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1413 - Enklave Chronopuls-Wall

Titel: 1413 - Enklave Chronopuls-Wall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurde. Jetzt ließ er sich tiefer sinken. Er nutzte jede sich bietende Deckung aus und pirschte sich langsam an eines der Geräte heran, das die raumfahrenden Fremden aufgestellt hatten.
    Er ließ sich unmittelbar daneben auf den Boden sinken. Augenblicklich lehnten sich einige Gräser gegen ihn, und einige Flechten kletterten an ihm hoch. Die Aktivitäten der Pflanzen störten ihn nicht.
    Im Gegenteil. Er begrüßte sie, wußte er doch, daß sie eine ausgezeichnete Tarnung für ihn waren. Wenn die Fremden ihn sahen, würden sie denken, daß er nur ein Felsen war, der schon lange an dieser Stelle stand.
    Der Venxentrarier untersuchte das Gerät und erkannte sehr schnell, daß es lediglich dazu da war, Meßdaten zu erfassen und zum Landungsboot zu übermitteln.
    In seinem Zorn hätte er es beinahe zertrümmert, doch er erinnerte sich noch rechtzeitig daran, daß man den Ausfall des Gerätes sofort bemerken und dann unnötig auf ihn aufmerksam werden würde. Daher zog er sich unauffällig wieder zurück.
     
    *
     
    Atlan verließ das Beiboot in einem leichten Schutzanzug. Karwen Say schuf eine Strukturlücke für ihn im Prallschirm, durch die er in den Wald hinaustreten konnte.
    Eine dichte, grüne Blätterwand erhob sich vor ihm. Er konnte einige Meter weit hineinsehen in das undurchdringlich erscheinende Dickicht. Gelassen verharrte er auf der Stelle und wartete darauf, daß der Wald reagierte. Er hatte das Gefühl, beobachtet zu werden. Einige Minuten verstrichen, ohne daß etwas geschah. Atlan trat einen Schritt vor und streckte die Arme aus, um einige Zweige zur Seite zu drücken. Jetzt endlich reagierte der Wald.
    Einige Büsche glitten wie von Geisterhand bewegt zur Seite, und eine Art Tunnel öffnete sich vor ihm. Er schritt hinein. „Alles sieht friedlich aus", meldete er zur Zentrale. „Von hier aus auch", erwiderte Karwen Say. „Der Wald macht dir Platz. Er bildet eine Schneise."
    Der Arkonide achtete sorgfältig darauf, keine der Pflanzen zu zertreten. Moos und Gräser schoben sich zur Seite, so daß er immer wieder sandige Stellen fand, auf die er seinen Fuß setzen konnte. „Die anderen Beiboote sollen landen", sagte er. „Wir untersuchen alle drei Planeten und stellen Meßsonden auf."
    „Ich habe deinen Befehl weitergegeben", erklärte Karwen Say wenig später.
    Atlan hatte den Vegetationsgürtel durchschritten. Offenes Land lag vor ihm.
    Er sah in der Ferne eine große Herde schwarz und weiß gescheckter Tiere, die äsend durch die Steppe zog. „Bisher gibt es keine entsprechenden Hinweise", bemerkte Hernan Oaks über Funk. „Es wäre durchaus denkbar, daß es auf einem der Hera-Planeten Maschinen gibt, die den Chronopuls-Wall in diesem Bereich zurückdrängen. Irgend etwas muß schließlich die Enklave geschaffen haben."
    „Der Gedanke drängt sich auf", erwiderte der Arkonide, während er sich einem der aufgestellten Meßgeräte näherte. „Ich hoffe, daß wir entsprechende Hinweise finden, wenn wir mehr Sonden abgesetzt haben."
    „Ich erhalte soeben die Meldung, daß jeweils zwei Beiboote auf den Planeten Hera II und Hera III gelandet sind", teilte Karwen Say mit. „Die LACRIMARUM hat weitere Raumschiffe geortet, die in den Chronopuls-Wall eindringen und wieder daraus hervorkommen. Insgesamt zählen wir jetzt schon fast vierzig Ortungen."
    Sie schrie plötzlich auf, und dann hörte Atlan sie nur noch atmen. „Was ist los?" fragte er.
    Karwen Say antwortete nicht.
    Der Arkonide drehte sich um und rannte zum Beiboot zurück. Trotz aller Eile achtete er auch jetzt darauf, daß er keine Pflanzen zertrat.
    Karwen Say saß kreidebleich in ihrem Sessel. Sie preßte die Hände an die Wangen. „Wirst du mir endlich sagen, was los ist?" fuhr der Arkonide sie an.
    Sie blickte ihn erschrocken an. „Hernan ist verschwunden", erklärte sie. „Ich sehe, daß sein Sessel leer ist", erwiderte der Unsterbliche. „Wo ist er?"
    „Das weiß ich nicht", stammelte sie. „Er ist nicht aufgestanden und weggegangen.
    Er war mit einemmal weg. Aber das kann gar nicht sein. Er ist kein Teleporter, und es war auch kein Teleporter hier, der ihn hätte mitnehmen können."
    Atlan nahm Verbindung mit der LACRIMARUM auf, um sich zu vergewissern, daß von dort oder von einem der anderen Raumschiffe der Flotte nichts unternommen worden war, was den Zwischenfall hätte hervorrufen können.
    Die Kommandantin bestätigte, daß niemand etwas mit dem Verschwinden von Hernan Oaks zu tun hatte.
     
    *
     
    Zwölf Tage

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