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1416 - Das Gebot der Götter

Titel: 1416 - Das Gebot der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Bekassu mache. Sag mal, Bully, hast du jemals ein schlechtes Gewissen gehabt?"
    Bully wußte nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Schließlich entschied er sich, dem Ernst der Lage Rechnung zu tragen. Er nickte. „Fein. Dann kannst du dir ungefähr vorstellen, wie das ist, wenn ein ganzes Volk ein schlechtes Gewissen hat!"
    „Nein, Kleiner. Das nicht!"
    „Dann wirst du es erleben. Die Bekassu sind untröstlich. Und offenbar verwechseln sie uns mit jemand. Es wird einiges zu klären sein, wobei ich vorschlage, daß wir aus taktischen Gründen nicht alle Trümpfe aus der Hand geben sollten."
    „Wovon sprecht ihr eigentlich?" mischte sich Vee Yii Ly mit schrillem Zirpen ein.
    Der Cheftechniker des Schiffes wackelte mit seinem langen Hals. „Wir reden von dem Vorfall mit Salaam Siin", pfiff Gucky beinahe ebenso schrill. „Oder was hast du denn gedacht, Vee Yii Ly von Kadlang?"
    Longwyn hatte das Schiff inzwischen an der Funkbrücke orientiert und beschleunigte die CIMARRON. Sie näherte sich dem Kordon der Raumstation bis auf ein paar tausend Kilometer und bremste dann erneut ab.
    Zwei Stunden später ging sie an der fledermausähnlichen Station Frilyan längsseits, und die Besatzung wartete auf weitere Anweisungen. „Eine Station in der Gestalt eines Bekassu", stelle Eirene fest. „Wie sollen wir diese Wesen einordnen?"
    „Am besten gar nicht", sagte Bully gereizt. „Am liebsten würde ich in der CIMARRON bleiben. Aber jemand muß schließlich auf euch aufpassen!"
     
    *
     
    Aus den Schilderungen des Ophalers wußten sie, daß die Bekassu zur Gattung der Fledermausähnlichen gehörten. Jetzt standen sie ihnen zum ersten Mal von Angesicht zu Angesicht gegenüber.
    Bekassu erinnerten in ihrem Umrissen, an ein keilförmiges Flugzeug aus Papier, bei dem die Tragflächen mehrfach übereinandergefaltet waren. Der eigentliche Rumpf wurde dadurch zum großen Teil verdeckt und in seinen Konturen undeutlich. Bekassu standen aufrecht und stützten sich mit dem flossenähnlichen Steiß am hinteren Ende des Körpers ab. Sie maßen zwischen zwei und knapp drei Metern und wirkten äußerst gedrungen. Auf der Vorderseite des Körpers besaßen sie zwei tentakelartige Beine und ebensolche Arme, die allerdings etwas kürzer waren und verkümmert wirkten. Die Arme endeten in Greiflappen, mit denen diese Wesen ihre klobigen Waffen hielten.
    Rhodan und seine Begleiter sahen sich um. Sie waren in ihren SERUNS bis zur Schleuse geflogen, in der sie erwartet wurden. Jetzt hatten sich die Lamellenschotte geschlossen, und die ziemlich enge Kammer mit den Stangen links und rechts füllte sich mit Luft. Die SERUNS ermittelten, daß es sich um eine Sauerstoffatmosphäre handelte, die für die Menschen atembar war.
    Entschlossen klappte der Terraner den Helm zurück. Schwerkraft herrschte in der gesamten Station keine, die Schutzanzüge hatten die Gravoregler hochgeschaltet, so daß die erdübliche Schwerkraft von 1g herrschte.
    Die Soldaten legten die Waffen an die Wandung der Kammer und warfen sich daneben. Sie klammerten sich an den Stangen fest, um nicht den Halt zu verlieren. „Ajsinghau unterwirft sich und sein Volk", sprudelten sie hervor. Ihre Stimmen klangen, als seien diese Wesen permanent heiser. Die Sprache klang abgehackt und murmelnd, als besäße sie keine Vokale. „Tötet uns. Kein Opfer ist uns für unser Volk zu hoch!"
    Rhodan trat vor. Er streckte die Arme aus. „Euer Leben ist euch geschenkt. Wir werden niemand töten."
    Die Leiber mit den mausähnlichen Schädeln und den dunklen, blicklos wirkenden Augen erstarrten. Ob die Worte einen Schock oder nur Erstaunen auslösten, konnten die Terraner nicht erkennen. Bully spielte mit dem Knauf des Strahlers, der an seinem Gürtel hing. Er hatte sich nicht damit begnügt, sich wie seine Kameraden auf die Defensivschirme des SERUNS zu verlassen.
    Es dauerte Minuten, bis sich endlich einer der Bekassu rührte. „Der Rat erwartet euch. Bitte folgt mir.
    Ich werde mich bemühen, euch so gut wie möglich zu führen!"
    Er warf sich herum und stieß sich an einer der Stangen ab. Mit geschmeidigen Bewegungen trieb er durch die Schwerelosigkeit davon. Die Gänge innerhalb der Station Frilyan waren in Form von Röhren gebaut, und die mündeten meist in kleineren Hallen.
    Antigravs oder ähnliche Einrichtungen gab es keine in der Station, und die Terraner begegneten keinem einzigen Bekassu. Die Wesen hatten sich zurückgezogen.
    Angst und Ehrfurcht leiteten sie, da war sich

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