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1416 - Das Gebot der Götter

Titel: 1416 - Das Gebot der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rhodan inzwischen sicher. Und die Unterwerfung stellte offenbar die höchste Stufe aller Möglichkeiten der Bekassu dar, sich für einen Fehler zu entschuldigen.
    Erwarteten sie tatsächlich, daß es ihnen ans Leben ging?
    Sie erreichten das Zentrum der Station mit der Kugel. Rhodan entdeckte zwölf Bekassu, die in einer Traube mitten in der Schwerelosigkeit hingen. Sie waren an ihren Tentakeln zusammengebunden und hielten die Köpfe unter ihren Häuten verborgen. Der bekassische Führer wich zur Seite aus. „Was soll das?" donnerte Bully. „Was wird hier gespielt?"
    „Der Rat des Volkes von Kassuban bietet sich als Opfer für die getane Schmach an. Wir haben uns an euch versündigt, deshalb möchten wir an Stelle unseres Volkes sterben!" Einer der Gefesselten bewegte den Kopf. „Ich bin Ajsinghau. Ich bin für alles verantwortlich!"
    In Rhodans Gesicht arbeitete es. Er wußte viel zu wenig von der Mentalität der Bekassu, um den Vorgang genau beurteilen zu können. Aber er wirkte weder lächerlich noch übertrieben auf ihn. Im Gegenteil. Er wurde sich erst jetzt des Ernstes der Lage bewußt. Die Bekassu erwarteten ein Urteil von ihnen.
    Offensichtlich verwechselte man sie mit jemand, zu dem die Bekassu bereits Kontakt gehabt hatten.
    Der Anblick der gefesselten Bekassu weckte Ekelgefühle in dem Terraner. „Bindet sie los, aber schnell!" herrschte er den Soldaten an, der sie herbegleitet hatte. Dieser zuckte zurück und prallte gegen die Wandung der Kugel mit den vielen Öffnungen. Rhodan mußte seine Aufforderung zweimal wiederholen, ehe der Bekassu endlich begriffen hatte, was er wollte. Er löste die Fesseln und verbarg sie an seinem Körper. Die Mitglieder des Rats bewegten sich langsam und drifteten auseinander. Einer schwebte auf Rhodan zu. „Wir sind voller Angst", sagte er. „Nehmt ihr unser Opfer nicht an? Wir wissen, daß wir gesündigt haben. Unser Volk ist bereit, die Strafe auf sich zu nehmen!"
    „Ajsinghau, höre mir zu. Ich bin Perry Rhodan, der Kommandant der Expedition, die sich auf den Welten der Gurrads aufgehalten hat. Wir sind nicht gekommen, um euch zu bestrafen."
    Der alte Bekassu mit der fleckigen Haut äugte nach links und rechts. Er drehte den Kopf hin und her und sah Rhodan und seine Begleiter aufmerksam an. „Sternreisende, wir heißen euch nochmals willkommen", verkündete er dann. „Euch gebührt das Recht, die Ratskugel zu betreten, die sonst nur Mitgliedern unseres Volkes zugänglich ist.
    Bitte folgt mir und meinen Begleitern. Wir werden euch in die verschiedenen Ebenen einweisen!"
    Die Terraner wurden durch Öffnungen in das Innere der Kugel geführt. Sie betraten die Ebenen und wurden zu ihren Enden gewiesen. Die Ratsmitglieder drifteten davon und suchten die geschwungenen Stangen im Zentrum der Hohlkugel auf. „Unser Volk hat gefehlt", fuhr Ajsinghau fort. Sein Körper bebte, und er ruckte immer wieder an der Stange hin und her. „Es hat ein Wesen aus dem Schiff der Sternreisenden schwer verletzt und dem Tod überantwortet. Nie in der Geschichte des Reiches hätte es einen solchen Irrtum geben dürfen. Wir Bekassu sind friedfertig und dienen dem Gebot, das ihr einst erlassen habt, mit Freude und Begeisterung.
    Deshalb sind wir bereit, jedes Opfer zu bringen, um euch zu versöhnen."
    „Bully an Perry", meldete Rhodans SERUN. Er legte den Kopf in den Nacken und sah sich um. Schräg über sich erkannte er den Freund an der Spitze seiner Ebene. „Was gibt es?" erkundigte sich Rhodan. „Wir sollten uns nicht totschwatzen lassen. Die halten uns hin. Das ist eindeutig. Du solltest Alarm an die CIMARRON geben!"
    „Warte ab und laß mir Zeit, Dicker!"
    Rhodan wandte sich an Ajsinghau. „Wir sind nicht gekommen, um ein Opfer von euch zu verlangen", erklärte er. „Alles beruhte auf einem schrecklichen Irrtum.
    Salaam Siin hatte seinen Gesang nicht unter Kontrolle. Deshalb verloren die Bekassu beinahe den Verstand. Wenn sich jemand zu entschuldigen hat, dann sind wir es. Wir haben auf dem Mond Aontan die Hoheitsrechte der Shanganten verletzt und sind unbefugt in euer Schiff eingedrungen.
    Wir entschuldigen uns dafür. Es stand nicht in unserer Absicht, euer Volk zu verwirren. Von einer Schuld eures Volkes kann keine Rede sein. Niemand wird dafür bestraft. Ihr könnt weiter in Frieden leben!"
    Ajsinghau ließ seine Stange los und schnellte sich Rhodan entgegen. An der Spitze der Ebene klammerte er sich an. Der Bekassu ragte keinen Meter von dem Terraner entfernt auf.

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