1411 - Eiswelt Issam-Yu
still!"
Gucky schwieg, obwohl ihm bei jeder Bewegung anzusehen war, daß Tatendurst ihn peinigte. „Wir nehmen den Antigravschacht", entschied Rhodan.
Sie glitten zwei Stockwerke in die Höhe.
Rhodan nahm die Kühle des Betonschachts ebenso zur Kenntnis wie die Perfektion der gravitatorischen Steuerung. Der Roboter verließ den Schacht.
Gucky blickte Rhodan fragend an, aber er hüllte sich weiter in Schweigen. Der Ilt schien begriffen zu haben, daß hier nicht der Ort für seine Scherze war. Und daß Rhodan nicht wünschte, daß er seine Fähigkeiten demonstrierte, hatte er auch verstanden.
Vielleicht, so sagte sich Rhodan, waren seine psionischen Gedanken längst auf anderen Wegen. Es ging ja um mehr. Es ging um Nikki Frickel. Und um das Erkennen der Geschichte der vergangenen 695 Jahre.
Sie wurden in einen kleinen Raum geführt. In bequemen Sesseln hockten zwei Gurrads. Sie hatten die Beine lässig übereinandergeschlagen. Einer von ihnen spielte mit einer schweren Waffe. Der andere deutete auf die Energiesperre, die Rhodan und Gucky von den Gurrads trennte.
Sitzgelegenheiten für die Besucher gab es nicht. „Sehr unfreundlich", sagte Perry Rhodan. „Ihr habt nicht das Recht, Beschwerden vorzubringen", dröhnte einer der beiden Gurrads. „Ich heiße übrigens Ziengar-Eau, und das ist Men-Teker. Dies ist ein Besprechungsraum für Nicht-Gurrads. Wir können nicht wissen, welche Sitzgelegenheiten erwünscht sind, und haben daher generell auf solche verzichtet.
Wenn euch das nicht paßt, könnt ihr gehen."
Gucky warf Perry Rhodan eindringliche Blicke zu. Er sagte aber nichts, so daß Rhodan auf Vermutungen angewiesen war. „Wir können das Gespräch auch im Stehen führen", entgegnete der Terraner gelassen. „Ihr wißt ohnehin, warum wir hier sind. Ich frage euch daher direkt, war ihr zu tun gedenkt, um die entführte Nikki Frickel zu finden und zu befreien."
Die beiden Gurrads starrten sich kurz an.
Dann sprach Men-Teker: „Aus unserer Sicht ist diese angebliche Entführung nicht geschehen. Sie beruht doch nur auf Behauptungen."
„Zweifelt ihr an den Worten eines erfahrenen Terraners?" brauste Perry Rhodan auf. „Du siehst wie ein Terraner aus, Perry Abro", meinte Ziengar-Eau leichthin. Der Gurrad wirkte eiskalt und sehr berechnend. „Wir wissen, daß dieses Volk nicht mehr existiert. Du müßtest also erst einmal beweisen, daß du ein Terraner bist. Und selbst wenn dir das gelänge, wäre es bedeutungslos. Wir sind hier nicht auf Terra. Es gibt auch keine Beweise dafür, daß der Heimatplanet dieses Volkes noch existiert. Es gibt aber klare Beweise dafür, daß der Ort, an dem er sich einmal befand, seit einer kleinen Ewigkeit absolut unzugänglich ist."
„Eure ablehnende Haltung ist unsinnig."
Rhodan bemühte sich um einen sachlichen Ton, auch wenn ihn die Worte des Gurrads sehr schmerzten und seine Gefühle wieder aufwühlten. „Ihr schadet euch selbst, wenn ihr euch nicht um die Dinge kümmert, die auf Ayshran-Ho geschehen."
„Wir wissen sehr wohl, was wir zu tun haben." Men-Teker machte eine Handbewegung, und die trennende Energiewand erlosch. „Du siehst, daß wir auch Vertrauen schenken wollen. Wir glauben zwar nicht an diese Entführung, auch wenn es gewisse Anzeichen gibt, aber wir werden der Sache auf den Grund gehen."
„Einer eurer Leute", sagte Perry Rhodan, „der Medientransponent Tryndallar, ist in diese Sache verwickelt. In welchem Umfang, das weiß ich noch nicht.
Jedenfalls ist der Bursche verschwunden."
Ziengar-Eau nickte. „Wie dem auch sei, wir geben deinem Begehren statt und setzen eine neue Untersuchungskommission für diesen Fall ein."
„Das hört sich nur scheinbar gut an."
Perry Rhodan blieb skeptisch. Er sah Gucky an, daß dieser sich auf die Gedanken des Gurrads konzentrierte. Von seinem bepelzten Freund würde er sicher bald mehr erfahren. „Es steht auch zum Teil im Widerspruch zu früheren Aussagen von eurer Seite. Ich sage es ganz offen, ich kann euch nicht vertrauen. Wer weiß, wie lange es dauern wird, bis eure Kommission etwas herausfindet! Habt ihr etwas dagegen, wenn ich eigene Nachforschungen anstelle?"
Ziengar-Eau und Men-Teker warfen sich kurze Blicke zu. „Nein", erklärten sie dann wie aus einem Mund. „Du mußt dich nur an unsere Gesetze halten", fuhr Men-Teker fort, „und die haben wir der Besatzung des Raumschiffs SORONG mitgeteilt. Im übrigen sind wir natürlich an eventuellen Resultaten deiner Nachforschungen interessiert.
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