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1416 - Das Gebot der Götter

Titel: 1416 - Das Gebot der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Sagst du die Wahrheit?" fragte er. „Ihr wollt keine Sühne für unsere Freveltat?"
    „Nein, denn wir haben sie mitverschuldet!"
    Die Ratsmitglieder begannen erregt untereinander zu murmeln, bis ihr Sprecher sie mit einem Ruf zum Schweigen brachte.
    Ajsinghau breitete seine Flughäute auf eine Weite von etwa fünf Metern aus und bot Rhodan den ungeschützten Körper dar, eine Geste, die vermutlich Erleichterung und Freude bedeutete. Vielleicht sogar Freundschaft. „Wir sind erleichtert. Ihr dürft uns glauben, wir wollen diese Kontakte mit den Gurrads nicht. Solange wir uns in unserem eigenen Reich bewegen und dem Gebot der Götter dienen, gibt es keine Mißverständnisse. Aber immer wieder wünschen die Gurrads, daß wir uns auf einen Pakt einlassen. Wir sind kein Volk, das nach Macht strebt. Wir dienen euch, mehr wollen wir nicht. Ihr habt uns einst das großartigste Geschenk gemacht, das es für ein Volk geben kann. Seid unsere Gäste. Doch zunächst will ich euch versichern, daß unser Mitgefühl jenem Wesen gilt, dessen Tod wir verschuldet haben!"
    „Salaam Siin ist nicht gestorben", beeilte Rhodan sich zu sagen. „Er wurde gepflegt und befindet sich außer Lebensgefahr. Es geht ihm besser!"
    Die Mitteilung rief große Freude unter den Bekassu hervor. „Dann wird also das Ewigkeitsschiff wie immer erscheinen?" rief Ajsinghau.
    Niemand von Rhodans Gruppe wußte, was das Ewigkeitsschiff war. Der Terraner zögerte mit der Antwort. „Wenn es regelmäßig kommt, wird es auch weiter kommen", sagte er schließlich ausweichend. „Wir wissen gar nicht, wie wir euch danken können, ihr Götter von den Sternen. Ihr seid unsere Gäste. Seht euch um. Genießt alle Vorzüge des Orsa-Systems. Besucht eure alte Station. Überzeugt euch, daß wir nichts verändert haben. Die Werke der Götter sind uns heilig!"
    Davon war Rhodan inzwischen absolut überzeugt. Er nahm die Einladung an.
    Nach ein paar formellen Worten kehrten sie in die Halle außerhalb der Kugel zurück. Ajsinghau selbst begleitete sie bis zu der Schleuse, von der aus sie in ihr Schiff zurückkehren wollten. „Unser Volk wird voller Freude über eure Entscheidung sein", murmelte er immer wieder. „Die Gnade der Götter möge ewig über uns leuchten!"
    Bully hatte sich in den Heckbereich seines Schiffes zurückgezogen. Er suchte den Hangar 3 auf und dort die Halle, die abgeteilt worden war. Er näherte sich der silbernen Wand, und die Wand begrüßte ihn mit einem Lichtzeichen und sagte: „Guten Abend, Mister Bull. Ich hoffe, Sie hatten einen angenehmen Tag!"
    „Danke, Hamiller!" Bully beschloß, so verbindlich wie möglich zu tun. „Ich hatte sogar einen sehr guten Tag. Allerdings gibt es Probleme mit der Bewertung des Volkes, in dessen Reich wir gelangt sind."
    „Sie meinen das Volk der Bekassu, Mister Bull. Ich habe mich dazu schon geäußert. Zudem bin ich über den gesamten Funkverkehr informiert. Es sind einige Merkwürdigkeiten zu verzeichnen.
    Wenn Sie mich fragen, dann agieren die Bekassu als eine Art verlängerter Arm der Gurrads. Die Gurrads benutzen sie, um ihre Macht über die Große Magellanwolke zu festigen. Vielleicht sind die Bekassu sogar mit jenen geheimnisvollen Wesen identisch, die für die Zustände in der Milchstraße verantwortlich sind!"
    „Das ist kompletter Schwachsinn, Hamiller!" widersprach Bully. „Ich will lediglich wissen, wie man hinter das Geheimnis der Bekassu kommen könnte."
    „Durch Verhöre, Mister Bull. Bringen Sie ein paar dieser Wesen an Bord und schließen Sie die entsprechenden Geräte an meine Syntronik an. Dann wird sich in kürzester Zeit herausstellen, was im Orsa-System gespielt wird!"
    „Glaubst du nicht, daß es wirksamer ist, wenn Einsatzgruppen den fünften Planeten erkundigen und sich unter der Bevölkerung umsehen?"
    „Die Gefahr ist zu groß. Die Gruppen könnten verschwinden, und dann wäre innerhalb kürzester Zeit die gesamte CIMARRON entvölkert. Um dies zu verhindern, gibt es nur eine wirksame Methode."
    „Welche denn?"
    „Schaffen Sie die Voraussetzungen, daß ich das Kommando über das Schiff antreten kann. Dann wird es keine Gefahren mehr geben!"
    Bully schloß kurz die Augen. Hamillers Wahnsinn drang wieder deutlich an die Oberfläche. Die Syntronik bildete sich wirklich ein, sie könnte die Macht ergreifen. Das lag jedoch nicht im Interesse der Besatzung. Wer flog schon gern mit einem unberechenbaren und verrückten System, das zudem noch die Vorzüge aller syntronischen

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