1411 - Eiswelt Issam-Yu
um einen öden Felsbrocken, ähnlich dem ehemaligen Planeten Pluto des Solsystems. Es gibt dort mit Sicherheit kein Leben. Die Oberfläche ist von einer dünnen Eisschicht einer gefrorenen Atmosphäre überzogen. Wegen der lebensfeindlichen Beschaffenheit haben die Gurrads Issam-Yu bislang keinerlei Bedeutung beigemessen."
„Können wir den Worten dieses Tryndallar glauben?" fragte Reginald Bull.
Die Zweifel, die er hatte, waren ihm deutlich anzusehen. „Und welche Rolle spielen womöglich die anderen Planeten des Lishtar-Systems?"
„Ob der Medientransponent die Wahrheit gesagt hat", antwortete der Syntronik-Verbund sofort, „kann ich nicht beurteilen. Allein die Tatsache, daß er Nikki Frickel erwähnt hat, spricht aber dafür, daß es so ist. Die anderen Planeten des Lishtar-Systems sind ohne Bedeutung für das weitere Vorgehen, denn auf den Planeten 5 bis 10 existieren zumindest kleine Stützpunkte der Gurrads. Dort werden Forschungen betrieben oder Erze und Mineralien abgebaut. Allein Issam-Yu spielt für die Gurrads keine Rolle."
„Das aber wiederum", stellte Rhodan fest, „untermauert unsere heiße Spur.
Wenn Fremde hier im Lishtar-System weilen, und daran zweifle ich nicht mehr, dann werden sie ihren Stützpunkt da anlegen, wo sie nicht gefährdet sind und nicht entdeckt werden können. Der kalte Brocken Issam-Yu bietet sich da doch förmlich Bully schüttelte zweifelnd den Kopf, aber Perry Rhodan ließ sich davon nicht beirren. „Wir dürfen keine Zeit verlieren", erklärte er entschlossen. „Es geht um Nikki und um ein bißchen mehr. Ich brauche eine Verbindung zu Men-Teker oder Ziengar-Eau. Komm mit, Bully. Wir machen das von der Zentrale aus."
Als die beiden dort im Herzen der CIMARRON eintrafen, hatten die Syntroniken bereits die gewünschte Verbindung geschaltet. Danach dauerte es auch nur wenige Minuten, bis der Kopf Men-Tekers auf dem Bildschirm erschien. „Das Labor Tryndallars wurde zum Teil geplündert", sprudelte der Gurrad ohne Begrüßung hervor. „Und andere Teile sinnlos zerstört. Was habt ihr. damit zu tun?"
„Nichts", antwortete Perry Rhodan. „Du hast selbst gesehen, daß wir nichts von dort mitgenommen haben. Ich habe ein Interesse daran, daß das Labor des Medientransponenten in Ordnung gebracht wird. Aber das ist nicht mein erstes Problem. Ich brauche eure Hilfe."
„Hilfe? Wobei?" Die Augen des stellvertretenden Bezirksverwalters flackerten unruhig. „Ich wünsche kein Aufsehen. Der Tod von Tryndallars Lebensgefährtin bereitet mir schon genügend Sorgen."
„Ich habe eine Spur", sagte der Terraner. „Eine Spur von Tryndallar und Nikki Frickel. Diese Spur führt nach Issam-Yu."
„Nach Issam-Yu?" Men-Teker lachte kurz. „In einer unserer Redensarten ist Issam-Yu das Ende der Welt. Du willst dich über mich lustig machen. Zu Scherzen bin ich aber nicht aufgelegt."
„Ich auch nicht." Rhodan setzte seinen eisigen Blick auf. „Ich meine das ganz ernst. Es besteht der begründete Verdacht, daß Nikki Frickel und Tryndallar nach Issam-Yu entführt wurden. Es scheint hier einen Machtfaktor auf Ayshran-Ho zu geben, über den ihr nicht gern redet. Auch scheint ihr nicht viel darüber zu wissen.
Ich behaupte nicht, daß dieser unbekannte Machtfaktor seine Finger im Spiel hat, aber es könnte sein."
„Erkläre mir, was auf Issam-Yu hinweist!" verlangte der Gurrad. Auf den erwähnten „Machtfaktor" ging er mit keinem Wort ein. „Ich habe eine Aufzeichnung von Tryndallar in dessen Labor gefunden." Der Terraner blieb gelassen. „Darin war von Issam-Yu die Rede."
„Aufzeichnung? Ein Memowürfel? Ich verlange die Herausgabe dieser Aufzeichnung!" Men-Tekers Augen funkelten zornig. „Ihr habt nicht das Recht, etwas von Tryndallars Dingen mitzunehmen."
„Es handelte sich um eine speziell kodierte Lesefolie des Medientransponenten", log Perry Rhodan. „Sie zerstörte sich selbst, als sie ausgelesen wurde. Der ganze Text lautete: Sucht mich auf Issam-Yu, wenn ich nicht mehr hier bin. Tryndallar."
Es war nicht in Rhodans Interesse, den Gurrad oder seine Vorgesetzten mehr als unbedingt notwendig zu reizen oder aufzustacheln. Deshalb wich er auf diese Lüge aus. Außerdem rechnete er nicht damit, daß die Löwenmähnigen sich nachhaltig um die Verschwundenen kümmern würden, selbst wenn sie den wahren Text des Memowürfels erhalten hätten.
Wichtig war in erster Linie nur, daß die Behörden von Ayshran-Ho seine eigenen Bestrebungen und Nachforschungen nicht
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