Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1416 - Das Gebot der Götter

Titel: 1416 - Das Gebot der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
einen Raumhafen, auf dem zwei Antennenschiffe standen. Dorthin steuerte Longwyn.
    Der Tower meldete sich. Die Bekassu überschlugen sich beinahe vor Entgegenkommen. Als sie erfuhren, daß die Fremden auf dem Hafen zu landen gedachten, wollten sie diesen schnell räumen lassen. Bully verbot es ihnen. „Wir kommen mit einem kleinen Schiff, und es hat gut Platz zwischen den anderen.
    Schließlich ist das Landefeld nicht überbelegt", schloß er seine Worte ab. „Richtet euch also nach unseren Wünschen!"
    Energetische Aktivität wurde dort unten dennoch entfaltet. Fahrzeuge rasten hin und her, und als der Diskus in einer eleganten Kurve auf das Landefeld zuschwenkte, da machten die Insassen eine Art offenen Eisenbahnwaggon aus, der auf einem Pneumokissen über den Belag des Hafens huschte und sich um die Antennenschiffe herum in die Richtung bewegte, in der die Jet landen würde. „Ausweichen!" sagte Bully rasch. „Wir werden ihnen einen Strich durch die Rechnung machen!"
    „Entschuldigung, aber das wäre ein Fehler", mischte sich Freiherr von Dittelbrunn ein. „Wir würden diese Wesen vor den Kopf stoßen!"
    Reginald Bull nahm es mit einem ungnädigen Seufzen zur Kenntnis, daß Longwyn auf den Roboter hörte und nicht auf ihn. Der Pilot der CIMARRON vollführte eine Punktlandung. Er setzte die Jet exakt neben dem Pneumobus ab. „Vertrauen gegen Vertrauen!" zirpte der Blue von Kadlang, und sie machten sich auf den Weg zur Bodenschleuse.
    Eine Abordnung Bekassu erwartete sie.
    Sie standen abwartend in zwei Reihen links und rechts neben dem Diskus. Sie ruhten auf ihren vier Gliedmaßen und hielten die Köpfe zu Boden gesenkt. „Wir begrüßen die Götter aus dem All.
    Kommt und seht, wie sich unser Volk entwickelt hat. Prüft, ob wir das Geschenk sinnvoll verwertet haben.
    Wenn ihr unzufrieden seid, dann nehmen wir eure Strafe dankbar entgegen!"
    Da war es wieder, dieses Gerede, von Unterwürfigkeit und Selbstzerstörungsdrang, das Reginald Bull so auf die Palme brachte. Er fragte sich in Dreiteufels Namen, warum die Fledermausabkömmlinge es nicht endlich begriffen, daß niemand sie für etwas bestrafen wollte.
    Gleichzeitig aber dachte er daran, daß sie es sich nicht anmerken lassen wollten, daß sie alles nur für einen globalen Irrtum hielten. Die Folgen, wenn es herauskam, mochte er sich noch viel weniger gern vorstellen. Also beschloß er, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. „Wir werden eure Fortschritte prüfen", verkündete er mit Hilfe seines Translators. „Was wir bisher gesehen und erfahren haben, hat uns sehr beeindruckt. Das Volk der Bekassu kann unseres Wohlwollens sicher sein!"
    Die beiden Reihen von Wesen richteten sich ruckartig auf. Die Augen blieben ausdruckslos, aber die Häute der Bekassu begannen vor Erregung zu schlagen. Eines der Wesen trat vor. „Wir sind gekommen, um euch abzuholen und euch euer Gastgeschenk zu zeigen. Ihr kennt die Eigenheiten unseres Volkes, und wir wollen alles tun, damit ihr mit uns zufrieden seid. Folgt uns zum Steg, geschätzte Sternreisende!"
    Sie setzten sich hüpfend in Bewegung, und die Galaktiker folgten ihnen, so schnell es zu Fuß ging. Die Bekassu führten sie zu einer Art Rampe mit einem Bahnsteig, neben dem ein geschlossenes Kabinenfahrzeug wartete. Es lief in einer Einschiene, und Bully folgte der hektischen Gestik der Wesen und stieg als erster ein. Die Menschen und der Blue hatten Mühe, mit den Sitzgelegenheiten der Bekassu zurechtzukommen. Es waren riesige Sessel, die in der Mitte eine talartige Vertiefung besaßen, in die ein Terraner bei der geringsten Ruckbewegung hineinrutschte, ohne sich an den glatten Seitenpolstern festhalten zu können. Bully und Ian fanden sich damit ab, in dieser Versenkung zu stecken und nur mit Mühe herauszukommen. Der Roboter blieb gleich stehen, und Vee Yii Ly von Kadlang legte sich quer über das Gepolster und hielt lediglich seinen schmalen Hals aufrecht.
    Das Fahrzeug schloß sich und brauste mit einem dunklen Singen davon. Die Geräusche wirkten einschläfernd, aber auf die Bekassu hatten sie keinen Einfluß. Der Raumhafen blieb seitlich zurück, die graue bis schwarze Silhouette der Stadt schoß rechts vorbei. Das Meer tauchte auf, und auf der anderen Seite der Bahn wuchs hoher Wald in den Himmel. Die Bäume besaßen gut fünfzig Meter Höhe und sahen aus wie Riesenfarne und urtümliche Gewächse mit zahllosen Seitenstämmen und einer Unzahl verschiedener Wurzelstöcke. Die Stöcke allein ragten gut zehn

Weitere Kostenlose Bücher