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141 - Dämonenbilder sieht man nicht

141 - Dämonenbilder sieht man nicht

Titel: 141 - Dämonenbilder sieht man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Maibauer ihm die Rechte entgegen, in die Wagner kräftig einschlug. Beider Händedruck war herzlich, immerhin hatten sie schon miteinander auf der Schulbank gesessen.
    „Ein Zufall, daß wir uns hier treffen?" vermutete Burian.
    „Ganz und gar nicht." Sein Gegenüber schüttelte den Kopf. „Ich weiß schon seit gestern abend, daß du in der Stadt bist. Carlos hat es mir verraten. Eigentlich warte ich seit über einer halben Stunde auf dich."
    „Wohnst du in der Nähe?"
    „Sozusagen vor deiner Nase." Maibauer zeigte auf das Nachbarhaus. „Das ist ja das Schöne", sagte er. „Komm mit, es gibt so vieles zu reden. Ich habe läuten hören, daß du dich jetzt mit Übersinnlichem befaßt."
    „Ein andermal gern", wehrte Burian ab. „Im Augenblick habe ich es leider eilig."
    „Ach ja, ich vergaß." Gedankenverloren fuhr Maibauer sich über die Stirn. „Das mit deiner Cousine tut mir leid."
    „Du weißt von ihrem Tod?"
    „Natürlich. Sie war so ein lebenslustiges Ding. Und dann das. Die Polizei wollte ihren Leichnam erst nicht freigeben."
    „Polizei?" machte Burian verwirrt.
    „Sag bloß, du weißt es nicht. Dann sollten wir allerdings miteinander reden. Bei der Gelegenheit kann ich dir auch meine Frau vorstellen."
    „Du hast wieder geheiratet?" Das klang erstaunt.
    Hans Maibauer ließ sich mit der Antwort Zeit. Er sperrte die Haustür auf, und erst, als er vor Burian die Treppe hochstieg, wobei er ein Bein leicht nachzog und die Schultern schräg hielt, sagte er:
    „Vor genau dreizehn Monaten. Die Brigitte, du weißt schon, die mit dem Boutiquenfimmel. Und stell dir vor, sie hat es tatsächlich geschafft, ein gutgehendes Geschäft zu eröffnen."
    „Dann darf man dir direkt gratulieren." Daß sein Freund Brigitte gesagt hatte, gab Burian zu denken. An irgend etwas erinnerte ihn der Name, er kam nur nicht darauf, an was.
    „Unsere Wohnung wird dir gefallen", behauptete Maibauer.
    In dem Moment, in dem Burian Wagner seinen Fuß über die Türschwelle setzte, fiel ihm ein, was ihn beunruhigte. B-R-I hatte die Asche vom Fensterbrett gebildet, das waren die Anfangsbuchstaben von Brigitte.
    Unwillkürlich zögerte er.
    Doch es war bereits zu spät.

    Das Gefühl, in einen endlosen Abgrund zu stürzen, wurde übermächtig. Schwärze war überall. Und in dieser Schwärze lauerte das Böse.
    Ob es nur Bruchteile von Sekunden waren, die der Sturz währte, oder gar Stunden, vermochte niemand zu sagen. Als Unga begann, Beschwörungen zu murmeln, kamen die Schmerzen.
    Sein Körper schien zu zerreißen. Nie zuvor war der Übergang von einem Ort zum anderen auch nur ähnlich schlimm gewesen. Für einen Moment durchzuckte den Cro Magnon der entsetzliche Gedanke, er könne für immer in einem Magnetfeld gefangen sein.
    Seine Hand verkrampfte sich um den Kommandostab. Das aus Tierknochen geschnitzte magische Gerät war nicht nur als Waffe gegen Dämonen zu benutzen, sondern zugleich als eine Art Wünschelrute, die auf Magnetstrahlungen besonderer Art ansprach. Dieser Magnetismus schaffte nämlich die Voraussetzung für „Sprünge" von einem Ort zum anderen.
    Nur mußte diesmal ein störender Einfluß aufgetreten sein. Unga haderte mit sich selbst, daß er nicht vorsichtiger gewesen war. Jetzt war es zu spät, um noch Einfluß zu nehmen.
    Der Sturz schien ewig zu währen. Unga taumelte der Hölle entgegen, wenn es wirklich die Unterwelt war, die Don und ihn erwartete.
    Aber dann, schlagartig, wurde alles anders. Er fand nicht einmal mehr die Zeit, seinen Sturz abzufangen. Hart schlug er auf steinigem Boden auf und rutschte haltlos einen Abhang hinab, bis er schließlich im Wurzelwerk einer uralten Fichte Halt fand. Keine zwei Meter vor ihm erstreckte sich die Uferböschung eines kristallklaren Sees. Ein schmaler Wanderweg schlängelte sich vorbei.
    „Wir sind angekommen?" Donald Chapman schob sich vorsichtig aus der Innentasche von Ungas Sakko hervor. „Mein Gott, wolltest du mich zerquetschen, oder was? Wo sind wir überhaupt?" „Keine Ahnung", brummte Unga. „Aber wir finden es heraus."
    Abgesehen von gelegentlichem Buschwerk, erstreckte sich zu gut zwei Dritteln um den See ein beachtlicher Hochwald. Eine kleine, begrünte Insel erhob sich mitten aus der Wasserfläche, und am anderen Ende waren eine Bootsanlegestelle und ein Kiosk zu erkennen. Rechts davon führten Stufen zur großzügig angelegten Terrasse eines beachtlichen hotelkomplexes empor.
    „Sieht nach Fremdenverkehr aus", stellte Donald Chapman fest. „Und

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