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1413 - Enklave Chronopuls-Wall

Titel: 1413 - Enklave Chronopuls-Wall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war überaus selten auf fremden Welten gewesen. Die meiste Zeit hatte sie an Bord der Raumschiffe mit Forschungsarbeiten verbracht.
    Dabei habe ich mich eigentlich nur bei der Raumfahrt beworben, um möglichst viele ferne Welten kennenzulernen, dachte sie und wurde sich zugleich dessen bewußt, daß sie diese Bewerbung vor mehr als siebenhundert Jahren abgegeben hatte. „Die Bäume haben den Prallschirm fast erreicht", stellte Hernan Oaks fest. „Wenn sie nur noch ein paar Zentimeter vorrücken, berühren sie ihn."
    „Aber sie rücken nicht vor." Atlan blickte überrascht auf die Bildschirme. „Sie scheinen das Hindernis zu spüren."
    „Der Vegetationsgürtel hat einen Durchmesser von durchschnittlich zweihundert Metern", bemerkte die Syntronik mit angenehm klingender Stimme. „Zahlreiche Tiere sind mit den Bäumen, Büschen und Gräsern gekommen.
    Das Wurzelwerk der Bäume reicht tief in den Boden hinein."
    „Kannst du erkennen, wie die Bäume sich bewegt haben?" fragte der Arkonide. „Sie haben die Wurzeln unterhalb der Oberfläche durch den Boden bewegt", erklärte die künstliche Intelligenz. „Dazu haben sie sie zeitweilig in die Höhe geschoben. Jetzt graben sie sich wieder bis zu einer Wasserader ein."
    Sie warteten einige Minuten in der Annahme, daß sich nun irgend etwas ereignen würde, doch nichts geschah. Der gesamte Wald mit allen Bäumen, Büschen, Gräsern, Farnen, Blumen, Flechten und Tieren hatte sich zu ihnen hin verlagert, begnügte sich jedoch damit, sie ringförmig zu umspannen. „Wir schicken einen Roboter mit einer Sonde raus", entschied der Arkonide. In seinen rötlichen Augen lag ein eigenartiger Glanz. Karwen Say wunderte sich. Sie hatte das Gefühl, daß der Unsterbliche genau wußte, was geschehen würde, sobald die Maschine den Schutz des Energieschirms verließ. „Wir benötigen genauere Angaben über Viren und Bakterien da draußen. Ich möchte wissen, ob der Wald in dieser Hinsicht einige Überraschungen für uns mitgebracht hat."
    „Die Sonde ist bereits auf dem Weg nach draußen", teilte die Syntronik mit.
    Gleich darauf war der Roboter auf den Bildschirmen zu sehen. Es war eine mit Antennen und verschiedenen Analysegeräten versehene Antigravplattform. Sie schwebte durch eine Strukturlücke in die grüne Blätterwand des Waldes hinein. Die Zweige wichen zur Seiten und machten ihr Platz.
    Die Bilder wechselten und die Männer und Frauen in der Zentrale konnten durch die Optik des Roboters beobachten, daß sich ein Tunnel im Grün öffnete. Er führte durch den Wald hindurch bis auf freies, steppenartiges Gelände. „Der Wald versucht nicht, den Roboter aufzuhalten", wunderte sich Karwen Say. „Du sprichst von dem Wald, als ob er intelligent wäre", lächelte Atlan. „Tatsächlich", erwiderte sie überrascht. „Das ist mir gar nicht aufgefallen. Aber du hast recht. Das war mein Gedanke. Wir scheinen es wirklich mit einer gewissen Intelligenz zu tun zu haben."
    „Einer friedlichen Intelligenz", stimmte der Arkonide zu. „Ich werde das Beiboot in einem Schutzanzug verlassen. Wenn der Wald sich weiterhin friedlich verhält, können die anderen Beiboote der, LACRIMARUM landen."
    „Achtung, da passiert etwas", rief Hernan Oaks. Erregt deutete er auf die Bildschirme. Unmittelbar drauf meldete sich Eidre Darr, die Kommandantin der LACRIMARUM. „Ortung", teilte sie mit. „Wir haben bisher zwölf Raumschiffe unbekannter Bauart erfaßt."
    „Vom gleichen Typ wie bei der Satrang-Ortung?" fragte der Arkonide. „Nein, aber sie scheinen mit ihm etwas gemein zu haben", antwortete die Kommandantin. „Es sieht ganz so aus, als könnten sie den Chronopuls-Wall ebenfalls überwinden."
    Auf den Bildschirmen des Beiboots konnten die Mitglieder der Expedition sehen, was sie meinte. Die georteten Raumschiffe kamen aus dem Bereich der Wahnsinnsbarriere hervor und tauchten nach kurzer Zeit wieder darin ein. „Sie springen hin und her", staunte Karwen Say. „Wie ist das möglich?"
    „Keine Ahnung", erwiderte Hernan Oaks. „Ich würde sagen, das ist eine echte Sensation."
    „Vorausgesetzt, es handelt sich bei den auftauchenden Raumschiffen um die gleichen, die vorher eingetaucht sind", bemerkte der Arkonide und dämpfte damit die Spekulationsfreudigkeit des Quantentechnikers. „Ja, natürlich", schluckte Oaks. Verlegen griff er nach dem rechten Ohrläppchen und rieb es kräftig. „Ich lasse mich mal wieder zu voreiligen Schlüssen verleiten."
    Sie beobachteten die Ortungsschirme in

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