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1416 - Das Gebot der Götter

Titel: 1416 - Das Gebot der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Meter in die Höhe und maßen etwa zwanzig im Durchmesser.
    Der Bekassu, der bisher den Sprecher gemacht hatte und sich durch einen gelben Fleck auf der spitzen Schnauze auszeichnete, näherte sich ihnen. „Wenn ihr unbequem sitzt oder etwas euch stört, dann sagt es", bat er sie. „Wir werden uns Mühe geben, den Mangel abzustellen. Wir verehren euch, und wir werden alles tun, damit ihr euch auf Kassuban wohl fühlt. Es ist lange her, daß ihr persönlich zu uns gekommen seid. Ihr schickt immer nur das Ewigkeitsschiff, das die Auserwählten aufnimmt und davonträgt!"
    Da war wieder dieser Begriff. Ewigkeitsschiff konnte alles und nichts bedeuten. Mit Sicherheit handelte es sich um ein Raumschiff, das kam, um Bekassu aufzunehmen, die für irgendeinen Zweck ausgewählt worden waren.
    Bully wagte es nicht, eine Frage zu stellen. Er mußte es geschickter anstellen, wenn er zum Ziel kommen sollte. Er mußte den oder die Bekassu dazu bringen, daß sie freiwillig erzählten. „Es ist lange her. Dennoch fühlen wir uns hier wie zu Hause!"
    „Das ist sehr gut, Erhabenheit!" pfiff der Bekassu. „Meine Wenigkeit trägt den Namen Schaudorbat. Wenn ihr mich braucht, ruft diesen Namen. Ich bin dann immer zur Stelle."
    „Gut, Schaudorbat. Wir werden darauf zurückkommen. Was sind das dort für dunkle Öffnungen im Urwald?"
    Bully deutete hinüber zu der vorbeirasenden Schattenwand der Natur. „Das sind die Wege zu den Jubiras, Erhabenheit. In ihnen werden die Kinder geboren. Die Jubiras sind nur den Bekassu erlaubt, die sich in der Phase der Geburt befinden. Jubiras gibt es überall am Saum der Hochflora. Doch schau nach vorn. Dort wirst du unser Gastgeschenk sehen!"
    Bully und Ian strengten ihre Augen an.
    Sie konnten nichts erkennen. Sie sahen lediglich eine dunkle Wand, die sich vor der Kabinenbahn aufbaute. Je höher sie aufwuchs, desto heller wurde sie. Langsam gewöhnten sich die Augen an die Düsternis auf der Oberfläche dieser Welt, die mit der letzten Phase der heimatlichen Dämmerung vergleichbar war. Für menschliche Augen stellte das Schauen hier jedoch eine deutliche Anstrengung dar, und Bully überlegte, ob er nicht den SERUN schließen sollte, um mit der lichtverstärkten Projektion auf der Innenseite des Helmes mehr zu erkennen.
    Die Kabine der Einschienenbahn verzögerte, und jetzt sah der Terraner, daß sie sich dem Steg vor einer Stadt näherten.
    Die Bodenpflanzen der sogenannten Hochflora hatten sich bis über den Saum der Stadt geschoben und bevölkerten die Straßen. Langsam würde die Natur diesen Bereich ganz für sich erobern. „Dies ist eure Stadt", erklärte Schaudorbat mit heller Stimme. „Ihr erhaltet sie als Gastgeschenk von uns.
    Unsere einst schönste Stadt ist gerade gut genug für euch. Wird sie euren Ansprüchen genügen?"
    „Das wissen wir noch nicht." Ian Longwyn blinzelte Bully zu. „Zeigt sie uns erst einmal!"
    Die Bekassu hüpften aus dem Fahrzeug hinaus und machten hastig den Ausstieg frei. Lediglich Schaudorbat blieb bei den Stemreisenden. „In dieser Stadt", machte er ihnen klar, „fanden die ersten Auswahlspiele statt.
    Hier wurden die ersten Bekassu auserwählt, um dem Gebot zu folgen, das ihr erlassen hattet. Ihr habt damit dem Volk der Bekassu seinen Stolz gegeben.
    Nie hätten wir uns für das dankbar erweisen können, was ihr für uns getan habt. Wir waren überwältigt und traurig.
    Dann gabt ihr uns eine Aufgabe, in der wir uns für euch bewähren konnten. So ist es geblieben bis auf den heutigen Tag. Die Kriterien der Auswahl sind verschieden, jede Stadt oder jede Station hat ihre eigenen. Was von Anfang an geblieben ist, sind die Grundprüfungen, mit denen die eigentliche Eignung der Probanden ermittelt wird."
    Sie setzten sich in Bewegung und betraten die Stadt. Die Gebäude wirkten teilweise vernachlässigt. Deutliche Spuren von Zerfall waren zu erkennen. Im Zentrum wurde das besser. Hier hatten die Gebäude nichts von ihrer Substanz verloren. Unten am Bootshafen wurde es dagegen schlimmer. Der Wind und das Meer hatten an den Mauern gefressen und sie zernagt. Es gab eingestürzte Wohnblöcke und Ruinen, von denen nur das Dach und die Stützpfeiler noch existierten. Straßen waren eingesackt, und in den Löchern hatten sich übelriechende Pfützen gebildet. „Das alles wird von uns repariert", beeilte sich der Bekassu zu versichern. „Wir werden uns bemühen, euch den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen!"
    Bullys Gesicht hatte eine leicht hellrote

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