1413 - Aufstand der Toten
hatte.
Bei diesem Gedanken rieselte ihm schon ein leichter Schauer über den Rücken. Es war schließlich keine normale Kapelle, sondern eine, die längst aus dem Wald verschwunden war und nun wieder zwischen den Bäumen stand, was eigentlich unbegreiflich war.
Es gab auch einen Eingang. Er malte sich schwach im grauen Dunst ab, als Suko nahe genug heran war.
Er ging noch näher auf das graue Gebäude zu und sah, dass sich im Innern der Kapelle etwas bewegte. Nur war ihm eine genaue Sicht nicht möglich. Er wusste nicht, wer sich dort alles aufhielt. Jedenfalls kam es ihm vor, als wären es mehrere Personen, aber das würde er erst genauer ausmachen können, wenn er die Kapelle betreten hatte.
Vor der Schwelle blieb er stehen. Er spürte die Kühle des Nebels.
Auch jetzt noch nahmen ihm die grauen Tücher die Sicht, trotzdem sah er das Licht im Innern der Kapelle.
Und die Bewegungen!
Suko betrat den Bau noch nicht. Er wollte erst wissen, was da vor ihm ablief. Es hatte den Anschein, als ob jemand auf dem Boden lag, weil Suko dort einen gestreckten Schatten sah. Wichtiger jedoch waren die Gestalten, die sich im Hintergrund bewegten. Einige standen, andere befanden sich in Bewegung, und der Gestank, der Suko nun entgegenwehte, sagte ihm genug.
So rochen Zombies. So rochen Leichen, die sich bewegten, und Suko wusste jetzt, dass er ihr Nest gefunden hatte und sich der Aufstand der Toten in vollem Gang befand.
Sie kamen.
Sie stiegen hoch.
Sie hatten sich irgendwo in der Tiefe versteckt gehalten und waren nun entlassen worden. Vielleicht lag vor ihm der Ein- und der Ausstieg in eine fremde Dimension, wozu er auch die Hölle zählte. Aber er hatte keine Zeit, sich großartig Gedanken zu machen, denn hier musste mit harter Hand aufgeräumt werden.
Sie waren beschäftigt. Zum einen mit sich selbst, um ihr Versteck zu verlassen, zum anderen auch mit dem, was auf dem Boden lag.
Suko war näher gekommen. Er erkannte den Schatten jetzt als Menschen, und wenn die Wesen tatsächlich Zombies waren, dann würden sie ihn zerreißen. Daran gab es nichts zu rütteln.
Sofort wurde Suko schnell. Jetzt half wirklich nur noch Gewalt.
Die geschmeidigen Bewegungen ließen ihn aussehen, als würde er über den Boden fliegen, dann hatte er sich so weit genähert, um eingreifen zu können.
Der jüngere Mann auf dem Boden musste Peter Scott sein. Eine andere Lösung gab es nicht. Scott war ohnmächtig geworden, doch darauf nahmen die Zombies keine Rücksicht.
Zwei hielten den Mann gepackt und zerrten ihn in die Höhe. Er hing in ihren Griffen wie eine Puppe. Eine Chance zur Befreiung gab es für ihn nicht. Sie schleppten ihn zur Seite, wobei sich drei weitere noch anhängten.
Suko warf einen schnellen Blick auf den Altar. Aus ihm krochen weitere Gestalten, und Suko stellte fest, dass er sich bald gegen eine halbe Armee wehren musste.
Wichtig war der Mann. Die beiden Zombies hatten ihn bereits zur Seite gezogen. Sie hielten ihn nicht mehr fest. Er lag jetzt rücklings am Boden und war wieder zu sich gekommen. Aus weit aufgerissenen Augen schaute er in die halb verwesten Gesichter der beiden Untoten, die als Höllenfratzen über ihm schwebten und breit waren, ihm auf grausame Art und Weise das Leben zu nehmen.
Ein Schrei!
Nur kurz, dann hatte sich eine stinkende und halb verweste Hand auf den offenen Mund gelegt und unterdrückte jeden weiteren Laut.
Der folgende Schritt brachte Suko direkt an den Schauplatz des Grauens heran.
Alles wurde anders. Er hatte die Dämonenpeitsche gezogen und setzte den Schlag so an, dass die beiden Zombies getroffen wurden.
Er hörte das Klatschen. Er sah, wie die Kreaturen zur Seite torkelten und ihre Arme hoben.
Sie griffen sich an die Köpfe, die durch die Kraft der Riemen aufgeweicht waren und zusammengedrückt werden konnten. Wie es bei ihnen weiterging, beobachtete Suko nicht mehr, denn die beiden anderen wollten ihm an den Kragen.
Genau zum richtigen Zeitpunkt vollführte Suko die Drehung. Die drei Riemen glitten dabei in die Höhe und fächerten auseinander. Es war schon toll, wie perfekt er mit der Peitsche umging.
Auch diesmal fegten die Riemen gegen die Gesichter der Kreaturen. Sie fielen zurück, und Suko wusste, dass er keinen zweiten Schlag mehr brauchte.
Ausruhen konnte er sich jedoch nicht. Er musste sich um Peter Scott kümmern und ihn aus der verdammten Kapelle schaffen, denn hier waren beide zu sehr eingeengt und die Zombies in der Überzahl.
Scott litt unter seiner
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