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141 - Dämonenbilder sieht man nicht

141 - Dämonenbilder sieht man nicht

Titel: 141 - Dämonenbilder sieht man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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bar."
    Der Hehler blätterte ihm 20 Blaue hin.
    „Aber das Bild bleibt da", sagte Harry schnell und fügte noch hinzu: „Was halten Sie von Magie? Ich meine, von Schwarzer Magie. Kann es sein, daß ein Gemälde wie dieses einen sonderbaren Einfluß auf seine Umgebung ausübt?"
    „Gibt es einen bestimmten Grund für die Frage?"
    Harry nickte schwer. „Toni und ich haben den Eindruck, daß diesem Bild etwas Besonderes, vielleicht sogar Übernatürliches anhaftet. Erst recht, seit wir die zweite Farbschicht freigelegt haben.
    Ich weiß bis jetzt noch nicht, weshalb ich es überhaupt an mich nahm. Und dann Franks Tod, ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, da er das Bild verkaufen wollte."
    Der Hehler winkte ab. „Es heißt zwar immer wieder, daß bestimmten Gegenständen Flüche anhaften, aber ein solcher. Zusammenhang wäre wirklich an den Haaren herbeigezogen. Ich selber halte den ganzen magischen Unfug nur für eine Erscheinung unseres technischen Zeitalters, mehr nicht." Er ging, wandte sich an der Tür noch einmal um. „Wir haben uns nie gesehen, das ist doch klar." „Was machen wir nun?" Toni warf die Geldscheine auf den Tisch. Die Verhandlung war gänzlich anders abgelaufen, als er es sich vorgestellt hatte.
    „Verbrennen wir das Bild?"
    „Ich werde es aufhängen", widersprach Harald Branner.

    Mit einer durch Gleisbauarbeiten bedingten halben Stunde Verspätung fuhr der Zug in den Bahnhof ein. Burian Wagner hatte die Feststellung getroffen, daß das Wetter schlechter wurde, je weiter er südlich kam. In Garmisch-Partenkirchen regnete es bereits.
    Burian stieg aus und blieb unter der Überdachung des Bahnsteigs stehen. Lange war er nicht mehr in der Heimat gewesen. Sie empfing ihn mit den Abgasen einer Diesellok, mit dem Lärm der nahen Straße und einem dicht bewölkten Himmel. Die Zugspitze mußte längst im Dunst verschwunden sein.
    Umständlich zog Burian Wagner seine Schnupftabakdose hervor und nahm eine gehörige Prise. Er schneuzte sich kräftig, hob seinen Koffer auf und ging zu der Telefonzelle neben dem Bahnhofsgebäude. Im Grunde hatte er bis vor wenigen Minuten noch gehofft, abgeholt zu werden. Obwohl er seine Ankunft nicht mitgeteilt hatte. Aber was war schon dabei, wenn sein Schwager oder ein anderer aus der nicht eben kleinen Verwandtschaft die von München kommenden Züge abpaßte? Womöglich hatte die Beerdigung schon stattgefunden.
    Einen Moment lang war Burian versucht, Elsbeths Mutter anzurufen.
    Doch dann schlug er das örtliche Fernsprechbuch auf und suchte nur nach der Nummer des Pfarramts.
    Er mußte es lange läuten lassen und war schon versucht, wieder einzuhängen, als endlich abgenommen wurde. Der Stimme nach stellte er sich die Frau am anderen Ende als ältere, dickliche Dame vor. Wahrscheinlich die Köchin.
    Von einer Beerdigung wußte sie nichts, und sie reagierte fast beleidigt, als Burian sie bat, trotzdem noch einmal nachzusehen.
    „Seit zwei Wochen haben wir keinen Sterbefall mehr." Ihre Stimme klang mehr und mehr wie ein Reibeisen. „Sie müssen sich irren, mein Herr. Wie war doch gleich der Name?"
    „Wagner."
    „Das sagt mir im Moment überhaupt nichts."
    „Es geht um eine junge Frau. Elsbeth Gruber. Gestern erhielt ich das Telegramm mit der Nachricht von ihrem plötzlichen Tod. Warten Sie, ich kann es Ihnen…" Vergeblich langte er in die Innentasche seines Jankers. Siedendheiß fiel ihm ein, daß er das Telegramm in Basajaun zurückgelassen hatte. „Vielleicht ist eine andere Pfarrei zuständig. Herr Hochwürden ist leider vor wenigen Minuten aus dem Haus gegangen, sonst könnte er Ihnen möglicherweise weiterhelfen." Die Frau stutzte. „Gruber, sagten Sie? Elsbeth? Ist das nicht die nette junge Sprechstundenhilfe bei dem Frauenarzt?"
    „Ich weiß nicht."
    „Natürlich, das muß sie sein. Anfang zwanzig, schlank, blond. Ist sie das?"
    „Die Beschreibung könnte zutreffen", bestätigte Burian.
    „Dann sind Sie entweder einem besonders niederträchtigen Spaßvogel auf den Leim gegangen, oder Sie wollen mich auf den Arm nehmen", erklang es lautstark aus dem Hörer. „Junger Mann, ich hoffe nicht, daß letzteres zutrifft. Ich war nämlich gestern erst bei Dr. Neubauer, und da war das Fräulein recht vergnügt. Auf Wiederhören." Ehe Burian noch etwas sagen konnte, hatte sie aufgelegt. Kopfschüttelnd verließ er die Zelle.
    Das Gehörte stimmte ihn nachdenklich. Womöglich wollte ihm wirklich jemand eins auswischen. Unter den Umständen wäre es unklug gewesen,

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