1413 - Aufstand der Toten
Angst. Er saß jetzt am Boden und stierte nach vorn, während er gleichzeitig versuchte, sich rückwärts zu entfernen. Er hatte es noch nicht geschafft, auf die Beine zu gelangen, denn die Angst hatte seine Knie in Pudding verwandelt.
Suko konnte nicht warten. Er hatte die linke Hand noch frei und streckte sie dem Mann entgegen.
»Kommen Sie!«
Scott begriff nichts. Er schüttelte den Kopf.
Suko griff zu radikaleren Mitteln. Auch wenn es dem Anderen wehtat, er musste ihn in die Höhe zerren, und das tat er mit einer sehr heftigen Bewegung. Scott kam schwankend auf die Füße. Der irre Blick verriet Suko, dass er nichts mehr begriff.
Er stand noch immer im Bann dieses schrecklichen Traumas. Die Wirklichkeit war für ihn gar nicht vorhanden. In die musste der Inspektor ihn erst zurückholen.
Er schleuderte ihn zur Seite, umfasste die Schultern und schrie ihm ins Ohr: »Wir müssen hier raus, verdammt! Ich komme von Ihrem Vater! Ich will helfen!«
Suko hoffte, die richtigen Worte gefunden zu haben. Auf eine Antwort wartete er nicht. Er schleifte den Mann kurzerhand in Richtung Ausgang.
Die Zombies hatten etwas dagegen. Und inzwischen waren alle diesem seltsamerweise offenen Altar entstiegen. Keiner kletterte mehr hervor, wie Suko mit einem schnellen Blick erkannte. Es dachte auch niemand daran, die Kapelle zu verlassen. Sie bildeten eine Reihe aus stinkenden, halb verwesten und verfaulten Gestalten, die sich immer näher an die beiden Männer herandrängten, die mit ihren Rücken zur Wand standen.
Peter Scott konnte plötzlich wieder sprechen. Sein Kopf bewegte sich dabei hektisch, das Gesicht war so verzogen, als wollte er jeden Moment anfangen, zu weinen.
»Was ist das, verflucht noch mal? Hier… hier … kommen wir nicht mehr weg! Das ist das Ende – der Tod!«, schrie er.
Es sah wirklich so aus, zumindest für ihn. Suko allerdings sah es mit anderen Augen. Hier musste man etwas tun, und kampflos würde sich der Inspektor nicht ergeben.
Wie viele Gegner vor ihnen standen, war auf die Schnelle nicht zu zählen.
Suko sah die Köpfe, die sich heftig bewegten. Ihre Gier nach Menschenfleisch trieb die Zombies voran.
Nur waren sie so fixiert darauf, an ihre Opfer zu gelangen, dass sie sich gegenseitig behinderten. Zwei fielen zu Boden, andere drängten nach, und Suko sah sie auch von den Seiten herankommen.
Er tat noch nichts. Dafür dachte er darüber nach, wie und wo er sich einen Fluchtweg freischlagen konnte. Er würde ein verdammt harter Kampf werden, das stand fest.
Der Erste huschte von der linken Seite heran. Suko bemerkte es rechtzeitig aus dem Augenwinkeln. Der blitzschnelle Schlag mit der Dämonenpeitsche erwischte die Gestalt in der Körpermitte.
Als er den Arm wieder zurückzog und sich um die anderen Gestalten kümmern wollte, geschah es!
Die Kapelle war plötzlich erfüllt von einem Brausen, Schreien, Krächzen und Flügelschlagen, dass sich selbst Suko automatisch duckte, weil er das Gefühl hatte, über ihm würde die Decke zusammenbrechen.
Helfer waren gekommen. Vögel, die wahren Herrscher des Waldes, die es nicht über sich brachten, dass die Hölle einen Sieg errang.
Ausgehungert und zu allem bereit, stürzten sie sich auf die Zombies, um sie mit ihren Schnäbeln zu zerhacken…
***
Den Wald hatte ich gefunden, und jetzt hetzt ich meinem Ziel entgegen, von dem ich allerdings noch nicht wusste, wo ich es finden würde. Es war im Innern des Waldes, da hatte Suko sicherlich Recht, aber ich konnte nicht so schnell laufen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es gab überall Hindernisse, denen ich ausweichen musste, und ich hatte manchmal auch mit dem weichen und feuchten Boden zu kämpfen, der an einigen Stellen regelrechte Rutschfallen bildete.
Der Wald sah normal aus, aber was hier passierte, das war nicht normal. Noch nie zuvor hatte ich innerhalb eines solchen Waldstücks eine so große Anzahl von Vögeln gesehen. Alles schwarze Tiere, unterschiedlich groß, aber sie hatten sich zusammengerottet und hatten nur ein Ziel.
Einem Instinkt folgend lief ich ihnen nach und sah dann drei Dinge auf einmal.
Einen fremden bärtigen Mann, der wie festgewachsen unter einem Baum stand und gegen eine Kapelle schaute, die von einer graubleichen Nebelwolke eingehüllt war.
Und ich sah den offenen Eingang, der mir einen Blick in die Kapelle gestattete.
Licht schimmerte im Hintergrund. Es reichte aus, um auch die Bewegungen dort erkennen zu können.
Dass mich der fremde Mann anstierte wie
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