1413 - Enklave Chronopuls-Wall
verstrichen. Atlan und die Besatzung der LACRIMARUM Süchten weiterhin nach Hernan Oaks, ohne die geringste Spur von ihm zu finden.
Am 3. Juli 1143 war die SORONG unter dem Kommando von Nikki Frickel von Ayshran-Ho nach Phönix-1 zurückgekehrt.
Auch ihr Bericht war nicht dazu angetan, Euphorie aufkommen zu lassen.
Die Besatzungen der LACRIMARUM und der CYGNUS waren weiterhin damit beschäftigt, Meßstationen auf den drei Hera-Planeten zu errichten und die Planeten zu erforschen. Währenddessen ortete die Tarkan-Flotte weitere Raumschiffe, die offenbar in der Lage waren, den Chronopuls-Wall zu überwinden. Nach wie vor war unklar, ob sie es tatsächlich konnten, oder ob sie nur kurz darin eintauchten, um gleich drauf wieder daraus hervorzukommen. Der Name Wallabies - so nannte man eine kleine Art Känguruhs - bürgerte sich wegen ihren sprunghaften Verhaltens für sie ein.
Atlan versuchte, ihre Besatzungen auf sich aufmerksam zu machen. Doch sie reagierten weder auf Funk, noch auf andere Maßnahmen, die er in die Wege leitete.
*
Quagon-Tarmor durchlebte in diesen Tagen emotionale Wechselbäder. Mal entschied er sich dafür, seine Isolation zu beenden und Kontakt mit den Galaktikern aufzunehmen, dann wiederum veranlaßten ihn geringfügige Zwischenfälle dazu, entgegengesetzte Entschlüsse zu fassen.
Heute wollte er das friedliche Gespräch, und morgen kam er zu der Überzeugung, daß nur ein gnadenloser Kampf die Lösung sein konnte.
Seine herangezüchteten Kreaturen waren ihm keine Hilfe. Selbst mit der doppelköpfigen Echse konnte er nicht diskutieren. Bela ging nicht so auf ihn ein, wie er es sich gewünscht hätte.
So gewöhnte der Venxentrarier sich allmählich an die Anwesenheit der Galaktiker. Er hörte viele ihrer Funkgespräche ab und sammelte dabei eine Reihe von Informationen über sie, ohne daß sie ihrerseits erfaßten, daß er existierte.
Er verstand vieles von dem nicht, was sie taten und miteinander besprachen. Da er keinen Sinn für Humor hatte, konnte er ihnen vor allem dann nicht folgen, wenn sie miteinander scherzten, und mit wachsendem Neid Verfolgte er, daß es eine immer besser werdende Kommunikation zwischen ihnen und der Pflanzenwelt von Hera Igab. Er hatte es nie geschafft, Verständnis für die Flora seiner Umgebung aufzubringen. Pflanzliches Leben hatte für ihn keinerlei Wert. Es war ihm lediglich lästig, und deshalb zerstörte er es kurzerhand, wo es ihm im Weg war.
Mit größter Sorge beobachtete er, daß die Pflanzen sein Versteck eingeschlossen hatten. Seine Abwehrmaßnahmen funktionierten nicht mehr, seit die Meßsonde seine Apparaturen zerstört hatte.
Noch fiel es den Pflanzen offenbar schwer, den Giftgürtel zu überwinden, den er angelegt hatte, aber es konnte nur eine Frage der Zeit sein, wann sie zu einer tödlichen Gefahr wurden. Seit Tagen arbeitete er an einer Maschine, mit der er ein Defensivfeld aufbauen konnte. Sie funktionierte noch immer nicht. Und da es sich so anbot, gab er den Galaktikern daran die Schuld.
In den Beibooten der Galaktiker registrierte man, wie er wußte, den 6. Juli des Jahres 1143. Das Datum sagte ihm nicht viel, da er eine andere Zeitrechnung hatte, dennoch orientierte er sich seit einigen Tagen daran, um sich besser auf die Fremden einstellen zu können.
An diesem Tag machte er eine Entdeckung, die ihm einen Schauder des Entsetzens über den Rücken jagte.
Er wollte Wasser aus seiner Quelle trinken, fand aber nur eine trübe, grüne Brühe vor, die furchtbar stank.
Quagon-Tarmor fuhr mit einem Aufschrei zurück. Aus vielen Spalten seines torbogenförmigen Körpers stülpten sich Augen unterschiedlicher Größe hervor. Sie alle blickten auf die Quelle.
Solange er auf diesem Planeten war, hatte er niemals mit einem derartigen Problem zu kämpfen gehabt. Das Wasser war immer rein und klar gewesen.
Er rief Bela zu sich und zeigte ihm die Quelle.
Wir müssen sofort etwas tun, teilte er der Echse mit. Ich habe Durst.
Er fühlte sich hilflos, da er nicht wußte, wie er das Wasser reinigen konnte. Über derartige Probleme hatte er nie nachgedacht. Ihm war lediglich bewußt, daß er es mit einem Angriff der Flora von Hera Izu tun hatte. Und da sich die Galaktiker mit den Pflanzen so gut verstanden, überlegte„er nicht lange, sondern machte sie sogleich zu Verbündeten. Damit hatte er wiederum einen Grund gefunden, keine Verbindung zu ihnen aufzunehmen, sondern weiterhin nach einer Möglichkeit zu suchen, ihnen gewaltsam ein
Weitere Kostenlose Bücher