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1410 - Mallmanns Blut-Bräute

1410 - Mallmanns Blut-Bräute

Titel: 1410 - Mallmanns Blut-Bräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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selbst auf die Schulter klopfen.
    Es wurde still im Haus. Auch seine Eltern zogen sich zurück. Ihr Schlafzimmer lag in der ersten Etage, und es war zu hören, wie beide über die Holztreppe nach oben gingen.
    Wenig später war alles ruhig. Er hörte nur das Wasser durch die alten Leitungen rauschen. Noch immer musste er an das denken, war er zusammen mit dieser Vampirin erlebt hatte. Und sie war nicht allein. Es trieben sich noch drei andere Blutsaugerinnen in Tegryn herum. So etwas hätte er niemals für möglich gehalten, aber die Welt steckte tatsächlich voller Überraschungen.
    Nach einigen Minuten stand er wieder auf. Ihm war plötzlich etwas eingefallen, und der Junge erwachte zu einer fieberhaften Aktivität. Dabei bemühte er sich, so leise wie möglich zu sein, weil Eltern manchmal Ohren wie Luchse hatten.
    Er ließ sich vor dem Bett auf die Knie fallen und streckte seine Arme darunter. Der Junge suchte nach einem bestimmten Gegenstand, der unter dem Bett versteckt war.
    Linus knurrte ungeduldig, bis er endlich das gefunden hatte, was er suchte. Es war eine Kiste. Früher hatten in ihr mal sechs Weinflaschen ihren Platz gefunden. Danach hatte er die Kiste für sich entdeckt und einiges hineingetan, was sonst in seinem Zimmer an verschiedenen Plätzen herumgelegen hatte.
    Er zog die Kiste zu sich heran und öffnete den Deckel. Dann stellte er sie auf das Bett, wo er besser sehen konnte, und kramte in der Kiste herum.
    Kleine Spielfiguren aus seiner früheren Kindheit fanden sich dort wieder. Die meisten bestanden aus Kunststoff und zeigten sie Superhelden und die Monster aus den Trickfilm-Serien, mit denen die Kindern überschüttet wurden.
    »Es muss da in der Kiste liegen!«, flüsterte Linus. Er schleuderte alles hinaus, was er nicht gebrauchen konnte, und dann fand er es auf dem Boden der Kiste.
    Es war ein Kreuz!
    Ja, das alte Kreuz, das ihm seine Großmutter kurz vor ihrem Tod geschenkt hatte. Da hatte sie krank in diesem Zimmer gelegen. Er war immer ihr Lieblingsenkel gewesen, und als er jetzt das Kreuz in der Hand hielt, stieg ihm etwas Heißes in die Kehle. Das Kreuz hing sogar noch an einem Lederband. Es war aus Metall, schon leicht angelaufen und hatte in der Mitte noch einen Strahlenkranz.
    Der Junge stellte sich neben sein Bett und hob es an. Danach streifte er das Band über den Kopf und sorgte dafür, dass dieses Geschenk vor seiner Brust hing.
    Es war ja nicht so, dass es überhaupt keinen Schutz gegen Vampire gab. Das Kreuz gehörte zu den Gegenständen, vor denen die alten Blutsauger am meisten Furcht hatten. Seit langen Zeiten schon gab es den Menschen Schutz und Vertrauen, und als Linus jetzt in sich hineinhorchte, da fühlte er sich tatsächlich besser.
    Mit dem Kreuz vor der Brust ging er zum Fenster. Er fühlte sich jetzt so sicher, dass er es sogar öffnete und seinen Kopf ins Freie streckte.
    Der Nebel war nicht weniger geworden. Wieder trieben die feuchten Schwaden gegen seine Haut, was ihm jetzt nichts ausmachte. Linus wollte herausfinden, ob sich vielleicht jemand in seiner Nähe bewegte, denn er hatte die Blutsaugerinnen nicht vergessen.
    Er sah nichts, und nach zwei Minuten zog er sich wieder zurück.
    Auf seinen Lippen lag jetzt ein schwaches Lächeln. Es hing mit dem Kreuz zusammen, dem er so vertraute.
    Linus Hill legte sich wieder in sein Bett. Er löschte auch das Licht und ließ so die Dunkelheit in sein Zimmer.
    Die Kiste hatte er wieder auf den Boden neben dem Bett gestellt.
    Er selbst schaute nach oben gegen die Decke, die über ihm so etwas wie eine graue Fläche bildete.
    Angst spürte er nicht mehr. Dafür den Druck des Kreuzes auf seiner Brust. Der tat ihm gut, denn er gab ihm das nötige Vertrauen, und mit diesem Gefühl schlief er ein…
    ***
    Natürlich war die Reise nach Wales keine Fahrt mal eben um die Ecke, aber Jane konnte recht überzeugend sein, und so änderte ich meine Meinung nicht und stieg in ihrem Golf, um an ihrer Seite zu bleiben.
    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Das hatte sie mir schon mal gesagt, und so waren wir losgefahren, als die Dunkelheit der Nacht noch über der Stadt lag und sich die Morgendämmerung erst langsam freie Bahn verschaffte.
    Natürlich stand nicht hundertprozentig fest, dass wir Justine Cavallo auch in dieser kleinen Stadt antreffen würden, aber Janes Gefühl sagte ihr, dass wir Justine in Wales finden würden.
    Eine private Sache, davon gingen wir zunächst mal aus. Ob Mallmann darin auch involviert war, wussten wir

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