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1412 - Der Pirat von Magellan

Titel: 1412 - Der Pirat von Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jenen Gesetzen, die man auch bei den Gurrads kannte.
    Er setzte sich und bedeutete seinen Begleitern, es sich ebenfalls bequem zu machen. Das Getränk, das der Roboter ihm reichte, roch fremdartig, und das Lächeln des Zwerges, der die mißtrauisch schnüffelnden Gurrads beobachtete, wirkte nicht sehr vertrauenerweckend.
    Sie kosteten vorsichtig und stellten die Becher dann auf den Tisch zurück. „Nun die Speisen", kommandierte Gontaseth.
    Sie nahmen jeder nur ein, zwei Bissen.
    Nandur Kham ließ den Zwerg dabei nicht aus den Augen, aber er entdeckte in Gontaseths Blicken nichts als Neugierde und Spott.
    Es war nicht anzunehmen, daß dieser Arkonidenzwerg Nandur Kham nur zu dem Zweck nach Meggiaro gelockt hatte, um ihn dort zu vergiften.
    Wirklich nicht?
    In diesen schweren Zeiten konnte man nie wissen, woran man war. Nandur Khams Stimme hatte in der Tafelrunde von Massengi großes Gewicht. Wenn ihm hier draußen etwas zustieß, konnte das üble Folgen haben. „Wir haben gegessen und getrunken", knurrte er. „Nun rede endlich!"
    „Warum hast du es so eilig?" fragte der Zwerg und gab seinem Roboter einen Wink. „Musik!"
    „O nein, bitte nicht!"
    Aber es war bereits zu spät.
    Aus verborgenen Lautsprechern drang das Wimmern irgendeines fremdartigen Instruments. Es hörte sich an, als jammerten die Seelen von Verdammten um die Wette.
    Nandur Kham knirschte mit den Zähnen.
    Er bemühte sich nicht, dies besonders leise zu tun - die Musik würde es ohnehin übertönen. „Rede!" schrie er, als der Zwerg nach einigen Minuten der akustischen Folter immer noch nicht den Mund aufgetan hatte. „Wie bitte?" schrie Gontaseth zurück und legte die Hände an die Ohren. „Ich kann dich nicht verstehen. Die Musik ist zu laut!"
    „Dann stell diesen Lärm endlich ab!"
    Aber der Zwerg dachte nicht daran. Er lehnte sich in seinem bequemen Sessel zurück, nippte an einem Becher und lauschte - völlig hingerissen. Na warte, dachte Nandur Kham. Das werde ich dir heimzahlen!
    Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis das grauenvolle Gewimmer endlich ein Ende nahm, und der Gurrad war nahe daran, seine drei Begleiter aus dem Schiff hinauszuführen und die geheimnisvolle Botschaft aus dem All ein für allemal zu vergessen. Aber plötzlich endete der Krach. „Aha", machte Gontaseth, richtete sich in seinem Sessel auf, warf seinen Becher achtlos hinter sich und starrte die Gurrads durchdringend an. „Es wird Zeit, daß wir zur Sache kommen. Meint ihr nicht auch?"
    „Allerdings", knurrte Nandur Kham. „Zu deiner Botschaft..."
    „Die kenne ich", winkte Gontaseth ab. „Du brauchst sie nicht zu wiederholen."
    Nandur Kham hatte nicht die Absicht gehabt, dies zu tun. „Ich habe euch ein sehr verlockendes Angebot gemacht", fuhr der Zwerg unbeeindruckt fort. „Oder genauer gesagt - ich habe es dir gemacht, Nandur Kham. Stimmt das?"
    „Wenn du das selbst nicht mehr weißt...", brauste der Gurrad auf. „Du scheinst es nicht mehr zu wissen!" fiel Gontaseth ihm ins Wort. „Ich habe dich angesprochen - niemanden sonst. Du aber kommst mit einem riesigen Raumschiff angebraust und gibst dir nicht die geringste Mühe, unseren Treffpunkt geheimzuhalten. Damit nicht genug: Du schleppst diese drei Begleiter zu meinem Raumschiff und wunderst dich dann auch noch, daß ich dich nicht sofort mit offenen Armen empfange?"
    „Ich habe nicht gewußt, daß ich ohne Begleitung kommen sollte", stammelte Nandur Kham verdattert, denn die Stimme des Zwerges klang plötzlich ganz anders - schneidend scharf und befehlsgewohnt. „Du hättest es mir sagen müssen!"
    „Tatsächlich?" höhnte Gontaseth. „Ich dachte, du hättest genug Verstand, um es auch ohne meine Hilfe zu begreifen.
    Abgesehen davon - sieh mich an. Wie viele Begleiter habe ich?"
    „Woher soll ich das wissen? Dieses ganze Schiff mag voll davon sein."
    „Aber gesehen hast du keinen!"
    „Das gebe ich zu."
    „Warum hast du deine Begleiter dann nicht wenigstens vor der Tür gelassen?"
    „Wenn sie dich stören, schicke ich sie hinaus", versprach Nandur Kham, aber er tat es nicht ohne Zögern.
    Er hatte allmählich den Eindruck, daß dieser Gontaseth nicht recht bei Trost war, und der Gedanke, diesem Verrückten allein in einem so merkwürdigen Raumschiff gegenüberzusitzen, war nicht sehr beruhigend. „Nein, nein", wehrte Gontaseth ab, und jetzt klang er beinahe weinerlich. „Wenn sie schon mal da sind, sollen sie auch bleiben. Wahrscheinlich wird aus der ganzen Sache sowieso nichts. Du bist

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