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1416 - Das Gebot der Götter

Titel: 1416 - Das Gebot der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einmal genau wußten, warum die Gurrads sich so intensiv um sie bemühten.
    Eigentlich, zumindest verstand Rhodan es so, waren diese Wesen innerlich gar nicht reif dazu, den Weltraum zu erobern und andere Sonnensysteme zu besuchen.
    Es bestand kein inneres Gleichgewicht zwischen ihrer kulturellen Entwicklung und dem technischen Fortschritt.
    Oder täuschten sich die Exopsychologen da, die jene Kleinigkeit auswerten, die sie im Orsa-System beobachteten?
    Perry erkundigte sich nach Salaam Siins Befinden. Der Ophaler befand sich auf dem Weg der Besserung. Er schwebte nicht mehr in Lebensgefahr. Er konnte nur das wiederholen, was er kurz nach seiner Rückkehr zur HARMONIE und zur CIMARRON schon gesagt hatte. Die Bekassu waren harmlose Wesen, die nichts dafür konnten, daß er sein Vordringen beinahe mit dem Leben bezahlt hatte. Sie hatten sich rührend um ihn gekümmert, und er hatte deutlich ihren Schmerz gespürt, als sie hatten erkennen müssen, daß sie ihm nicht helfen konnten. Ein solches Verhalten legten keine Wesen an den Tag, die sich in kriegerischer Absicht unterwegs befanden oder denen ein Leben nichts bedeutete.
    Rhodans Augen suchten die von Bully.
    Der Freund hielt den Kopf in die Hände gestützt. Er dachte nach, und Perry konnte den Zwiespalt beinahe körperlich spüren, der den Dicken erfüllte. Er hätte viel darum gegeben, jetzt ein Wort sagen zu können, das alle Mißverständnisse endgültig ausräumte. Ein solches Wort fiel ihm nicht ein, und so widmete er sich wieder dem Warten auf eine Antwort.
    Aber die Hanse-Station schwieg, obwohl sich Kassuban weiterdrehte und die Funkanlage noch immer den Kode sendete.
    Zwei Stunden später verließ die CI-MARRON den Orbit um Orsa und beschleunigte in Richtung Kassuban. Sie überschritt die Bahn des sechsten Planeten und näherte sich Kassuban bis auf zehn Millionen Kilometer. Transitionsschiffe veränderten die Positionen und bildeten in Flugrichtung einen Trichter, der nach Kassuban hin immer schmaler und dichter wurde. Die Bekassu waren offensichtlich zu allem entschlossen.
    Viereinhalb Stunden dauerte dieses Manöver, und die CIMARRON hob ihre Fahrt fast völlig auf.
    Lalande Mishkom lenkte mit einem Ausruf die Aufmerksamkeit auf die Bildschirmsysteme. In die Antennenschiffe kam Bewegung. Sie schwärmten plötzlich auseinander. Sie beschleunigten mit Maximalwerten, die im Vergleich zur CIMARRON natürlich lächerlich wirkten.
    Sie verschwanden in dem Verteidigungsring, aus dem sie zuvor gekommen waren. „Was soll das nun wieder heißen?" Ian Longwyn schlug gegen die Armlehnen seines Sessels. „Ist das eine stillschweigende Einladung?"
    Eine Antwort erübrigte sich. Die Funkanlage sprach an, die Syntronik stellte automatisch den Empfangsrichter ein.
    Bekassische Worte klangen auf und wurden beinahe synchron übersetzt. „Der Rat von Kassuban steht zu eurer Verfügung, Sternreisende", erzählten die Akustikfelder. „Er bedauert es zutiefst, daß euch Unrecht geschehen ist. Verfügt über unser Volk und unsere Welt. Wir werden euch die Verantwortlichen ausliefern mit der Bitte, sie nach eurem Ermessen zu bestrafen. Das Volk der Bekassu bittet euch um Gnade für den unglückseligen Irrtum. Nie haben wir beabsichtigt, gegen das Gebot der Götter zu verstoßen oder gar euch selbst anzugreifen. Wir sind zutiefst beschämt. Ich selbst, Ajsinghau, biete euch mein Leben an. Bitte folgt nun der Funkstrecke bis nach Frilyan. Seid uns willkommen wie immer. Alle Tore stehen euch offen. Wir bitten euch, über uns zu richten!"
    Die Anwesenden starrten sich sprachlos an. Ian Longwyn schüttelte den Kopf und trat einen Schritt zurück. Er deutete auf das Mikrofeld, das sich aufbaute. Er selbst wollte die Antwort auf diesen Funkspruch nicht geben. „Was in aller Welt war das?" hauchte Bully entsetzt. „Sind diese Wesen übergeschnappt? Oh, ich verstehe. Sie tun, als könnten sie kein Wässerchen trüben!"
    „Du irrst dich!" Rhodan trat vor das Feld und holte tief Luft. „Hier spricht der Kommandant der CIMARRON!" meldete er sich. „Wir haben euren Funkspruch empfangen. Wir werden der Funkstrecke folgen und nach Frilyan kommen. Wir werden mit dir sprechen, Ajsinghau!"
    „Wir dürfen kaum mit eurer Gnade rechnen", kam die Antwort. „Aber vielleicht verschont ihr wenigstens einen Teil unseres Volkes!"
    Perry gab Lalande einen Wink. Sie unterbrach die Funkstrecke. „Mir geht langsam ein Licht auf", pfiff Gucky. „Es paßt gut in die Vorstellung, die ich mir von

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