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141 - Dämonenbilder sieht man nicht

141 - Dämonenbilder sieht man nicht

Titel: 141 - Dämonenbilder sieht man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Küche. Sie saß am Tisch und hatte den Kopf in die Handflächen vergraben. Erst als der Cro Magnon sich umständlich räusperte, blickte sie auf.
    „Ja?"
    „Entschuldigen Sie, wenn ich so einfach bei Ihnen eindringe. Der Tod Ihrer Tochter tut mir natürlich leid, aber eigentlich bin ich eines Freundes wegen da: Burian Wagner."
    „Hat er Sie geschickt?"
    „Ich verstehe nicht ganz."
    „Burian kann also nicht kommen?"
    „Er müßte schon seit gestern hier sein."
    Die Frau fuhr sich mit dem Handrücken über die geröteten Augen.
    „Mein Schwager hat das Telegramm doch erst heute morgen aufgegeben. Ich meine, wenn Sie sagen, er wäre schon gestern…"
    „Aber das Telegramm…" Unga schwieg abrupt, weil Don Chapman ihn in die Seite boxte. „Sie haben Burian also bisher nicht gesprochen?"
    „Nein." „Dann war er womöglich noch gar nicht bei Ihnen."
    „Natürlich nicht. Das heißt, gestern war keiner von uns zu Hause. Wir waren im Krankenhaus und auf der Polizei."
    „Könnte ihn sonst jemand gesehen haben?" wollte Unga wissen. „Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, Frau Gruber, aber Ihre Antwort ist wichtig."
    Sie blickte ihn forschend an.
    „Sind Sie von der Kripo? Oder gar von der Presse?"
    Unga schüttelte den Kopf. „Ich bin einfach nur ein guter Freund von Burian. Allerdings fürchte ich, daß er in Gefahr schwebt."
    „Was hat er angestellt?"
    „Sie dürfen beruhigt sein. Er wäre wahrscheinlich der letzte, der gegen irgendein Gesetz verstößt. Kann ihn von den anderen Hausbewohnern jemand gesehen haben?" „Gesagt hat zwar keiner was, aber wenn, dann hat er sich bei der alten Lorenz gemeldet."
    Fünf Minuten später wußte Unga mehr. Die Lorenz hatte tatsächlich mit Burian Wagner gesprochen, dann aber ganz einfach vergessen, davon zu berichten. Sie fiel fast aus allen Wolken, als sie daran erinnert wurde.
    Für Unga und Don Chapman wurde eine Ahnung zur Gewißheit. Ein Mann wie Burian konnte nicht einfach verlorengehen.
    „Dämonen?" wisperte der Puppenmann, als sie das Haus verließen.
    „Sehr wahrscheinlich", erwiderte Unga. „Ich hoffe nur, wir sind nicht zu spät gekommen."

    Niemand wußte etwas von Burian Wagner.
    Im Lauf des Abends und des folgenden Tages suchte Unga der Reihe nach sämtliche Gasthöfe und Hotels auf. Irgendwo mußte Burian schließlich abgestiegen sein.
    „Und wenn er bei Freunden wohnt?" gab Donald Chapman zu bedenken. „Du weißt, er war hier beheimatet."
    „Wir finden ihn. Wenn es sein muß, in der Hölle."
    Chapman verzog sein Puppengesicht zu einem spöttischen Grinsen.
    „Burian hat schon immer behauptet, er würde eines Tages in der Hölle landen."
    Unga deutete auf das aufgeschlagene Telefonbuch, das er vor sich liegen hatte. „Die zwei Pensionen haben wir noch nicht aufgesucht. Beide liegen in Bahnhofsnähe."
    „Wenn du meinst", seufzte Chapman. „Das heißt für mich also wieder, mich in deinem Sakko zu verstecken."
    „Ich könnte mir einen schlechteren Aufenthalt vorstellen."
    Es war kurz nach 21 Uhr, als sie endlich fündig wurden.
    „Sie sind ein Verwandter von ihm?" erwiderte die Wirtin auf Ungas Frage.
    „So etwas Ähnliches", nickte er.
    „Dann sorgen Sie dafür, daß mir der Schaden bezahlt wird. Der saubere Bursche hat sich seit gestern früh nicht mehr blicken lassen. Die Rechnung steht auch noch offen."
    „Kann ich sein Zimmer sehen?"
    „Das wollte ich Ihnen gerade zeigen."
    Auf den ersten Blick entdeckte Unga die Kreidezeichen am Fenster und auf der Tür. Die Oberseite des Kühlschranks wies sogar einen magischen Kreis auf.
    „Sehen Sie das Loch?" ereiferte sich die Wirtin. „Das hat er hineingebrannt. Ich möchte nur wissen, wie man so etwas anstellen kann."
    „Ich auch", murmelte Chapman.
    „Bitte?"
    „Ich habe nichts gesagt", erklärte Unga schnell.
    „Aber mir war so… Es ist wirklich unverständlich, wie manche Menschen mit anderer Leute Eigentum umgehen." Die Wirtin wischte mit der flachen Hand übers Fenster. „Kreide", stellte sie fest. „Dabei habe ich ihn ausdrücklich gebeten, die Schmierereien zu unterlassen."
    Unga zog seine Brieftasche hervor und nahm zwei Hundertmarkscheine heraus.
    „Genügt Ihnen das?"
    „Ja, ich denke schon."
    „Würden Sie mich dann alleine lassen?"
    „Bitte, wenn Sie es wünschen."
    Als die Wirtin gegangen war, holte Unga den Puppenmann aus seiner Tasche. „Sieh dir das an", sagte er. „Die Zeichen sind zwar verwischt, aber Burian muß eine Befragung vorgenommen haben." „Und dann

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