell erst wieder um 16.00 Uhr. Zeit genug, um bis dahin alle liegengebliebenen Arbeiten zu erledigen.
    Zehn Minuten später besaß die Schwangere endlich ihr Polaroidfoto, mit dem Laien wohl herzlich wenig anfangen konnten. Der Arzt erklärte es ihr mit einer wahren Engelsgeduld. Im dritten Monat war noch nicht sehr viel zu erkennen. Elsbeth wußte, daß die hellen Strukturen einen Querschnitt durch die Schädelknochen des Fötus darstellten.
    „Ein heißer Vormittag", bemerkte Dr. Zacharias Neubauer, als die Patientin endlich gegangen war und er hinter ihr abgesperrt hatte. „Soll ich Ihnen irgendwie behilflich sein?"
    Elsbeth stutzte. Im ersten Moment glaubte sie sogar, sich verhört zu haben, doch dann entsann sie sich, daß der Arzt Junggeselle war. Sollte er…? Aber Unsinn. Den Gedanken auch nur zu Ende zu bringen, war lächerlich.
    Obwohl, häßlich war er nicht. Und der Altersunterschied von 15 Jahren wäre noch erträglich gewesen. Irgendwie wirkte er nicht wie Ende Dreißig.
    „Danke, aber das ist nicht nötig. Ich schaffe es schon alleine." Elsbeth bedachte ihn mit einem aufmunternden Lächeln. Zum erstenmal seit sie ihn

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