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141 - Dämonenbilder sieht man nicht

141 - Dämonenbilder sieht man nicht

Titel: 141 - Dämonenbilder sieht man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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fort.
    Minuten später bekam Burian kaum noch Luft. Zur Statue erstarrt, mußte er es sich gefallen lassen, daß er von magischen Kräften emporgehoben und auf den Altar gelegt wurde. Unmittelbar über ihm befand sich eine kreisrunde Öffnung in der Decke. Er konnte sich nicht mehr bewegen, konnte nur noch sehen, was geschah.
    Die Sonne schob sich in sein Blickfeld. Als sie endlich im Zenit stand und ihre Strahlen ihn blendeten, war ihm, als würden Teile seines Geistes aus dem Körper herausgerissen. Für Burian Wagner versank die Welt in Finsternis.

    Mit geöffneten Schädeldecken standen die drei Totenschädel nebeneinander. Wie von Geisterhand gezeichnet, zeigten sich Symbole aus fettigem Ruß auf den Wangenknochen.
    Luguri hielt die Augen geschlossen. Die Hände hatte er beschwörend ausgebreitet.
    Seine Macht war noch immer groß.
    Wie kleine, bösartige Schlangen wenden sich die Zellwucherungen, zogen sich schließlich an den Schädeln empor und schlüpften schmatzend in die leeren Augenhöhlen hinein.
    „Atana sasis marr", murmelte Luguri. „Der Keim wachse zu Großem."
    Ein feuchter Schimmer zeigte sich auf den eben noch bleichen Knochen. Sie schwitzten von innen heraus. Im nächsten Moment entstanden bereits die ersten Wucherungen. Fleisch bildete sich neu. Stunde um Stunde wartete Luguri. Dann endlich ging sein Werk der Vollendung entgegen.
    Die drei Geschöpfe kannten keinen anderen Herrn als ihn. Sie glichen einander wie ein Ei dem anderen.
    „Du", deutete Luguri auf eines von ihnen. „Wer bist du?"
    „Ich bin Burian Wagner", kam die Antwort ohne Zögern.
    Noch war der Herr der Finsternis nicht gänzlich zufrieden; sein scharfes Auge erkannte Unterschiede und Fehler. Feinheiten zwar nur, aber sie konnten den Ausschlag geben.
    In einigen Tagen würde alles so sein, wie er es sich wünschte.

    Unga, und mit ihm natürlich auch Donald Chapman, hatte in einem kleinen Gasthof in der Stadtmitte Quartier bezogen. Die neugierigen Blicke, die er sich wegen des fehlenden Gepäcks gefallen lassen mußte, übersah der Cro Magnon geflissentlich.
    Don und er hielten sich nicht lange auf dem Zimmer auf.
    „Wie komme ich von hier am schnellsten zum Friedhof?" fragte Unga den Schankkellner. Bis auf vier Kartenspieler war die Wirtsstube am frühen Nachmittag noch leer.
    „Zum Friedhof?" wiederholte der Mann verwirrt. „Sie sind nicht aus der Gegend?"
    „So kann man es nennen", bestätigte Unga.
    Die Erklärung, die er erhielt, veranlaßte ihn, außerdem einen Passanten zu fragen.
    Der Wagen eines Bestattungsinstituts stand vor dem Hauptportal. Vier schwarz gekleidete Männer trugen einen schweren Eichensarg zur Aussegnungshalle. Nicht weit entfernt entdeckte Unga zwei Arbeiter, die ein Grab aushoben.
    „He, Meister", sprach Unga die beiden an, in der Hoffnung, einer möge sich betroffen fühlen. „Wo liegt hier ein junges Mädchen mit Namen Elsbeth?"
    Beide wandten sich ihm zu, waren ihm für die kurze Abwechslung offenbar dankbar.
    „Elsbeth…", murmelte der Ältere. „Meinst du vielleicht die Gruber?"
    „Schon möglich."
    „Dann stehst du genau davor. Das Loch, das wir ausheben, wird ihre neue Unterkunft." Sicher meinte er es nicht ganz so deftig, wie es sich anhörte. „Die Beisetzung ist übermorgen. Um neun in der Früh."
    „Nur damit wir nicht aneinander vorbei reden", sagte Unga. „Das Mädchen, von dem Sie sprechen, war Arzthelferin?"
    „Ja, ich glaub' schon. Bist ein Verwandter von ihr?"
    „Aus'm Ausland, gell", ließ sich der andere Arbeiter vernehmen. „Des sieht ma glei."
    „Wissen Sie, wo die Familie der Verstorbenen wohnt?"
    „Die Mutter?" Der Ältere nickte und nannte eine Adresse. „In der Nähe vom Spielcasino", fügte er rasch hinzu. „Ist gar nicht zu verfehlen."

    Unga klingelte, dann bemerkte er, daß die Tür offenstand. Zögernd betrat er das Treppenhaus. Von oben drang Stimmengemurmel herunter. Entweder hatte man sein Klingeln nicht gehört, oder man hoffte, daß er so schlau sein würde, einfach weiterzugehen.
    Der Cro Magnon stieg die Treppe zum 2. Stock hinauf.
    „Paß bloß auf, falls die Leute einen Hund haben", raunte Don ihm aus der Jackentasche zu.
    Einige Männer und Frauen führten eine recht lebhafte Diskussion. Soviel Unga mitbekam, ging es um die Freigabe nach einer Obduktion.
    „Ich suche Frau Gruber", unterbrach er einfach.
    „Geh ruhig rein." Jemand deutete auf die nächste Wohnung.
    Unga ließ sich das nicht zweimal sagen. Er fand die Frau in der

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